Konzern an 2 Fronten unter Druck

Apple drohen Kartellstrafen wegen Pay & App Store

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Apple hat derzeit gleich an zwei unterschiedlichen Fronten zu kämpfen.

Für Apple könnten die kommenden Wochen ungemütlich werden. Dem US-Konzern weht gleich von zwei unterschiedlichen Stellen ordentlicher Wind entgegen. Zum einen geht es dabei um  Apple Pay , zum anderen um den  App Sore .

Apple Pay

So droht dem iPhone-Hersteller Insidern zufolge in der Europäischen Union eine Kartellstrafe wegen seines Bezahldienstes Apple Pay. Das könne letztlich zu einer hohen Geldstrafe führen und den US-Konzern dazu zwingen, sein mit Hilfe der Kurzfunktechnologie NFC funktionierendes Bezahlsystem auch für Rivalen zu öffnen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten Apple vergangenen Sommer in  zwei separaten Verfahren ins Visier genommen  und prüfen seither unter anderem, ob Apple Pay gegen EU-Regeln verstößt. Bisher weigern sich die US-Amerikaner, das System für Konkurrenten zugänglich zu machen.

Einem der Insider zufolge arbeitet die EU-Kommission derzeit an Beschwerdepunkten, die Apple im kommenden Jahr zugesendet werden könnten. Dabei geht es in der Regel um Wettbewerbsverstöße. Die EU-Kommission wollte keine Stellung nehmen. Apple war zunächst nicht erreichbar.

App Store

Die niederländischen Wettbewerbshüter halten Insidern zufolge wiederum die Bezahlregeln von Apple innerhalb des  App-Stores  für wettbewerbswidrig. Sie verlangten Änderungen, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen zu Reuters.

Aktuell wird für jeden über den App-Store erzielten Umsatz eine Provision von bis zu 30 Prozent fällig, wogegen sich zuletzt immer mehr Widerstand formierte. Unter anderen wurden die japanischen und deutschen Wettbewerbshüter sowie südkoreanischen Parlamentarier auf den Plan gerufen und in den USA muss Apple nach dem Streit mit Epic Games seine Regeln weiter lockern.

Die Wettbewerbsbehörde ACM in den Niederlanden ermittelt seit 2019 wegen Apples Regeln, hat sich zuletzt aber vor allem auf den Dating-Sektor beschränkt. So liegt eine Beschwerde des Tinder-Mutterkonzerns Match vor, wonach die Vorgaben des iPhone-Herstellers die direkte Kommunikation von Match mit Kunden über Bezahlmöglichkeiten behinderten. Eine Entscheidung der Behörde war ursprünglich für das laufende Jahr erwartet worden. Apple war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Unternehmen argumentiert stets, dass die vorherrschenden Praktiken die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer schützten. Match wollte sich nicht äußern.

In den vergangenen Jahren hat sich das Dienste-Geschäft des US-Konzerns mit Musik-, TV- und Cloudangeboten zur zweitgrößten Unternehmenssparte gemausert und setzt inzwischen jährlich fast 54 Milliarden Dollar (knapp 47 Mrd. Euro) um. Dessen Herz ist der App-Store. 

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