Allein im zweiten Quartal wurden knapp 18,7 Mio iPhones verkauft.
Der weltgrößte Technologiekonzern Apple übertrifft dank des überwältigenden Erfolgs des iPhones die hoch gesteckten Erwartungen um ein Vielfaches. Im zweiten Geschäftsquartal setzte Apple knapp 18,7 Millionen Stück des Trendsetters auf dem Smartphone-Markt ab - 113 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dank dieses Sprungs konnten Anleger auch die Verkaufszahlen vom iPad "verschmerzen".
Zuwenige iPads vorhanden
Es erwies sich für den erfolgsverwöhnten Konzern als Achillesferse - der Absatz lag mit 4,7 Millionen Exemplaren zwar auf hohem Niveau aber auch unter den Erwartungen. Apple-Manager Tim Cook - seit Steve Jobs
erneuter krankheitsbedingter Auszeit
fürs Tagesgeschäft verantwortlich - erklärte, Apple könne derzeit die überwältigende Nachfrage nach dem iPad
nicht bedienen. Die Anleger sahen es nach - nachbörslich stieg die Aktie um drei Prozent.
"Ich werde nicht prognostizieren, wann Angebot und Nachfrage wieder ausgewogen sind", sagte Cook. Apples iPad dominiert den Tablet-Markt. Während der Konzern bereits mit der zweiten Generation in den Läden ist, kommen Konkurrenzprodukte wie das PlayBook von Research in Motion nun erst auf den Markt. "Wir haben jedes iPad 2 verkauft, das wir herstellen konnten und die Nachfrage war verblüffend", sagte Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer im Reuters-Interview.
Engpässe wegen Japan-Beben
Apple bezieht viele Einzelteile von asiatischen Zulieferern. Aus Japan kämen beispielsweise Komponenten wie LCDs, NAND- und DRAM-Chips, sagte Cook. Laut Cook haben die Engpässe nach dem Japan-Beben
im März den Umsatz im zweiten Quartal unwesentlich belastet. Er rechne im Zusammenhang mit der Katastrophe nicht mit unlösbaren Problemen.
Jobs als Erfolgsgarant
Apples Erfolg wird in wesentlichem Maße seinem Mitgründer Jobs
zugeschrieben. Viele Apple-Jünger waren mehr als verunsichert, als sich der charismatische Jobs im Jänner krankheitsbedingt vom Tagesgeschäft zurückzog. Cook betonte nun, Jobs spiele eine aktive Rolle bei wichtigen Entscheidungen. Seine Mitarbeiter sähen ihn regelmäßig, betonte Cook. "Ich weiß, er will so schnell wie möglich Vollzeit zurückkommen."
Der Konzern mit dem angebissenen Apfel als Logo entwickelt sich auch in Jobs Abwesenheit prächtig. Der Gewinn stieg im zweiten Geschäftsquartal zu Ende 26. März um 95 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar (4,13 Mrd. Euro). Der Umsatz legte um 83 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar zu. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Zum Vergleich - Internetriese Google erzielte im abgelaufenen Quartal einen Gewinnzuwachs von 17 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.
Rosige Zukunft
Fürs laufende dritte Geschäftsquartal rechnet Apple
- bekannt für seine zurückhaltenden Ausblicke - bei einem Umsatz von etwa 23 Milliarden Dollar mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 5,03 Dollar. Im vierten Quartal wird Apple seine Anhänger wohl mit einem neuen iPhone erfreuen. Kreisen zufolge soll das nächste Modell im September kommen und über einen deutlich schnelleren Prozessor verfügen.