Kaputte Notebooks
Chinesische Kunden sind auf HP sauer
10.03.2010
US-Bürger bekommen für ihre Geräte eine Garantieverlängerung - Chinesen nicht!
Da hat sich der weltgrößte Computerhersteller wohl mit den falschen angelegt. Denn chinesische Computerkäufer gehen aktuell wegen Qualitätsmängeln auf die Barrikaden.
Art Sammelklage
Mehr als 170 Kunden im größten Markt der Erde
gingen gemeinsam gegen den US-Konzern
Hewlett-Packard (HP) vor, schreibt die "Financial Times" (FT)
am Mittwoch unter Berufung auf eine Klageschrift. Sie wollen erzwingen, dass
die chinesische Regierung einen Rückruf veranlasst. Die Käufer sind zutiefst
verärgert über Defekte an ihren Notebooks.
Es ist das erste Mal, dass HP einem derart massiven Proteststurm aus dem Reich der Mitte gegenübersteht. Die Zeitung wertet dies als Indiz dafür, dass sich die chinesischen Kunden emanzipiert haben und immer stärker bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen.
Defektanfällige Notebooks
Im konkreten Fall beklagen sich
die HP-Kunden darüber, dass die Bildschirme häufig nicht richtig
funktionieren und die Notebooks überhitzen. Es handelt sich um Modelle, die
der amerikanische Konzern seit 2007 verkauft. Nach einer Studie des
US-Versicherers SquareTrade von Ende 2009 baut HP die unzuverlässigsten
Laptops aller großen Hersteller. Asus
und Toshiba liegen bei der Zuverlässigkeit klar in Führung.
Grafikkarten sind schuld
Laut chinesischer Klageschrift liegt
die Ursache der Probleme in defekten Grafikkarten von Nvidia. Dies habe der
Zulieferer auch zugegeben. HP habe daraufhin in den USA die Garantiezeit
verlängert, nicht aber in China. "Das diskriminiert die
chinesischen Konsumenten", zitiert die "Financial Times" aus
der Eingabe an die staatliche Aufsichtsbehörde AQSIQ.