FullHD-Phablet
Das HTC One Max im großen oe24.at-Test
19.12.2013
Riesen-Smartphone setzt u.a. auf einen Fingerabdruck-Sensor.
HTC hat vor kurzem seine aktuelle One-Reihe, die bisher ausdem Flaggschiff One und dem One Mini bestand, um das One Max erweitert.. Wir konnten das neue Phablet in den letzten zwei Wochen ausgiebig testen. Wie sich die Kreuzung aus Smartphone und Tablet dabei geschlagen hat, lesen Sie im folgenden Testbericht.
Solide verarbeitet
Nach dem Auspacken fällt sofort auf, dass das One Max mit seinem 5,9-Zoll-Display deutlich größer ist als herkömmliche Smartphones. Das Format erinnert stark an eine 100-Gramm-Schokoladetafel. Diese Größe sorgt dann auch durchwegs für Aufsehen: Wenn man das Phablet aus der Tasche holt, wird man sofort zum Gesprächsthema. Zuerst gibt es unglaubwürdige Blicke. Und dann will jeder wissen, ob man mit dem „Ding“ auch telefonieren kann. Bei der Verarbeitung und den Materialien gibt sich HTC keine Blöße. Auch wenn das Max im Gegensatz zu seinen kleineren Brüdern nicht über eine aus einem Stück gefräste Aluminium-Hülle verfügt. Deshalb kann bei dem Gerät auch der Deckel auf der Rückseite abgenommen werden. Dadurch kann der interne Speicher (16 bzw. 32 GB) via MicroSD-Karten um bis zu 64 GB erweitert werden. Der üppige 3.300mAh Akku ist aber leider nicht wechselbar. Aufgrund seiner Größe kann das Gerät zwar nicht mehr mit einer Hand bedient werden, bietet dafür aber einige Vorteile. Das Verfassen langer Texte, das Anschauen von Videos oder das Surfen im Internet gestaltet sich mit Mischlingen wie dem One Max deutlich komfortabler.
Display und Performance
Das Display des Newcomers hat während des Tests einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Hier macht sich die FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Px) bezahlt. Da die Lautsprecher beim One-Max - wie bei seinen kleineren Brüdern - nach vorne hin ausgerichtet sind, bietet das Smartphone auch einen ordentlichen Sound. In diesem Punkt können die Hauptkonkurrenten (Sony Xperia Z Ultra, Samsung Galaxy Note 3, Nokia Lumia 1520) nicht mithalten. An der Performance gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Alle Anwendungen laufen flüssig, Internetseiten werden flott aufgebaut und Befehlseingaben werden im Nu umgesetzt. Kein Wunder, schließlich wird das One Max von einem Snapdragon 600 Quad-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 1,7 GHz angetrieben, dem 2 GB RAM zur Seite stehen.
Kamera
Auf der Rückseite ist die aus dem normalen One bekannte Ultra-Pixel-Kamera mit 4 MP verbaut. Das hört sich zunächst zwar relativ bescheiden an, sorgt jedoch für gute Ergebnisse. Denn hinter dem Begriff versteckt sich eine innovative Lösung, die wirklich gute Fotos und Videos ermöglicht. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Aufnahmen mit jenen einer Digicam vergleichbar. Selbst wenn man die Aufnahmen weit heranzoomt, um Details zu suchen, bleibt die Qualität überraschend gut. Nettes Feature: Während man ein Video dreht, kann man sich mit der Frontkamera gleichzeig mitfilmen, und den Clip quasi in Echtzeit kommentieren. Das ist nicht nur witzig, sondern in manchen Situationen auch wirklich hilfreich.
Fingerabdrucksensor
Ein weiteres Highlight des Geräts ist sein Fingerabdruck-Scanner. Dieser ist beim One Max nicht - wie beim iPhone 5S - auf der Vorder-, sondern auf der Rückseite verbaut. Konkret befindet er sich unter der Kamera und damit genau dort, wo man seine Finger ohnehin hat, wenn man das Gerät aufrecht hält. Der Scanner macht kein exaktes Bild des Fingerabdrucks, sondern merkt sich nur einige prägnante Details und die Wischbewegung des Nutzers. Vorteil: Hier können drei unterschiedliche Finger eingescannt werden, die jeweils eine eigene Aufgabe erfüllen. So kann man den Zeigefinger etwa dazu verwenden, um das Smartphone zu entsperren. Dem Ringfinger kann man die Aufgabe übergeben, Facebook zu starten. Und mit dem Mittelfinger kann man beispielsweise ohne Umwege sein E-Mail-Postfach öffnen. Die Anpassung der Finger ging im Test flott von der Hand. Man muss nur dreimal hintereinander über den Sensor wischen und schon ist der Abdruck gespeichert. Sollte das Entsperren via Finger einmal nicht klappen (was im Test so gut wie nie vorkam), bekommt man über einen selbst festgelegten Code Zugang.
Software
Als Software ist Android 4.4 "Jelly Bean" vorinstalliert. Darüber liegt HTCs eigene Benutzeroberfläche Sense 5.5. Mit Sense 5 hat HTC den richtigen Weg eingeschlagen. Das eigene Interface ist ziemlich schlank und modelt Android nicht zu stark um. Darüber hinaus bietet es einige nützliche Zusatz-Funktionen wie etwa den ganz nach den persönlichen Wünschen konfigurierbaren Blinkfeed, der den User auch dann auf dem Laufenden hält, wenn das Smartphone gesperrt ist. So werden beispielsweise Facebook-Meldungen, Instagram-Fotos, Nachrichten und Google+-Neuigkeiten chronologisch aufgelistet. Wer den Blinkfeed nicht nutzen möchte, kann diesen bei Sense 5.5 erstmals auch deaktivieren.
Handhabung
An der Gesprächsqualität gibt es nichts auszusetzen. An die Handhabung muss man sich jedoch erst einmal gewöhnen. So wird das Gerät nach kurzer Zeit ziemlich schwer, weshalb man ohnehin meistens die zweite Hand zur Bedienung heranzieht. Hält man das Phablet während eines Gesprächs ganz normal zum Ohr, dauert es nicht lange, bis man von Passanten komisch angestarrt wird. Daran gewöhnt man sich aber relativ schnell. In der vorderen Hosentasche bringt man das Phablet auch nur schwer unter. Rad fahren geht zum Beispiel mit einer Jeans fast nicht. In einer Jacken-, Mantel-, Sakko- oder Handtasche fällt das Gerät hingegen kaum auf. Zudem ist das Verfassen von Mails, Texten oder SMS eine wahre Freude. Wird die virtuelle Tastatur im Querformat verwendet, funktioniert die Eingabe ähnlich flott wie am Tablet-Computer. Und auch das Lesen von Internetseiten macht Spaß. So muss man selbst bei großem Zoom-Faktor nicht ständig nach links oder rechts scrollen. Hier bietet das Phablet eindeutige Vorteile.
Akku
Auf die tatsächliche Laufzeit waren wir beim HTC One Max äußerst gespannt. Schließlich lassen das große Display und der starke Prozessor vermuten, dass der Akku nicht allzu lange hält. Doch in diesem Punkt hat uns das Phablet positiv überrascht. Der hohe Akkukapazität sorgt für ein sehr langes Durchhaltevermögen. An ein Tablet reicht es zwar nicht ganz heran, gegenüber herkömmlichen Smartphones muss man jedoch keinerlei Abstriche in Kauf nehmen.
Verfügbarkeit und Preis
Das One Max ist laut HTC in Österreich ab Ende Oktober in der Farbe Glacial Silver zu einem Preis von 699 Euro ohne Vertrag (UVP) erhältlich. Für Menschen, die sich für ein Phablet interessieren, ist das Gerät eine gelungene Alternative zu den aktuellen Konkurrenten. Wie berichtet, richtet sich diese Geräteklasse vor allem an Menschen, die ein Tablet und ein Smartphone haben wollen, sich aber nicht zwei Geräte kaufen wollen. Wenn man sich an das größere Format einmal gewöhnt hat, nimmt man auch die kleinen Nachteile bei der Handhabung (etwas eingeschränkte Mobilität) gerne in Kauf.
Fotos vom "normalen" HTC One (4,7-Zoll):