Gegen das letzte Übernahmeangebot hat sich Qualcomm noch gewehrt.
Um den Weg für die bisher teuerste Tech-Übernahme zu ebnen, macht der US-Chipkonzern Broadcom ein potenziell wichtiges Zugeständnis. Die Qualcomm-Aktionäre werden jetzt nur noch aufgerufen, Broadcom bei der anstehenden Hauptversammlung eine Mehrheit im elfköpfigen Verwaltungsrat zu geben. Ursprünglich wollte Broadcom über den kompletten Austausch des Aufsichtsgremiums abstimmen lassen.
Aktionäre fordern Kontinuität
Qualcomm-Aktionäre hätten sich dafür ausgesprochen, auch bei einer Übernahme für eine gewisse Kontinuität in der Firmenführung zu sorgen, erklärte Broadcom-Chef Hock Tan (Bild) zur Begründung in der Nacht zum Mittwoch. Wenn Broadcom die Mehrheit im Verwaltungsrat von Qualcomm bekommen sollte, könnte das Gremium den bisherigen Widerstand gegen den insgesamt 146 Mrd. Dollar (118,4 Mrd. Euro) schweren Deal kippen.
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Qualcomm-Anteile sind verstreut
Zugleich hatte Tan in einem Interview mit dem Sender CNBC angedeutet, dass Broadcom die Übernahmepläne aufgeben könnte, wenn bei der Hauptversammlung keine Mehrheit im Verwaltungsrat zustande kommt. Am Ende liegt die Entscheidung über den Deal in der Hand der Aktionäre. Die große Mehrheit der Qualcomm-Anteile ist auf viele Finanzfirmen verstreut.
Nachgebessertes Offert
Broadcom hat sich bereits eine Kreditlinie von 100 Mrd. Dollar für die Barkomponente des Gebots gesichert. Die Firma will in einem nachgebesserten Offert pro Qualcomm-Anteil 60 Dollar zahlen plus eigene Aktien im Wert von 22 Dollar drauflegen. Tan hatte bereits betont, dass es keine weitere Nachbesserung des Angebots geben solle.
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