Unerwartet
Avatar lässt "Murdochs" Kassen klingeln
03.02.2010
Konzern "News Corp" des Medienmoguls profitiert vom 3D-Kassenschlager.
Der US-Medienkonzern News Corporation stellt sich nach dem durchschlagenden Erfolg seines 3D-Filmspektakels "Avatar - Aufbruch nach Pandora" auf einen Geldsegen ein. An den Kinokassen hat der Science-Fiction-Streifen bereits "Titanic" als kommerziell erfolgreichsten Streifen weltweit abgelöst und ist nun ist für neun Oscars nominiert.
DVD-Start bereits geplant
"Wir werden die DVD so schnell
wie möglich herausbringen", sagte Konzernchef Rupert Murdoch am
späten Dienstag in New York. Bis zur Jahresmitte wird nach seinen Worten der
Großteil der Einnahmen fließen. In dem Ende Dezember abgelaufenen zweiten
Geschäftsquartal lief der Film bereits gut an. Auch "Ice Age 3",
"X-Men Origins: Wolverine" und "Nachts im Museum 2"
füllten die Kassen.
"Wir sind aus der Krise als überlegener Inhalteanbieter hervorgegangen", sagte Murdoch. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar (6,24 Mrd. Euro). Der Gewinn fiel unterm Strich jedoch wegen eines teuren Rechtsstreits mit 254 Millionen Dollar (182 Mio. Euro) bescheiden, aber höher als erwartet aus.
Blatt hat sich gewendet
Vor einem Jahr hatte News Corp
allerdings noch einen Rekordverlust von 6,4 Milliarden Dollar eingefahren
wegen massiver Abschreibungen unter anderem auf den übernommenen
Dow-Jones-Konzern. Seitdem hat sich die News Corp. wieder aufgerappelt. Das
Wachstum werde in den kommenden Monaten anhalten, sagte Murdoch.
Die Anleger freuten sich über soviel Zuversicht: Die Aktie stieg nachbörslich um knapp 3 Prozent. Damit hat sie sich binnen eines Jahres vom Wert her verdoppelt.
Paid-Content geplant
Multimilliardär Murdoch kämpft gegen die
verbreitete Gratismentalität im Internet und will Inhalte seiner
Tochterfirmen nur noch gegen Geld hergeben. So schränken seine Zeitungen
nach und nach ihre kostenlosen Angebote ein. "Der Wert der Inhalte ist
jetzt klar", sagte Murdoch. Er verspricht sich vor allem durch die
wachsende Zahl der internetfähigen Handys gute Geschäfte.
Medien-Imperium
Zu dem Konzern gehört das Filmstudio 20th Century
Fox, die Fernsehsender-Kette Fox, Zeitungen wie das "Wall Street Journal"
oder das britische Boulevardblatt "Sun" sowie Buchverlage. Auch
der Bezahlsender "Sky
Deutschland" - ehemals Premiere - ist Teil von Murdochs
Medienreich.
Ob es eine breite Erholung auf dem krisengeschüttelten Medienmarkt gibt oder Murdoch ein besonders gutes Händchen hatte, werden die Zahlen der Konkurrenten zeigen: Time Warner (CNN, Warner Brothers) legt seine Bilanz am heutigen Mittwoch vor, Disney am 9. Februar und Viacom (MTV, Paramount) am 11. Februar. Zuletzt hatten sich auch die Konkurrenten auf bessere Zeiten eingestellt. In der Wirtschaftskrise war das wichtige Werbegeschäft weggebrochen.