US-Konzern wirft bei goldener Uhr für Bestverdiener das Handtuch.
Die goldene Apple Watch für bis zu 18.000 Euro hatte im vergangenen Jahr für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Schließlich wurde hier ein stolzer Preis für etwas verlangt, das als Technologieprodukt absehbar schnell überholt sein würde. Die übereinstimmende Meinung war, dass die Apple Watch mit einem Gehäuse aus 18-Karat-Gold etwas für Leute sei, die nicht wissen, wohin mit dem Geld.
Mit einem entsprechenden Armband ging der Preis in Richtung 20.000 Euro bzw. Dollar. Stars wie Beyonce stellten das goldene "Edition"-Modell zur Schau.
Apple wirft das Handtuch
Jetzt gesteht Apple ein, dass der Versuch, in diesem Preisbereich mit der Schweizer Uhrenbranche mitzuspielen, gescheitert ist. Bei der neuen Apple Watch Series 2 (Video unten), die gemeinsam mit dem iPhone 7 vorgestellt wurde, wird die goldene Version in der Modell-Linie "Edition" durch eine neue Variante aus Keramik ersetzt. Sie ist "bereits" ab 1.449 Euro zu haben. Das neue, ebenfalls wasserdichte und mit GPS-Sensor ausgestattete Einstiegsmodell kostet 419 Euro.
Zugleich bedeutet das nicht, dass die Apple Watch den klassischen Uhrmachern keine Probleme macht. Apple sei mit der Uhr inzwischen beim Umsatz zur Nummer zwei in der Branche nach Rolex geworden, sagte Konzernchef Tim Cook am Mittwoch, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Damit habe Apple Marken wie Fossil, Omega oder Cartier überholt.
Günstigere Modelle haben durchaus eine Zukunft
Das Scheitern mit der goldenen Uhr zeige aber, dass Apple nicht in einer Liga mit den Schweizer Luxus-Uhrmachern mitspielen könne, sagte Jean-Claude Biver, der die Uhrensparte des Konzerns LVMH mit Marken wie TAG Heuer und Hublot leitet, dem Finanzdienst Bloomberg. "Apples Schritt zeigt den High-end-Marken, dass es richtig war, nicht ins Geschäft mit vernetzten Uhren zu gehen." Zugleich mache das Vorrücken des iPhone-Konzerns im Uhrengeschäft insgesamt deutlich, dass die Smartwatch in günstigeren Preisbereichen durchaus eine Zukunft habe.