Apple wirft seinem iPhone-Konkurrenten HTC Patentverletzungen vor
Nachdem bereits gegen Nokia eine Klage (inklusive Gegenklage) läuft hat Apple in den Patentkriegen um Smartphone-Technologien nun eine neue Front eröffnet. Der iPhone-Konzern klagt gegen den taiwanesischen Hersteller HTC, der unter anderem das Handy "Nexus One" für den Rivalen Google baut. HTC habe gegen 20 Patente verstoßen, mit denen Bedienung, Konstruktion und Hardware des iPhone geschützt seien, argumentierte Apple am Dienstag. Genauere Angaben machte das US-Unternehmen nicht. Die Klage ging gleichzeitig an die amerikanische Handelsaufsicht International Trade Commission (ITC) und ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware.
Klagen nehmen zu
Mit der wachsenden Konkurrenz im lukrativen
Marktsegment der Smartphones haben auch gegenseitige Patentklagen
zugenommen. Apple ist bereits in einem Patent-Duell mit dem weltgrößten
Handy-Hersteller Nokia. Die Unternehmen werfen sich gegenseitig
Patenverletzungen vor und klagen gegeneinander. Zuletzt forderte Apple gar
ein Importverbot
für Nokia Handys am US-Markt. Das Patentgeflecht in der Branche
gilt als schwer durchschaubar. Einige Experten kritisieren, dass vor allem
in den USA zu sehr auch Grundfunktionen patentiert werden können.
"Wir können zusehen, wie unsere Konkurrenten unsere patentierten Investitionen stehlen, oder wir können etwas dagegen tun. Wir haben beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen", sagte Apple-Chef Steve Jobs laut Mitteilung. Apple hat bereits mehr als 40 Millionen iPhones verkauft, die Plattform ist ein zentraler Wachstumstreiber für den Konzern.
Global-Player
HTC ist einer der führenden
Hersteller von Smartphones, wie die Kombination aus Handy und
Mini-Computer genannt wird. Neben Geräten mit der Mobil-Version von
Microsofts Windows-Software setzt der frühere Auftragsfertiger inzwischen
vor allem auf Googles Betriebssystem Android. HTC baute zum Beispiel das
erste Google-Handy G1 und auch das aktuelle Flaggschiff Nexus One.
Smartphones sind das wichtigste Wachstumssegment in der Handy-Branche: Auch in der Wirtschaftskrise stieg ihr Absatz im vergangenen Jahr laut den Marktforschern von Gartner um 23,8 Prozent auf 172,4 Mio. Geräte. Damit war 2009 etwa jedes siebente verkaufte Handy ein Smartphone, in drei Jahren soll ihr Marktanteil bereits bei rund 40 Prozent liegen.