Soziales Netzwerk setzt bei der App künftig auf sogenannte Chatbots.
Mit einem groß angelegten Zehnjahresplan will Facebook seine Stellung als führende Kommunikationsplattform ausbauen. Als erster Schritt soll der Messenger von Facebook für Unternehmen geöffnet werden, damit die User darüber einkaufen und bezahlen können.
Facebook will die Kommunikation zwischen Mitgliedern sowie zwischen Mitgliedern und Firmen künfig deutlich erleichtern. Die Messenger-App werde für Entwickler geöffnet, um sogenannte Chatbots zu entwickeln, kündigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag auf der firmeneigenen Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco an ( wir berichteten live ).
Nie wieder anrufen müssen
Dabei handelt es sich um automatisierte Programme, die Nutzern die Kommunikation (mit Unternehmen) erleichtern und beispielsweise auch beim Online-Einkauf helfen. Niemand müsse mehr bei der Telefonvermittlung nach einem Floristen in der Nähe fragen, nannte Zuckerberg ein Beispiel, wo Chatbots künftig von den 1,6 Milliarden Mitgliedern eingesetzt werden könnten. Für alle User, die auf so etwas stehen, sind die neuen Funktionen durchaus praktisch. Wer sie nicht braucht, muss sie nicht verwenden.
Beispiele
Messenger-Chef David Marcus spielte danach im Detail durch, wie man im Messenger zum Beispiel Schuhe kaufen kann (siehe letztes Video unten). Der Chatbot eines Online-Händlers fragte zunächst nach der Art des Schuhs, dann nach der Preisspanne, und danach wurde eine Galerie von Modellen zur Auswahl angezeigt. Auch bezahlt wird, ohne den Messenger zu verlassen. "Sie werden mehr Geld ausgeben, als Ihnen lieb ist", scherzte Marcus. In einem Blog-Eintrag wurden zusätzlich vier kurze Videos veröffentlicht, die genau zeigen, wie die automatisierten Chats künftig ablaufen werden:
Ziel
Facebook setzt darauf, durch das zusätzliche Angebot mehr Transaktionen über seine Plattform abwickeln zu können und einen Fuß in den Dienstleistungssektor zu bekommen.Die ersten Unternehmen sollen schon bald Chatbots in den Messenger einbauen. Das Interesse sei groß, so Zuckerberg. Es scheint also, als ob Facebook-User nicht mehr allzu lange auf die neuen Funktionen warten müssen. So will sich das Netzwerk über weitere Einnahmequellen neue Standbeine aufbauen. Auch WhatsApp
legt mitterweile den Fokus stärker auf Firmenkunden.
Schiere Größe ist ein klarer Vorteil
Experten sind der Meinung, dass es Facebook aufgrund seiner schieren Datenmengen leichter als der Konkurrenz fallen dürfte, Chatbots zu entwickeln und dabei Interaktionen und Einkaufsempfehlungen zu personalisieren. Facebook zufolge sind mehr als 50 Millionen Firmen Mitglieder bei dem Netzwerk.
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Microsoft mischt ebenfalls mit
Erst kürzlich hatte sich Microsoft mit seinem Chatbot Tay blamiert
. So plapperte die Maschine frauenfeindliche und rassistische Tweets einfach laut nach. Dennoch hat der Windwos-Riese wenige Tage später eine Plattform für Chatbot-Entwickler veröffentlicht
.
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