Chipriese will Kapazitäten ausbauen und plant nun sogar ein Werk in Europa.
Die weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern könnten nach Einschätzung von Intel -Chef Pat Gelsinger noch lange andauern. Zwar habe die Industrie inzwischen die kurzfristigen Beschränkungen adressiert, jedoch könne es mehrere Jahre in Anspruch nehmen, um Antworten auf Knappheiten bei der Auftragsfertigung, einzelnen Komponenten und Schichtträgern zu finden, sagte Gelsinger. Die fehlende Verfügbarkeit von Chips hat jüngst bereits mehrere Autohersteller gezwungen, Bänder anzuhalten, und wirkt sich auch auf die Produktion von Elektronik aus.
Begründung
Gelsinger begründete seine Aussagen in einer virtuellen Rede auf der Fachmesse Computex in Taipeh mit dem Trend zum Home-Office in der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden explosiv gestiegenen Nachfrage nach Halbleitern für Verbraucherelektronik.
Werk in Europa geplant
Intel will nun - wie Konkurrent TSMC
- seine Kapazitäten massiv ausbauen
und auch verstärkt in die Auftragsfertigung einsteigen. Der weltgrößte Chipkonzern hat angekündigt, neben neuen Fabriken in Arizona auch ein Werk in Europa errichten zu wollen und erwägt, dafür einen Standort in Deutschland zu wählen. Zudem will das Unternehmen mittelfristig Chips für Autohersteller produzieren. Damit dürfte der Wettbewerb mit Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) und Samsung Electronics Fahrt aufnehmen. Im Moment werden mehr als zwei Drittel aller modernen Halbleiter in Asien hergestellt.