Spekulationen auf bevorstehende technische Neuerung heizt Kurs an.
Nicht einmal die angekündigte Blockade in Russland und das Aus für die Börse BTC China können den Bitcoin derzeit aus der Bahn werfen. Die Kryptowährung hat am Donnerstag (12. Oktober) erstmals die Marke von 5.000 Dollar (4.226,54 Euro) durchbrochen. Auf der Handelsplattform BitStamp verteuerte sich ein Bitcoin um bis zu 7,6 Prozent auf 5.186 Dollar. Bitcoin ist die bekannteste und gemessen am Handelsvolumen weltweit wichtigste Cyber-Währung.
Anleger lassen Negativ-Meldungen kalt
Der Kurs liegt etwa 75 Prozent über dem Niveau vor rund einem Monat. Seit dem Anfang 2017 hat er sich mehr als verfünffacht. "Anleger scheinen Nachrichten über potenzielle Börsenschließungen förmlich zu ignorieren", kommentierte Analyst Timo Emden vom Brokerhaus IG. Der Risikoappetit der Anleger sei zurückgekehrt.
Vor wenigen Wochen hatten in China Handelsplattformen für Bitcoin & Co ihren Betrieb eingestellt, nachdem Behörden vor den Risiken von Cyber-Währungen gewarnt hatten. Daraufhin war der Bitcoin-Kurs um mehr als 1.000 Dollar eingebrochen. Auch Russland will den Handel mit dem per Computer geschaffenen Geld einschränken. So will das Land den Zugang zu bestimmten Internetseiten blockieren, die Krypto-Währungen anbieten.
Mögliche Neuerung sorgt für den Höhenflug
Ein Grund für die jüngste Kursrallye sind Analysten zufolge Spekulationen auf eine bevorstehende technische Neuerung bei Bitcoin. Am 25. Oktober werde es vermutlich zu einer weiteren Teilung der Währung kommen, sagte Mati Greenspan, Experte bei der Handelsplattform eToro. Eine solche Teilung wurde bereits Anfang August vollzogen, um die Ausbreitung der Währung zu beschleunigen. Sie wurde deshalb aufgespalten in Bitcoin und Bitcoin Cash. Nun solle zudem Bitcoin Gold entstehen, sagte Greenspan. Seinen Worten zufolge ist der Einstieg für Anleger derzeit deshalb so attraktiv, weil sie die Aussicht haben, für jeden Bitcoin einen neuen Bitcoin Gold geschenkt zu bekommen.