Großbritannien
"Big Brother" hat Auge auf Facebook
25.03.2009
Die britische Regierung sorgte bei Bürgerrechtlern für einen Aufschrei. Innenminister Vernon Coaker dachte laut über einen Plan nach, wonach die Social-Networking-Plattformen dazu gebracht werden sollen, Informationen über die Verkehrsdaten ihrer Mitglieder zu speichern.
Laut dem "Independent“ gehe es Coaker darum, ein letztes Schlupfloch für
Terroristen zu schließen. Dazu will man Plattformen wie Facebook, MySpace
und Bebo dazu bewegen, Daten über ihre User preis zu geben. Surfgewohnheiten
sollen demnach von den Anbietern genauso gespeichert und ausgehändigt werden
wie persönliche Nachrichten, die innerhalb des Netzwerkes versendet werden.
"Extrem
schwieriges Thema"
Am 6. April tritt in Großbritannien die
EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung in Kraft. Diese würde
Social-Networking-Plattformen nicht abdecken. Coaker wisse, dass es sich
dabei um ein "extrem schwieriges Thema“ handle. "Die Verbindung zwischen dem
Speichern von Daten, Sicherheit und aller Arten von Privatsphäre ist sehr
wichtig“, sagte er.
Entscheidung in Kürze
Gegen
dieses Vorhaben laufen nun Bürgerrechtler Sturm. "Was sie tun ist, zu
schauen, mit wem kommuniziert wird und wer deine Freunde sind, das ist ein
riesiger Eingriff in das Privatleben“, meinte etwa Richard Clayton, Experte
für Computer-Sicherheit der Universität von Cambridge. Ein Sprecher des
Innenministeriums kündigte an, die Regierung werde den Plan zur
Social-Networking-Überwachung "in Kürze" beraten.