iPod-Flaute
Apple verkauft unerwartet wenig iPods
23.01.2008
Apple verkauft weniger iPods als erwartet - die Aktien des Elektronik-Herstellers geben im nervösen Börsen-Geschehen sogleich um 11 Prozent nach.
Die Konjunkturflaute in den USA bremst zum Schreck der Börsianer bereits die Geschäfte von Apple. Das vom reinen Computerhersteller zum Unterhaltungskonzern mutierte Unternehmen verkaufte zu Weihnachten weniger iPods als erwartet und ist auch für dieses Jahr nicht so optimistisch wie erhofft. Apple-Aktien brachen deshalb am Mittwoch im nachbörslichen Handel um elf Prozent ein. Dass Apple im abgelaufenen Vierteljahr Gewinn und Umsatz erneut überraschend deutlich steigerte, konnte die Stimmung nicht aufhellen.
Die Bilanz des Konzerns schürte an der Wall Street die grassierende Sorge, dass die Konsumenten aus Rezessionsangst bereits vorsichtiger mit dem Geld umgehen. Weil Apple sowohl in der Elektronikbranche als auch im Einzelhandel als Leithammel gilt, büßten auch die Aktien vieler anderer Unternehmen an Wert ein - etwa Google und Microsoft.
Der Konzern verkaufte in den vergangenen drei Monaten 22,1 Mio. iPods und damit sogar etwas mehr als vor einem Jahr. Dies reichte den Börsianern jedoch nicht, die teilweise mit bis zu 25 Mio. verkauften Musikspielern gerechnet hatten. Immerhin entsprachen die Verkäufe des iPhone mit 2,3 Mio. Stück den Erwartungen. Von seinen Mac-Computern wurde Apple ebenfalls 2,3 Mio. Stück los - 44 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Branchenexperten waren geteilter Meinung, wie Apple eine Rezession in den USA überstehen würde. Einige warnten, dass die Nachfrage nach Elektro-Geräten möglicherweise schon bald einbricht, wenn die verängstigten Konsumenten nur noch das Nötigste kaufen. Andere wiederum zeigten sich überzeugt, dass Apple auch in diesem Fall relativ glimpflich davonkommen würde, weil viele seiner Geräte Kultstatus genießen. Verbraucher mögen auf vieles verzichten, aber zuletzt auf Apple-Geräte, hieß es.
Trotz der enttäuschenden iPod-Verkäufe verdiente Apple in den vergangenen drei Monaten 1,58 Mrd. Dollar (1,090 Mrd. Euro) und damit fast 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um mehr als ein Drittel auf 9,6 Mrd. Dollar. Im laufenden Vierteljahr peilt der Konzern - bekannt für seine eher vorsichtigen Ausblicke - pro Aktie einen Gewinn von 94 Cent und einen Umsatz von 6,8 Mrd. Dollar an. Branchenexperten hatten sich im Schnitt rund 15 Prozent mehr Gewinn und einen etwas höheren Umsatz versprochen.