Erstkonkakt
Das Google-Handy "Nexus One" im Test
12.03.2010
Kann Google's erstes Smartphone halten, was die tolle Ausstattung verspricht? OE24 hat es getestet.
Mit dem Smartphone "Nexus One" wurde der Internet-Riese zum Hardware-Anbieter, und dringt so mit immer mehr Produkten in das Kerngeschäft seiner Erzrivalen Apple und Microsoft vor. Das Smartphone soll vor allem dem iPhone Kunden abjagen.
Zwar ist das Google-Phone, das vom Handy-Riesen HTC gefertigt wird, in Österreich noch nicht offiziell erhältlich, zahlreiche Fans haben sich das Nexus One aber auch bei uns bereits besorgt. Nach dem Auspacken und Zusammenbauen sticht gleich die gute Verarbeitung positiv hervor. Das Gehäuse wirkt sehr robust und auch eleganter als es die Fotos vermuten lassen. Die Fuge zwischen der vorderen und hinteren Abdeckung verläuft äußerst schmal und ist während der Benutzung nicht zu spüren.
Basics
Beim Einschalten wird man Android-typisch vom kleinen
grünen Männchen und einer beeindruckenden grafischen Animation begrüßt. Hier
will Google zu Recht auf die hervorragende Darstellungsqualität des 3,7 Zoll
großen Touchscreens (854 x 480 Px) inklusive stromsparender und
kontraststarker OLED-Technologie aufmerksam machen. Auf den ersten Blick
sieht der Home-Desktop gleich wie bei allen Android-Handys aus. Nur die
Animationen im Hintergrund verraten, dass hier die brandneue Version 2.1 des
Betriebssystems arbeitet. User können aus unterschiedlichen Hintergründen
wählen, die sogar auf Eingabebefehle reagieren. Ein wirklich gelungener Gag.
Im Vergleich mit anderen Androiden arbeitet das Nexus One deutlich
schneller. Das hängt aber nicht nur mit der Version 2.1 zusammen, sondern
wird vielmehr durch den leistungsstarken Snapdragon-Prozessor mit einem GHz
(!) ermöglicht. Dieser sorgt auch dafür, dass das Smartphone selbst wenn
mehrere Programme gleichzeitig verwendet werden (Multitasking), noch immer
zügig arbeitet. Auch die Bedienung des Touchsrceens funktioniert einwandfrei
und präzise. An die Perfektion des iPhones kommt das Google-Phone jedoch
nicht ganz heran. Den integrierten Trackball, der das Scrollen und seitliche
Blättern vereinfachen soll, verwendet man eher selten, denn mit der
Touch-Eingabe funktionieren diese Befehle genauso flott. Die vier
Sensortasten am unteren Rand des Displays sind im Vergleich zum Trackball
wirklich gelungen. Mit ihnen kann man die wichtigsten Funktionen mit nur
einer kurzen Berührung aufrufen.
Software-Highlights
Eine echte Innovation von Android 2.1 ist
die Spracheingabe. Zwar funktioniert dieses Feature derzeit nur in Englisch,
wer die Sprache beherrscht, wird von dieser Annehmlichkeit jedoch begeistert
sein. Selbst lange SMS stellen für das Nexus One kein Problem dar. Die
Software wandelt die gesprochenen Laute in Textnachrichten um. Zweites
Highlight ist die kostenlose Navigationsfunktion, welche die Daten mit
Google-Maps abgleicht. Außerhalb der Vereinigten Staaten funktioniert dieser
Dienst zwar nur statisch, weist den Weg dennoch immer exakt. Der integrierte
GPS-Empfänger ermittelt den aktuellen Standort, dann gibt man das gewünschte
Ziel ein und das schlaue Smartphone zeigt dem User den richtigen Weg. Des
Weiteren arbeitet auch der digitale Kompass fehlerfrei.
Multimedia
Die integrierte 5 MP Kamera liefert bessere
Ergebnisse als die Kamera des iPhones. Wenn die Lichtverhältnisse gut sind,
kann sie es sogar mit echten Digitalkameras aufnehmen. Sobald es jedoch
etwas dunkler wird, sind die Fotos nicht mehr wirklich brauchbar. Die
Videofunktion arbeitet ebenfalls problemlos. Gespeichert werden die Daten
auf der mitgelieferten microSD-Karte mit 4 GB (max. erkennt das Gerät 32 GB
große Karten).
Surfen und telefonieren
An der Sprachqualität bei Telefonaten
gibt es nichts auszusetzen. Der Telefonpartner ist deutlich zu hören und
selbst wird man bei entsprechender Netzqualität ebenfalls störungsfrei
verstanden. Ein weiterer Pluspunkt des Nexus One ist seine schnelle und
stabile Internetverbindung. Im UMTS-Netz (3G) surft man wirklich flott und
der Datendownload geht rasch voran. Aufgrund der vorinstallierten
Google-Dienste (Mail, Maps, YouTube, etc.) kommen Nutzer, welche diese
Dienste auch am Computer verwenden, voll auf ihre Kosten. Qualitativ
hochwertige YouTube-Videos werden auf dem Display wirklich hervorragend
dargestellt. Wenn ein WLAN-Hotspot in der Nähe ist kann man auch ohne
anfallende Datenkosten ins Internet. Da das Nexus One bereits den neuen
n-Standard unterstützt, ist man über WLAN sogar noch schneller im WWW
unterwegs. Wie beim iPhone, können sich auch Android-User, ihr Handy mit
unzähligen (teilweise kostenlosen) Apps ordentlich aufpeppen.
Mit seiner Größe (Abmessungen L/B/H: 11,9/5,98/1,15 cm) und dem Gewicht von 130 Gramm liegt das Smartphone mit seinen Hauptkonkurrenten auf Augenhöhe.
Fazit
Google ist mit dem Nexus One ein wirklich guter Einstieg
in den Smartphone-Markt gelungen. Zwar wird es das iPhone nicht vom Thron
stoßen können, für das Unternehmen wird sich das Wagnis jedoch mit
Sicherheit lohnen. Denn mit dem Nexus One macht Google ja auch Werbung für
seinen ständig wachsenden Android-Market.
In diesem sind mittlerweile bereits über 20.000 Apps erhältlich, von denen
ein Großteil kostenlos ist. Und jüngste Studien haben ergeben, dass das
Betriebssystem Android, weltweit die mit Abstand höchsten Zuwächse erzielt.
Zurzeit ist das Nexus One in
Europa noch ziemlich teuer, sobald es Google jedoch auch hier offiziell
verkauft, können Kunden mit einem Kauf nicht viel falsch machen.