Die Trends der IT-Messe

Aufrollbarer OLED-TV als CES-Highlight

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Auch heuer findet das traditionelle Technik-Feuerwerk gleich zu Beginn des Jahres statt.

Hightech-Fernseher, selbstlernende Autos, vernetzte Hundekörbchen, Gesichtserkennung für Kosmetiktipps, Künstliche Intelligenz (KI) und die Personalisierung elektronischer Produkte stehen auch heuer im Mittelpunkt der Elektronikmesse Consumer Electronics Show ( CES ). Sie öffnet am kommenden Dienstag für vier Tage ihre Tore in Las Vegas (8. bis 12. Jänner). Die gigantische Fachmesse dürfte aber auch von den jüngsten Krisen beherrscht werden - dem Handelsstreit zwischen den USA und China und der ewigen Debatte über die Datensicherheit.

KI und aufrollbarer Fernseher

Wie schon zur Messe im vergangenen Jahr ist das Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) das Rückgrat der CES und zwar in allen Bereichen: Verkehr, Gesundheit, Freizeit, Landwirtschaft, Sport. Ob "fühlende" Roboter, noch schlauere Sprachassistenten oder Neuheiten wie biegsame Bildschirme - die CES dürfte für jeden Verbraucher etwas im Angebot haben. Auf 250.000 Quadratmetern werden rund 4.500 Aussteller erwartet, darunter auch viele Autobauer mit den neuesten Angeboten vernetzter Fahrzeuge.

Ein absolutes Highlight dürfte die Besucher auf dem Messestand von LG erwarten. Der Display-Spezialist will auf der CES 2019 die Serienversion seines aufrollbaren Fernsehers zeigen.  Im Vorjahr  war das flexible Gerät noch als Prototyp zu sehen (siehe Video). Der flexible Fernseher setzte auf einen 65 Zoll (145 x 82 cm) großen OLED-Bildschirm, der sich bei Bedarf in seinen Sockel zurückzog. Damit wird er im Wohnzimmer quasi unsichtbar, was bei Liebhabern von klarem Design gut ankommen dürfte. Beim Druck auf die Fernbedienung, fuhr zunächst nur ein kleiner Bereich (16:2 Format) empor, auf dem Infos wie Wetterbericht und News angezeigt wurden. Bei einem zweiten Druck entfaltete sich das TV-Gerät dann ins Kino-Format von 21:9. Diese Posiiton ist für Filme gedacht. Für Fernsehinhalte und normale Videos nahm das Gerät dann seine volle Größe im gängigen 16:9 TV-Format an. Der Hightech-Fernseher soll noch heuer in den Handel kommen. Preise wurden vorab nicht verraten.

 

Gegenwind wegen Datenkraken

Auf der CES 2019 wird sich auch zeigen, dass es smarte Geräte schwerer haben werden denn je, das Vertrauen ihrer Kunden zu erobern. "Ich denke, 2019 wird ein Jahr der Herausforderungen für das Vertrauen in den Technologiesektor", sagt Bob O'Donnell, Experte am Institut Technalysis Research. Denn tausende der präsentierten Produkte berühren den Kern der Privatsphäre ihrer Nutzer.

Sie sammeln Daten über Daten zu ihrem Musikgeschmack, zu Fahrgewohnheiten, Gesundheitsproblemen und der Beschaffenheit ihrer Gesichter - sei es für die Sicherheitskontrolle am Wohnhaus oder das passende Kosmetikprodukt für Augenringe. Die Öffentlichkeit sei dabei "misstrauisch wegen jüngster Vorfälle", sagt Roger Kay von der Beratungsfirma Endpoint Technologies Associates. Die Entwicklung der Industrie werde sich wegen dieser Skepsis wohl verlangsamen.

So hatte etwa der Datenmissbrauch bei  Facebook für den US-Wahlkampf  im vergangenen Jahr die Branche erschüttert. Auch Unternehmen wie  Google horten Unmengen an privaten Daten . Produkte, die sich um die digitale Sicherheit der Verbraucher bemühen, könnten also besonderes Interesse wecken in Las Vegas - etwa Geräte, die Daten verschlüsseln oder die Mikrofone der Sprachassistenten blockieren.

>>>Nachlesen:  CES 2018: Top-Award für Österreich

Handelsstreit

Der Veranstalter der CES, die Consumer Technology Association (CTA), sieht zudem den Handelsstreit zwischen den Wirtschaftsgiganten USA und China als zusätzlichen Bremsklotz für die Branche. Strafzölle auf Technologieprodukte erreichten demnach im Oktober einen Umfang von 1,3 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro).

Die Handelsstreitigkeiten und die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Technologieriesen Huawei, Meng Wanzhou, hätten die "Lieferkette" des Technologiesystems in Frage gestellt, sagt auch der Experte O'Donnell. Das werfe einen Schatten auf die CES. Nicht nur sind Teile der Produktion großer US-Unternehmen nach Asien ausgelagert, auch ist China ein riesiger Absatzmarkt - und Konkurrent zugleich.

Datenschutz

Generell sind Verbraucher gut beraten, sich mit der Speicherung ihrer Daten zu beschäftigen - etwa ob sie nur auf dem Smartphone bleiben oder in die Cloud gelangen. Auch wenn Unternehmen zu Werbezwecken die Daten und Infos sammelten, hätten viele die Furcht, dass "die Regierung Zugriff erhält", beobachtet Brenda Leong, Beraterin beim Think Tank Future of Privacy Forum in Washington.

Und auch wenn Datenschutzbedenken oft über Bord geworfen werden, solange das Gerät einen Mehrwert bietet oder das Leben bequemer macht - Experten beobachten, dass sich die Nutzer zunehmend damit beschäftigen, wer welche ihrer Daten erhält. Carolina Milanesi von der Forschungs- und Beratungsfirma Creative Strategies ist sicher: "Die Besucher werden definitiv mehr über Sicherheit und Datenschutz sprechen."

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