Funktionen wie "Google Desktop" und "Google Notebook" werden eingestellt.
Google will nach dem Start seines Facebook-Herausforderer Google+ die Kräfte bündeln. Deshalb macht der IT-Riese nun zehn weitere Dienste dicht . Darunter sind der Google Desktop zur Suche nach Dateien auf dem eigenen Computer und das Google Notebook, in dem man Internet-Links oder Notizen aufheben konnte. Viele Funktionen seien bereits in anderen Google-Angeboten enthalten, die Entwickler würden auf Produkte mit mehr Durchschlagskraft umverteilt, schrieb Google-Manager Alan Eustace in einem Blogeintrag am Wochenende.
Frühjahrsputz im Herbst
Unter den Opfern des schon von Konzernchef Larry Page
angekündigten "Herbst-Frühjahrsputzes" ist auch das Projekt Sidewiki, bei dem Nutzer Notizen zu Online-Inhalten miteinander teilen konnten. Erneut demonstriert Google die Bereitschaft, auch teuren Zukäufen den Saft abzudrehen: Nach dem App-Entwickler Slide ist jetzt die "soziale Suchmaschine" Aardvark dran. Für Slide soll Google laut Medienberichten vor einem Jahr mindestens 180 Mio. Dollar (aktuell 126,3 Mio. Euro) bezahlt haben, für Aardvark rund 50 Millionen.
Klare Prioritäten
Ende Juni hatte Google schon das Ende einstiger Prestige-Projekte wie die intelligenten Stromzähler und den Gesundheitsdaten-Dienst angekündigt ( wir berichteten
). Mitgründer Page hatte zu seiner Rückkehr an die Konzernspitze im April angekündigt, die breite Palette der Google-Angebote werde gestrafft. Seine Prioritäten sind neben dem Kerngeschäft mit der Internet-Suche
die mobile Plattform Android
, das neue webbasierte Betriebssystem Chrome
und das eigene Online-Netzwerk Google+
, das dem heute dominierenden Rivalen Facebook Paroli bieten soll.