Wir konnten die neueste Generation des Apple-Smartphones bereits testen.
Seit Freitag (24. September) ist die neue iPhone-13-Reihe in Österreich im Handel – noch bevor die ersten Geschäfte geöffnet hatten, war der Ansturm enorm. So standen etwa zahlreiche Apple-Fans vor dem Store in der Wiener Kärntner Straße Schlange . Vorbestellt konnten das iPhone 13 (mini) und das iPhone 13 Pro (Max) seit 17. September werden . Mittlerweile betragen die Lieferzeiten mehrere Wochen . Wir konnten das brandneue iPhone 13 seit Mitternacht ausprobieren. Dankenswerterweise hat uns A1 ein Testgerät zur Verfügung gestellt, denn von Apple gibt es in Österreich keine Testgeräte. Für ein endgültiges Fazit ist es zwar noch zu früh, doch die ersten Eindrücke, die wir über mehrere Stunden sammeln konnten, sind dennoch aufschlussreich.
Nicht viel Neues
Apple lässt sich seine Smartphones zwar stets fürstlich bezahlen, dafür werden die Geräte dem Premiumanspruch aber auch immer wieder gerecht. Das gilt auch für das iPhone 13, das in unserer Testkonfiguration mit 128 GB mit 899 Euro (ohne Vertrag) zu Buche schlägt. Die schnörkellos designte Frontseite, der Metallrahmen sowie die Glasrückseite sind ein optischer und haptischer Genuss. An der Optik selbst hat sich heuer nicht viel getan. Nachdem Apple erst im Vorjahr das eckige Design eingeführt hat, bleiben große Neuerungen in diesem Jahr aus. Eigentlich hätte das iPhone 13 auch als iPhone 12S in den Handel kommen können. Das 6,1 Zoll große Display setzt auf schmale Ränder, weshalb das Smartphone angenehm kompakt (146,7 x 71,5 x 7,65 mm; 174 Gramm) ausfällt und somit gut in der Hand liegt. Wer keine allzu kleinen Hände hat, kann das iPhone 13 auch einhändig bedienen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger fällt die um 20 Prozent kleinere Notch auf. Im Vergleich zu diversen Android-Smartphones, die auf Kameralöcher oder gar unter dem Display integrierte Frontkameras setzen, fällt die Einkerbung aber nach wie vor ziemlich groß aus. Die Rückseite bietet zwar einen guten Halt (keine Rutschgefahr), ist jedoch anfällig für Fingertapser. An der Optik der Hauptkamera kann man das iPhone 13 am einfachsten erkennen. Zum einen fallen die Linsen nun deutlich größer aus, zum anderen sind sie nun diagonal (gegenüber) angeordnet und nicht mehr untereinander. Das quadratische, links oben platzierte Kameramodul lässt das Smartphone nur gering wackeln, wenn es auf einer ebenen Oberfläche liegt und man darauf herumtippt. Wen das dennoch stört, kann zu einer passenden Schutzhülle greifen. Die IP68-Zertifizierung (wasser- und staubfest) und das extrem stabile Schutzglas runden den hervorragenden Qualitätseindruck ab.
© oe24.at/digital (set)
Bis auf das Ladekabel wird kein Zubehör mitgeliefert.
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Ausgeschaltet wirkt das iPhone 13 wie ein schwarzer Klotz. Die schnörkellos designte Frontseite,...
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...der Metallrahmen sowie die Glasrückseite sind ein optischer und haptischer Genuss.
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Unser blaues Testgerät mit 128 GB wurde von A1 zur Verfügung gestellt.
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An der Optik selbst hat sich heuer nicht viel getan. Nachdem Apple erst im Vorjahr das eckige Design eingeführt hat, bleiben große Neuerungen in diesem Jahr aus.
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Eigentlich hätte das iPhone 13 auch als iPhone 12S in den Handel kommen können.
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Das 6,1 Zoll große Display setzt auf schmale Ränder, weshalb das Smartphone angenehm kompakt (146,7 x 71,5 x 7,65 mm; 174 Gramm) ausfällt...
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...und somit gut in der Hand liegt.
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Während die Pro-Modelle erstmals auf die zeitgemäße Bildwiederholungsrate von 120 Hz setzen, müssen sich das iPhone 13 und das iPhone 13 mini weiterhin mit 60 Hz begnügen.
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An der Darstellungsqualität gibt es zwar nichts zu kritisieren, doch eine extrem flüssige Wiedergabe (zum Beispiel beim Scrollen oder bei Games) gibt es leider nicht.
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Ansonsten punktet das Display mit einer sehr guten Helligkeit (800 NIts typisch / 1.000 Nits HDR) sowie einer natürlichen Farbwiedergabe
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An der neuen Optik der Hauptkamera, mit diagonal angeordneten Linsen, kann man das iPhone 13 am einfachsten erkennen.
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Alle iPhone 13 verfügen nun über eine Weitwinkelkamera mit größeren Pixeln.
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Bei unseren ersten Testfotos wirkte sich das vor allem aufgrund der besseren Lichtausbeute positiv aus.
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Vom von Apple im Rahmen der Präsentation hochgepriesenen Kinomodus ("Cinematic Mode"; siehe Trailer unten) hätten wir uns etwas mehr erwartet.
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Hier scheint die iOS 15-Foto/Video-Software noch nicht ideal abgestimmt zu sein.
Performance und Display
Bei der 13er-Reihe verbaut Apple wieder durchwegs OLED-Bildschirme. Während die Pro-Modelle erstmals auf die zeitgemäße Bildwiederholungsrate von 120 Hz setzen, müssen sich das iPhone 13 und das iPhone 13 mini weiterhin mit 60 Hz begnügen. An der Darstellungsqualität gibt es zwar nichts zu kritisieren, doch eine extrem flüssige Wiedergabe (zum Beispiel beim Scrollen oder bei Games) gibt es leider nicht. Das können viele, deutlich günstigere Android-Smartphones mittlerweile besser. Hier hat Apple eine Chance vertan. Denn ausländische Medien, die die iPhone-13-Pro-Modelle bereits in den vergangenen Tagen testen konnten, zeigten sich von Apples 120-Hz-Displays begeistert. Schade, dass bei den beiden günstigeren Modellen darauf verzichtet wurde. Ansonsten punktet das Display mit einer sehr guten Helligkeit (800 NIts typisch / 1.000 Nits HDR), einer natürlichen Farbwiedergabe sowie einem hervorragendem Blaufilter.
Bei der Performance bestand für Alltagsnutzer eigentlich gar kein Nachholbedarf. Mit dem A14 Bionic-Prozessor des iPhone 12 setzte Apple in Kombination mit dem perfekt darauf abgestimmten iOS-Betriebssystem eine Benchmark, an der sich alle Android-Smartphones die Zähne ausgebissen haben. Der neue A15 Bionic Chip überbietet seinen Vorgänger laut ersten Benchmark-Tests erneut noch einmal - CPU, GPU und Neural Engine rechnen jetzt noch schneller. Im Alltagseinsatz lassen sich jedoch kaum Unterschiede feststellen. Das iPhone 13 ist jedenfalls extrem schnell, führt Befehlseingaben im Nu aus und hat selbst mit grafisch aufwendigen Games keinerlei Probleme. Bei Augmented-Reality-Anwendungen oder bei der Bearbeitung hochauflösender Videos könnte der A15-Chip seine Vorteile jedoch ausspielen. Bei herkömmlichen Smartphone-Anwendungen ist er eher unterfordert. Doch lieber etwas zu viel Leistung als zu wenig. Beim Mobilfunk spart Apple nicht. Die gesamte iPhone-13-Reihe ist wieder mit 5G-Modem ausgestattet. Somit sind die Smartphones auch zukunftsfit. Und da die 5G-Versorgung hierzulande immer besser wird, werden auch die 5G-Tarife interessanter. Solche haben die drei großen heimischen Mobilfunker auch in Kombination mit dem iPhone 13 im Programm. Bei A1, von wo unser Testgerät stammt, gibt es das Smartphone beispielsweise mit 5G-Tarif ab 0 Euro. Features wie WLAN 6, NFC alle gängigen Sensoren und diverse Ortungsdienste (GPS, GLONASS und Galileo) runden die Ausstattung ab. Eine Speichererweiterung gibt es Apple-typisch leider nicht. Dafür wurde der Speicher der beiden Einstiegsgeräte auf 128 GB verdoppelt, ohne dass der Preis gestiegen ist.
Fotos und Videos
Als vorerst letzten Punkt haben wir uns noch die verbesserte Kameraausstattung genauer angesehen. Die Hauptkamera besteht wie beim iPhone 12 aus zwei Objektiven. Diese sind jedoch nicht nur anders angeordnet, sondern wurden auch neu konzipiert. Bei den Pro-Modellen kommt noch ein drittes Teleobjektiv hinzu. Alle iPhone 13 verfügen nun über eine Weitwinkelkamera mit größeren Pixeln. Bei unseren ersten Testfotos wirkte sich das vor allem aufgrund der besseren Lichtausbeute positiv aus. Wenn man in die Fotos reinzoomt, wird die bessere Qualität deutlich sichtbar. Darüber hinaus wurde der ohnehin bereits sehr gute Nachtmodus noch einmal verbessert. So werden Nachtfotos nun deutlich flotter aufgenommen. Und da die größeren Pixel auch hier für eine bessere Lichtausbeute sorgen, profitiert die Qualität ebenfalls. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Apple nun alle vier neuen Smartphones mit jener Bildstabilisierung ausstattet, die im Vorjahr dem iPhone 12 Pro Max vorbehalten war. Dank des beweglichen Sensors werden mögliche Verwackler hervorragend ausgeglichen.
Vom von Apple im Rahmen der Präsentation hochgepriesenen Kinomodus ("Cinematic Mode"; siehe Trailer unten) hätten wir uns etwas mehr erwartet. Hier scheint die iOS 15 -Foto/Video-Software noch nicht ideal abgestimmt zu sein. Die Funktion ähnelt einem Porträtmodus. Der Nutzer kann dabei eine (virtuelle) Ebene scharfstellen. Gleichzeitig werden die anderen Ebenen verschwommen dargestellt. Im Automatikmodus entscheidet die Software eigenständig, welches Motiv (Tier, Fahrzeug, Mensch, etc.) automatisch scharfgestellt wird. Hier wirkten die Entscheidungen bei bewegten Motiven aber nicht immer stimmig. Zudem hatte das iPhone 13 Probleme damit, Personen scharf zu stellen. Man kann den Fokus jedoch auch selbst scharfstellen. Dank dem A15-Chip funktioniert das sogar im Nachhinein. Hier wird viel Rechenleistung benötigt. Bei den herkömmlichen 4K-Videos und bei den Zeitrafferaufnahmen gab sich das Testgerät keine Blöße. Diese punkten mit einer extrem guten Darstellungsqualität. Und auch die Tonaufnahme kann überzeugen.
Fazit zum iPhone 13 Kurztest
Im ersten Kurztest hat das iPhone 13 einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Den größten Sprung im Vergleich zum Vorgänger macht das Apple-Smartphone bei der Kamera. Die noch einmal verbesserte Performance fällt im Alltag nicht wirklich auf. Gleiches gilt für die etwas verkleinerte Notch. Ob die Akkuleistung tatsächlich merklich zugenommen hat, kann erst ein längerer Test zeigen. Schade ist, dass Apple die Displays nur bei den Pro-Modellen wirklich verbessert hat. Und da sich auch das Design kaum verändert hat, können alle iPhone 12-Besitzer ganz beruhigt an ihrem Gerät festhalten und auf das für kommendes Jahr erwartete iPhone 14 warten. Denn ein Umstieg vom direkten Vorgänger lohnt sich eigentlich nicht. Echte Hardcore-Fans werden sich dennoch für das neue Modell entscheiden. Diese dürfen sich zumindest darüber freuen, dass das iPhone 13 trotz 128 GB statt 64 GB nicht teurer geworden ist. Und mit einer der neuen Farbe erkennen zumindest Apple-Fans auf den ersten Blick, dass es sich um ein 2021er-Modell handelt. 899 Euro sind aber dennoch eine ordentliche Stange Geld.