Apple/FBI-Streit

Auch UNO ist gegen iPhone-Entsperrung

04.03.2016

Die Vereinten Nationen warnen vor einem Präzedenzfall.

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© APA/AFP/MARK RALSTON
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Die Vereinten Nationen haben die US-Behörden im Streit mit Apple über das Entsperren von iPhones davor gewarnt, die "Büchse der Pandora" zu öffnen. Es sei möglich, dass die Rechte von Millionen Menschen weltweit verletzt und das Vorgehen von autoritären Staaten und kriminellen Hackern erleichtert würden, sagte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al-Hussein, am Freitag.

Es drohe ein gefährlicher Präzedenzfall. Er ersuche alle Betroffenen, nicht nur auf den unmittelbaren Wert, "sondern auch auf die potenziell größere Auswirkung zu achten".

Gericht soll Apple zur Entsperrung zwingen
Das FBI untersucht derzeit, ob die Attentäter von San Bernardino mit der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Kontakt standen. Dafür will das Justizministerium Apple per Gerichtsurteil zwingen, das iPhone eines Angreifers für die Ermittler zu entschlüsseln und eine neue Software zu schreiben, um den Passwortschutz auszuhebeln. Apple wehrt sich gegen die Anordnung. Laut dem Menschenrechtskommissar würde ein Erfolg des Justizministeriums es dem iPhone- und iPad-Anbieter wie auch anderen größeren IT-Konzernen unmöglich machen, die Privatsphäre ihrer Kunden weltweit weiterhin zu schützen.

Breite Unterstützung für Apple
Zuletzt haben sich Konkurrenten wie Google, Facebook, Microsoft und AT&T hinter Apple gestellt . Mehr als zwei Dutzend Konzerne reichten am Donnerstag eine offizielle gemeinsame Stellungnahme vor Gericht ein, in der sie Apple im Kampf gegen die US-Regierung unterstützen. Wie Apple führen die IT-Firmen an, dass es nicht sein könne, ein Gesetz ("All Writs Act") aus dem Jahr 1789 anzuwenden, um Konzerne dazu zu zwingen, eine neue Technologie zu entwickeln. Die US-Regierung bezieht sich in ihrer Argumentation unter anderem auf dieses Gesetz.

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