Glückliche Aktionäre
Apple zahlt erstmals seit 1995 Dividende
19.03.2012
Zahlungen sollen bereits im 4. Geschäftsquartal starten, das im Juli beginnt.
Jetzt wissen wir, was Apple mit seinem Vermögen von 100 Mrd. Dollar unter anderem macht
: Die Aktionäre des US-Konzerns werden erstmals seit 1995 wieder eine Dividende bekommen. Das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt kündigte am Montag an, regelmäßig eine Quartalsausschüttung in Höhe von 2,65 Dollar (2 Euro) je Papier zu zahlen. Zugleich will der Hersteller von iPhones und iPads in den kommenden drei Jahren Aktien im Wert von bis zu 10 Mrd. Dollar zurückkaufen.
Forderungen nachgekommen
Mit dem Geldregen kommt Apple den Forderungen seiner Anteilseigner nach, die in den vergangenen Monaten immer stärker auf eine Verteilung der riesigen Bargeld- und Wertpapierbestände gedrungen haben. In der Apple-Schatzkiste lagen zuletzt fast 100 Mrd. Dollar - das entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Marokko oder der Slowakei.
An der Börse löste die Ankündigung zu gemischten Reaktionen: In Frankfurt grenzte das Apple-Papier seine Gewinne vom Vormittag wieder ein. An der Wall Street zeigte sich der Anteilsschein richtungslos. In einem volatilen Handel drehte die Aktie kurz vor Börsenstart wieder ins Plus.
Los geht es im vierten Geschäftsquartal
Die Ausschüttung soll nach Apple-Angaben erstmals im vierten Quartal des Finanzjahres 2012 erfolgen, das am 1. Juli beginnt. Apple-Chef Tim Cook versicherte, trotz der Investitionen verfüge der Konzern über "eine Kriegskasse für strategische Gelegenheiten". Durch die Entscheidungen verschließe sich für das Unternehmen keine Tür. Vielmehr werde sich damit die Basis an Aktionären und Investoren verbreitern. Insgesamt beziffert der Konzern die Ausgaben in den kommenden drei Jahren auf etwa 45 Mrd. Dollar. Cook kündigte an, die Dividendenpolitik regelmäßig zu überprüfen.
Aufs Gesamtjahr hochgerechnet liegt Apples Dividendenrendite bei 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom bietet ihren Aktionären 7,89 Prozent. John Strand von Strand Consulting begrüßte die Neuankündigung trotzdem: "Apple ist ein überkapitalisiertes Unternehmen und es ist wahrscheinlich besser, das Geld in die Taschen der Aktionäre zu stecken als es in Apples Taschen zu belassen."
17 Jahre Pause
1995 hatten die Aktionäre Reuters-Daten zufolge letztmals eine Dividende erhalten. Kurz darauf geriet der Konzern in die Bredouille und verbuchte 1996 einen Nettoverlust von 816 Mio. Dollar. Nur eine Radikalkur des zurückgekehrten Firmenmitgründers Steve Jobs brachte Apple wieder in die Erfolgsspur.
Weltweit wird kein Unternehmen an der Börse derzeit höher bewertet als Apple. Zuletzt notierte die Aktie bei 585 Dollar. Damit war Apple insgesamt 546 Mrd. Dollar schwer. Günstige Geschäftsaussichten und wachsende Hoffnungen auf einen Aktienrückkauf hatten den Kurs in diesem Monat kurzfristig sogar auf ein Rekordhoch über der Marke von 600 Dollar getrieben. Zu diesem Preis bekommen Apple-Fans bereits ein nagelneues iPad
.
Fotos vom Verkaufsstart des neuen iPad
: