Neue Technologie setzt unter anderem auf Laserlicht.
Forschenden am Schweizer Paul Scherrer Institut PSI in Villigen (Kantons Aargau) ist es gelungen, winzige magnetische Strukturen mit Laserlicht umzuschalten und die Veränderung zeitlich zu verfolgen. Die Forschungsergebnisse könnten dazu führen, dass die Datenspeicherung auf Festplatten künftig kompakter, schneller und effizienter wird.
Bei der Umschaltung der magnetischen Strukturen blinkte kurz ein nanometergroßer Bereich auf, der skurrilerweise an das Fledermaus-Symbol der Comicfigur Batman erinnerte, wie das Forschungsinstitut in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Laser sorgt für kleinere Bauweise
Computerfestplatten speichern Daten magnetisch. Um künftig größere Datenmengen auf kleinere Festplatten zu bannen, versuchen Forscher und Entwickler, die tatsächliche Größe der magnetischen Bits und Bytes immer kleiner zu gestalten. Die PSI-Forscher setzen dazu auf eine Kombination aus einer mikrostrukturierten Oberfläche und einem Laserstrahl.
Die Oberfläche besteht aus einer regelmäßigen Anordnung winziger Quadrate aus einem magnetischen Material. In den verschiedenen Versuchen hatten diese Quadrate eine Kantenlänge zwischen einem und fünf tausendstel Millimeter. Jedes Quadrat oder Teilbereiche davon bilden für sich ein winziger Magnet und könnten so eines Tages ein Speicher-Bit sein.
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Weitere Neuheit
Der zweite Teil des Ansatzes besteht darin, dass die Wissenschafter die magnetische Richtung der Quadrate mit einem Laserstrahl gezielt umdrehen können. In heutigen Festplatten erfolgt die magnetische Schaltung und damit die Datenspeicherung mit einem kleinen Magnetkopf, der ähnlich wie die Nadel einer Schallplatte über die Festplatte fährt.
Schon vor zwei Jahren konnte die internationale PSI-Forschungsgruppe zeigen, dass ein kurzer, intensiver Laserpuls Mikromagnete mehrere hundert Mal schneller schalten kann, als ein Magnetkopf. Der Laser ist erst noch energieärmer und kostengünstiger.
Das Laserlicht scheint die winzigen Magnete sehr schnell aufzuheizen und führt sie dadurch in den jeweils anderen Zustand über. Die magnetische Schaltung mit Licht funktioniere, warum genau sie funktioniere, sei aber noch umstritten, wird Frithjof Nolting, Leiter der Studie, im Communique zitiert.
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