Entwicklerkonferenz WWDC
Apple zeigt iOS 13, neues macOS & Co.
02.06.2019Große Erwartungen - Konkurrenten haben Druck auf iPhone-Konzern erhöht.
Wenn Apple -Chef Tim Cook am Montag (3. Juni - wir berichten ab 18.45 Uhr live) auf die Bühne des McEnery Convention Centers in San Jose tritt, um die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC zu eröffnen, sind die Erwartungen hoch. Es wäre nicht Apples Art, die Herausforderungen bei einer WWDC direkt auszusprechen, aber über die Keynote verstreut dürften sich die Gegenargumente des Konzerns finden. Die wichtigste Aufgabe der fünftägigen Veranstaltung ist es jedoch, App-Entwicklern und Nutzern einen Ausblick auf die nächste Version der Betriebssysteme für iPhone, iPad, Mac und die Apple Watch zu geben. Im Rahmen der Eröffnungs-Keynote bekommen aber auch die Apple-Nutzer einiges geboten. Sie dürfen sich u.a. auf die Vorstellung von iOS 13 , das neue macOS 10.15 und watchOS 6 freuen.
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Druck ist enorm
Unter so viel Druck ging Apple schon lange nicht mehr in eine seiner Entwicklerkonferenzen wie heuer. Die iPhone-Verkäufe sinken, vor allem wegen des schwachen Markts in China. Das App-Store -Geschäft steht im Visier einer Wettbewerbs-Beschwerde in der EU und einer Verbraucherklage in den USA .
Und manche Entwickler wollen sich nicht damit zufrieden geben, dass Apple bestimmte Funktionen wie den NFC-Chip auf dem iPhone oder die Daten zur Gerätenutzung exklusiv nutzt. Doch trotz der Herausforderungen kann Apple die Entwickler mit einem schlagenden Argument locken. Es gibt über 1,4 Milliarden Geräte, die mit einem Apple-Betriebssystem laufen und mit Apps versorgt werden wollen. Dazu kommt: Apple-Kunden sind eher bereit, für Apps und Services Geld auszugeben als Nutzer von Android-Smartphones.
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Konkurrenz hat vorgelegt
Die Apple-Konkurrenten haben vor einigen Wochen den Druck erhöht: Facebook sprang im Rahmen seiner Hausmesse F8 mit vollmundigen Versprechen auf den Datenschutz-Zug auf, den Apple jahrelang für sich reklamiert hatte. Microsoft-Chef Satya Nadella erklärte den Datenschutz zum Menschenrecht und lieh sich damit das Motto, das Apple-Chef Tim Cook seit Jahren verkündet. Und Google demonstrierte auf seiner Entwicklerkonferenz I/O u.a. eine Version seines Assistant , die viel schneller reagiert als Apples Siri.
iOS 13 mit Dark Mode für das iPhone.
Die Zuschauer zu überraschen, wird für Apple heuer nicht so einfach, denn schon vor Wochen sickerten viele Neuerungen durch. So zeigten in den vergangenen Wochen diverse Leaks zum Beispiel, dass mit iOS 13 das iPad zum Zusatz-Display für einen Mac werden kann und auf den iPhones unter anderem die Mail- sowie die Karten-App, der Browser Safari und der Chatdienst iMessage neue Funktionen bekommen . Weiters wird es einen systemweiten Dark-Mode und eine neue Bediengeste geben. Außerdem soll es einfacher werden, iPad-Apps auf den Mac zu bringen. Und der Multimedia-Dinosaurier iTunes solle in einzelne Apps wie "Musik" und "Podcasts" aufgesplittet werden.
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App Store für die Watch
Apples Computer-Uhren sollen den Berichten zufolge einen eigenen App Store direkt auf den kleinen Geräten bekommen. Hier besitzt Apple gegenüber den Wettbewerbern einen großen Vorsprung. Google gelang es trotz mehrerer Anläufe nicht, mit seinem Android-System für Smartwatches zu punkten. Die Apple Watch dominiert den Markt und bietet auch den Entwicklern rosige Aussichten. Koppelt Apple sie vom iPhone ab, würde das einen größeren Markt über Nutzer des Smartphones mit Apfel-Logo hinaus bedeuten.
Apple schreckt allerdings auch nicht davor zurück, App-Entwicklern mit eingebauten eigenen Funktionen direkte Konkurrenz zu machen. So soll die Watch demnach Erinnerungen für die Einnahme von Medikamenten bekommen. So etwas bietet derzeit schon zum Beispiel der deutsche Dienst MyTherapy an.
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Nachholbedarf
Eine Antwort liefern muss Apple in diesem Jahr auch auf die Fortschritte der Konkurrenz in Sachen Fotografie. Vor allem Huawei und Google sorgten für Furore mit dem Super-Zoom oder Nachtmodus seiner Smartphones P30 Pro und Pixel 3. Letzterer macht hier die Nacht fast zum Tag macht - während auf dem iPhone das Bild deutlich dunkler erscheint. Google erreicht das mit Software und maschinellem Lernen, die Kamera-Hardware ist nicht besser als bei Apple.
Der Internet-Konzern sorgte auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O Anfang Mai auch für Aufsehen mit der Demonstration, wie seine Assistant-Software direkt auf einem Smartphone läuft, während die Konkurrenz wie Apples Siri oder Amazons Alexa die Sprachaufnahmen erst zur Erkennung an die Cloud schicken. Der blitzschnelle neue Assistant soll im Herbst zunächst mit neuen Pixel-Smartphones verfügbar sein. Auch hier ist ein Nachziehen eine Frage der Software: Apples Chip-Kapazitäten auf den iPhone-Prozessoren aus eigener Entwicklung bieten viel Potenzial.
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Sehen wir den neuen Mac Pro?
Hardware steht normalerweise nicht im Mittelpunkt der WWDC, aber es gab auch schon Ausnahmen. Apple-Experten spekulieren, dass dies in diesem Jahr wieder der Fall sein dürfte und die Teilnehmer einen ersten Blick auf die neue Generation des Desktop-Rechners Mac Pro für anspruchsvolle Nutzer sowie einen passenden Monitor werfen könnten.
Das aktuelle Modell stammt noch aus dem Jahr 2013 - und Apple hatte sich damals mit einem innovativen Design in eine technische Sackgasse manövriert. Der Konzern war davon ausgegangen, dass in leistungsstarken Computern mehrere Grafikkarten zusammenarbeiten werden und entwarf ein zylindrisches Gehäuse, in dem sie von durchströmender Luft gekühlt wurden. Doch in der Industrie setzte sich die Tendenz durch, den Arbeitsaufwand einer einzelnen hochgerüsteten Grafikkarte zu überlassen. Diese Modelle bekommt der Zylinder-Mac nicht gekühlt. Der Konzern kündigte deswegen bereits 2017 eine neue Version des Mac Pro in konventionellerer Bauweise an. Die Präsentation eines neuen Profi-Macs könnte dazu beitragen, die Stimmung auf der WWDC deutlich aufzuhellen.
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