Thermostat & Tür-Kontakt
Neue Bosch Smart Home Produkte im Test
13.03.2017
Temperatur aus der Ferne regeln und sehen, ob zuhause alles in Ordnung ist.
Wie berichtet, hat Bosch seit Anfang des Jahres eine eigene Smart-Home-Produktlinie am Start. Die zentrale Steuereinheit und die intelligente Steckdose haben wir bereits getestet . Nun haben wir uns zwei weitere Geräte genauer angesehen. Zum einen ein Heizkörper-Thermostat, mit dem man die Raumtemperatur aus der Ferne regeln kann, zum anderen einen Tür-/Fensterkontakt, der beim Energiesparen hilft und Alarm schlägt, falls sich jemand unerlaubt Zutritt in die eigenen vier Wände verschafft.
Heizkörper-Thermostat
Grundvoraussetzung für die Verwendung von Bosch Smart Home Produkten ist der Smart Home Controller (Steuereinheit) und die kostenlose Smart Home App. Wie man diese Dinge installiert, haben wir im ersten Testbericht bereits ausführlich vorgestellt (hier kommen Sie zum Artikel ). Deshalb wollen wir uns damit an dieser Stelle nicht mehr befassen. Wir legen also gleich mit dem Heizkörper-Thermostat los. Dieses kann man kinderleicht in das bestehende Smart Home System einbinden. In der Bosch-App gibt es wie für alle Geräte eine Schritt für Schritt-Anleitung. Zunächst öffnet man also die App am Smartphone oder Tablet. In den „Einstellungen“ unter „Geräteverwaltung“ klickt man auf „Neues Gerät“ und schon kann man loslegen. Über den integrierten Barcode-Scanner scannt man den QR-Code des Heizkörper-Thermostates. Dieser befindet sich im Batteriefach und in der Verpackung. Alternativ kann man auch den Produktcode eingeben. Nun kann man die mitgelieferten Batterien in das Gerät geben und es verbindet sich automatisch mit dem Smart Home Controller. Jetzt kann man in der App auf weiter klicken. Hier erscheinen nun die Montageschritte. Zunächst muss man den Heizkörper auf die höchste Stufe drehen und das alte Thermostat entfernen. Das smarte Bosch Thermostat passt auf nahezu alle gängigen Heizkörperventile und kann ganz einfach daran angeschlossen werden. Im Lieferumfang sind auch einige Adapter enthalten und auf der Homepage gibt es (falls benötigt) ein PDF-File, das zeigt, welcher Adapter für welchen Heizkörperanschluss gedacht ist. Ist die Installation erledigt, kalibriert sich das Heizkörper-Thermostat automatisch. Das dauert nur rund zwei Minuten. Danach kann man das Gerät in der App zu seinen Favoriten hinzufügen, ihm einen Namen geben (z.B. Thermostat 1) und eintragen, in welchem Raum es sich befindet.
Jetzt kann man auch schon loslegen. Nutzer können mit dem Heizkörper-Thermostat die Wunschtemperatur eines Raumes einfach per App-Steuerung bis auf einen halben Grad genau einstellen. Und das zu jeder Zeit und von überall aus. Ein integrierter Sensor misst kontinuierlich die aktuelle Raumtemperatur – und hält diese konstant, sobald der Sollwert erreicht ist. Wer also in einem kühlen Schlafzimmer schlafen möchte, es am Morgen im Bad aber gerne warm hat, stellt das Thermostat im Bad einfach auf die gewünschte Temperatur und Uhrzeit ein. Gleiches gilt für Küche, Wohnzimmer, Vorraum, etc. Wer also mehrere smarte Thermostate besitzt, kann für jeden Raum ein zeitgesteuertes Temperaturprogramm einstellen. Man kann die vordefinierten Heizphasen auch tageweise festlegen. So kann man etwa bestimmen, dass von Montag bis Freitag zwischen 6:00 und 8:00 Uhr sowie zwischen 17:30 und 22:00 Uhr geheizt wird. Pro Tag sind also auch mehrere zeitgesteuerte Einstellungen möglich. An Samstagen und Sonntagen wählt man hingegen beispielsweise einen Zeitraum von 9:00 bis 20:00 Uhr aus. Je nachdem, wie lange man zuhause ist. Die gewünschten Zeitphasen werden über ein übersichtliches Drehrad direkt in der App eingestellt. Die aktuelle Temperatur wird über einen virtuellen Schieberegler reguliert (siehe Diashow). Auf Wunsch gibt es auch eine Schnellheizphase, die den gewünschten Raum so schnell wie möglich aufheizt. Das kann praktisch sein, wenn man gerade vom Skiurlaub nachhause fährt und eine Stunde vor der Ankunft drauf kommt, dass man es eigentlich warm haben möchte.
Zu den weiteren praktischen Funktionen des Heizkörper-Thermostates zählen, dass es fallende Temperaturen etwa bei offenen Fenstern automatisch erkennt und die Heiztemperatur anpasst, um Energie zu sparen. Außerdem ist auch ein automatisches Frostschutzprogramm bei Temperaturen unter 4 Grad Celsius integriert. Sollte es einmal Probleme mit der App oder der Internetverbindung geben, kann man das Thermostat auch über drei mechanische Schalter bedienen.
Tür-/Fensterkontakt
Die Installation des Tür-/Fensterkontaktes erfolgt ebenfalls über die Schritt für Schritt-Anleitung über die App. Nach dem Scannen des QR-Codes können auch hier die mitgelieferten Batterien eingelegt werden und das Gerät verbindet sich mit der Steuereinheit. Es besteht aus zwei kleinen Sensoren, wobei es bei der Installation eigentlich nur einige Kleinigkeit zu beachten gibt. Der Tür-/Fensterkontakt darf natürlich nicht an der Schanierseite angebracht werden. Zudem soll der Abstand der beiden Sensoren nicht mehr als acht Millimeter betragen und sie sollten am unteren Rand auf gleicher Höhe an das Fenster/die Tür geklebt oder geschraubt werden – Halterung und doppelseitiges Klebeband sind im Lieferumfang enthalten. Wenn alles korrekt ausgerichtet ist, blinkt die LED-Lampe kurz orange und dann grün. Nun kann man auch diesem Smart Home Produkt in der App einen Namen geben (z.B. „Türkontakt 1“) und ihm einen Raum zuteilen.
In Kombination mit einem Bosch Heizkörper-Thermostat ist die Hauptaufgabe des Tür-/Fensterkontaktes Energie zu sparen. Wenn man an einem kalten Tag etwa nach dem Kochen lüften will, muss man nicht mehr daran denken, die Heizung herunterzudrehen. Der Tür-/Fensterkontakt ist an das Heizkörper-Thermostat gekoppelt und kommuniziert offene Fenster und Türen über dem Smart Home Controller an dieses weiter. Das Thermostat kann dann die Heiztemperatur auf einen vom Nutzer festgelegten Wert herunterregeln. Da der smarte Kontakt offene Fenster oder Türen erkennt und den Nutzer per Smartphone darüber informiert, kann er aber auch als eine Art Alarmanlage verwendet werden. In der App kann man einstellen, wann nach dem Öffnen einer Tür oder eines Fensters der Alarm am Smartphone starten soll - hier wird man via Ton und Vibration benachrichtigt. Sitzt man etwa während der Arbeit im Büro und in den eigenen vier Wänden geht die Eingangstür oder ein Fenster auf, wird man unmittelbar benachrichtigt und kann weitere Schritte einleiten – wie zum Beispiel die Polizei, oder einen Nachbarn anrufen.
In absehbarer Zeit kann man den Täter gegebenenfalls auch auf frischer Tat überführen. Wie berichtet, bringt Bosch nämlich demnächst auch noch eine Outdoor- und 360-Grad-Indoor-Kamera in den Handel. Letztere schlägt ebenfalls Alarm falls sich etwas in der Wohnung tut und macht auch noch gleich automatisch Fotos und nimmt Videos auf. Zudem kann man über die Kamera rund um die Uhr in sein Eigenheim schauen – egal wo man gerade ist. Also auch vom Urlaubsstrand aus. Sobald das die Innenraumkamera zur Verfügung steht, werden wir auch diese testen.
Preise und Fazit
Für das Heizkörperthermostat verlangt Bosch faire 60 Euro. Adapter und Batterien sind im Lieferumfang enthalten. Der Tür-/Fensterkontakt schlägt mit 40 Euro zu Buche. Auch hier sind Batterien sowie Halterung und doppelseitiges Klebeband enthalten. Wer nicht allzu viele Heizkörper und gefährdete Türen/Fenster hat, kann sich also zu überschaubaren Kosten ein praktisches Smart Home einrichten.