Priorisierung gegenüber Video-Streaming sei trotz Coronavirus laut den Anbietern nicht notwendig.
Die Auslastung der Telefonie- und Datennetze in Österreich ist durch die Coronavirus-Krise gestiegen - eine Überlastung droht aber nicht, beruhigen sowohl Telekom-Regulator Klaus Steinmaurer als auch die Provider A1 Telekom, Magenta und Drei. Eine Drosselung der Kapazitäten für Videostreaming zugunsten anderer Anwendungen wäre laut RTR zwar prinzipiell möglich, ist derzeit aber nicht notwendig.
Spürbarer Anstieg
So registriert etwa Magenta seit Mittwoch einen Anstieg der Internetnutzung und Telefonie in ihren Netzen. "Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung auch in den nächsten Tagen und Wochen fortsetzen wird, nachdem mehr Menschen und Familien zuhause bleiben statt ins Büro oder in die Schule zu gehen", hieß es am Montag auf APA-Anfrage. Man sei aber für eine Zunahme der Nutzung von Internet und Telefonie gerüstet und es sei ausreichend Kapazität vorhanden. Allerdings seien in vielen Unternehmen die VPN-Einstellungen nicht für den mobilen Einsatz optimiert und daher sei oft der Datendurchsatz deutlich geringer als ohne VPN. Einer der größten Treiber beim Datenverbrauch sei das Videostreaming, vor allem abends nach den Bürozeiten.
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"Kapazitäten reichen aus"
"Heute Vormittag wurde sehr viel telefoniert, weniger das Internet benützt", erklärte eine Sprecherin der A1 Telekom Austria auf Anfrage. Derzeit würden noch viele Menschen versuchen, sich auf die neue Situation einzustellen, aber sowohl bei der Telefonie als auch beim Internetsurfen sei "alles im Lot und im normalen Bereich".
Bei Hutchison Drei lag die Auslastung am Sonntag 15 Prozent über der regulären Auslastung an Sonntagen. "Momentan ist das Netz gut ausgelastet, aber die Kapazitäten reichen aus." Man habe aber auch sonst tagsüber Kapazitäten frei, weil die Nutzung normalerweise erst abends ansteige.
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Priorisierung sei nicht notwendig
"Eine Priorisierung von Telearbeit gegenüber anderen Anwendungen wie Videostreaming ist aufgrund der Bestimmungen zur Netzneutralität nur unter ganz bestimmten Umständen, die ausdrücklich gesetzlich festgelegt sind, im Einzelfall möglich", sagte Telekom-Regulator Klaus Steinmaurer auf Anfrage. Diese Regelungen würden aber sehr streng ausgelegt und derzeit wäre eine Änderung der Priorisierung nicht notwendig.
Viele Anbieter wie beispielsweise TV-Theken oder Netflix würden die Qualität ihrer Videostreams ohnehin an die Bandbreite anpassen und schaffen auch bei geringer Bandbreite eine hohe Auflösung schaffen, weil sie die Streams komprimieren. "Engpässe kann es allerdings für einzelne Firmennetzwerke geben, wenn sich viele Mitarbeiter gleichzeitig von außen via VPN (Virtual Private Network) einloggen. Hier liegt es an den Unternehmen gemeinsam mit ihrem Serviceprovider mehr Bandbreite beim jeweiligen Betreiber bereitzustellen", heißt es in einer Stellungnahme.
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