Skandalöse Praxis
Apple-Usern werden teurere Hotels angezeigt
26.06.2012
Online-Reisebüro glaubt, dass bei Mac-Nutzern mehr Geld zu holen ist.
Es ist hinlänglich bekannt, dass man während der Nutzung des Internets Spuren hinterlässt. Viele Firmen bzw. Online-Dienste sammeln diese virtuellen Fußabdrücke der WWW-Nutzer, um sie später zu Geld zu machen. Für Werbetreibende sind die Spuren besonders wichtig. Viele große Seiten wie etwa Facebook könnten ohne sie gar nicht mehr überleben. Das soziale Netzwerk lukriert den Großteil seines Umsatzes aus Werbeeinnahmen.
Reisebüro zeigt Apple-Usern teurere Hotels an
Nun wurde jedoch ein besonders dreister Fall dieser Datensammlung und anschließender -verwertung bekannt. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, sind die Betreiber des bekannten US-Online-Reisebüros "Orbitz" fest davon überzeugt, dass Apple-User mehr Geld zur Verfügung haben als Windows-User. Deshalb sehen sie sich genau an, mit welchem Betriebssystem die Computer der Orbitz-Besucher ausgestattet sind. Surfen sie mit einem Apple-Rechner
, werden ihnen meistens teurere Hotels vorgeschlagen. Bei der Orbitz-Suche wird das Ergebnis nämlich nicht über den günstigsten Preis, sondern über den besten Wert für den Nutzer errechnet.
In dem Bericht heißt es weiter, dass Apple-Nutzer laut Orbitz dazu bereit sind, pro Nacht zwischen 20 und 30 Dollar mehr zu bezahlen. Außerdem würden sie auch bessere Hotels präferieren.
Angebote genau überprüfen
Zwar können sich die Nutzer die angezeigten Ergebnisse auch nach dem Preis auflisten lassen, das funktioniert aber erst in einem zweiten Schritt. Laut dem "WSJ" könnte Orbitz nur einer von vielen Online-Diensten sein, die eine solche Praxis anwenden.
Apple-Usern wird empfhohlen, sich die angezeigten Angebote ganz genau anzusehen. Schließlich sind nicht alle Nutzer eines Rechners mit Apfel-Logo reich. Viele nutzen die Geräte auch nur in der Firma und haben zuhause einen Windows-Rechner stehen. Deshalb ist die Orbitz-Schlussfolgerung ungerecht und beruht nicht auf nachvollziehbaren Tatsachen.
Fotos von der Apple-Keynote der WWDC 2012
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