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Das Samsung Galaxy S4 im oe24.at-Test

26.04.2013


Neues Flaggschiff der Koreaner bietet kaum Anlass zur Kritik.

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Am 27. April kommt das neue Samsung-Flaggschiff Galaxy S4 in den heimischen Handel. Wie berichtet haben die Mobilfunkanbieter zum Verkaufsstart einige Aktionen und Specials vorbereitet . Ob es sich lohnt, das neue "Super-Handy" zu kaufen, konnten wir bereits testen. Und eines vorweg: Samsung legt mit dem S4 die Latte bei den Smartphones wieder ein (kleines) Stück höher.

Erster Eindruck und Display
Das Galaxy S4 ist ein ziemlich großer Brummer, liegt aber immer noch gut in der Hand. Mit 130 Gramm ist es auch leichter, als gleich große Konkurrenten. Dies liegt vor allem daran, dass Samsung wieder auf ein Plastik-Gehäuse setzt. Das verwendete Polycarbonat wirkt robust und strapazierfähig. Einen richtig wertigen Eindruck hinterlässt es aber nicht. Der dünne, sehr biegsame Deckel auf der Rückseite untermauert diesen Eindruck zusätzlich. Das Xperia Z, das HTC One oder das iPhone 5 wirken deutlich edler. Dafür kann das S4 mit seiner geringen Dicke von 7,9 Millimetern punkten. Ein echtes Highlight ist der Touchscreen. Hier setzt Samsung auf ein 5 Zoll großes FullHD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) mit Super-AMOLED-Technologie, das eine beeindruckende Pixeldichte von 441ppi aufweist. Und das macht sich auch bezahlt: Die Bildqualität ist hervorragend. Ein hoher Kontrast und satte Farben sorgen für eine äußerst realistische Darstellung von Fotos und Videos. Selbst kleine Buchstaben werden extrem scharf angezeigt. Dank dem neuen Feature „Adapt Display“ weiß das S4, was sich der User auf dem Touchscreen gerade anschaut und passt dessen Aussehen automatisch an. Elektronische Bücher werden beispielsweise nicht so weiß wie Games oder bildlastige Webseiten angezeigt. Bei direkter Sonneneinstrahlung spiegelt das Display jedoch ziemlich stark. An schönen Tagen sollte man sich also besser ein schattiges Plätzchen suchen, wenn man Nachrichten verfassen, oder Internet surfen möchte. Dies ist aber bei der Konkurrenz nicht anders.

Software und Bedienung
Als Betriebssystem ist Android 4.2.2 vorinstalliert. Darüber legt Samsung seine eigene Benutzeroberfläche "TouchWiz". Zusätzlich gibt es einige äußerst interessante neue Funktionen. Dank "Floating Touch" muss man den Bildschirm gar nicht mehr berühren, um Befehle auszuführen. Es reicht, wenn sich der Finger an das Display annähert. So kann man beispielsweise weiterblättern, Fotoalben öffnen oder sich Zusatzdetails von E-Mails einblenden lassen. Diese Technik ist vor allem dann sinnvoll, wenn man das Display aufgrund von schmierigen, feuchten oder dreckigen Fingern nicht berühren möchte. Darüber hinaus stechen vor allem die beiden Funktionen "Smart Scroll" und "Smart Pause" hervor. Hinter diesen Begriffen versteckt sich die Augensteuerung. Smart Pause stoppt ein Video, wenn sich die Augen des Benutzers vom Smartphone abwenden. Blickt man wieder zurück, wird da Video fortgesetzt. Diese Technik funktioniert wirklich sehr gut. Bei "Smart Scroll" hat Samsung seit der Präsentation auch noch einmal nachgebessert. Bei den Vorserienmodellen gab es hier noch einige Probleme. Doch nun kann auch diese Funktion überzeugen. Die Technik erkennt, wenn der User mit dem Lesen des Display-Inhalts fertig ist. Sobald das der Fall ist und das Smartphone ganz leicht gekippt wird, rückt der angezeigte Text automatisch weiter nach oben. So kann der User weiterlesen, ohne das Display berühren zu müssen. Auch die restliche Bedienung klappt einwandfrei. Befehle werden sofort umgesetzt, Wisch-Bewegungen ohne Wartezeiten ausgeführt und Apps oder Menü-Punkte unmittelbar nach der Berührung geöffnet. Mit einem Druck auf den mechanischen Button unterhalb des Displays kehrt man in Windeseile zum Homescreen zurück. Wirklich praktisch ist die Funktion "Smart Switch". Sie erleichtert den Umstieg auf das S4 enorm: Egal welches Telefon man bisher verwendet hat - die Daten werden heruntergeladen und dann automatisch auf das S4 übertragen. Bei unserem Galaxy Nexus funktionierte das Ganze jedenfalls einwandfrei und äußerst zügig.

>>>Nachlesen: Technik-Vergleich - Galaxy S4 vs. iPhone 5

Performance und Ausstattung
Bei der Rechenleistung setzt das Galaxy S4 neue Maßstäbe. Dies haben auch schon einige Benchmark-Tests gezeigt. Bei den Geräten, die in Österreich verkauft werden, kommt der brandneue Exynos-Chip mit 4+4 Kernen zum Einsatz. Dieser ist im Normalfall mit 1,6 GHz (max. bis zu 1,8 GHz) getaktet. Die zahlreichen Kerne sollen nicht nur eine immense Performance bieten, sondern auch äußerst energieschonend zu Werke gehen. Letzteres hängt aber stark vom Anwendungsbereich ab. Wer viele Videos ansieht, oder aufnimmt bzw. ständig im Internet unterwegs ist, muss den Akku deutlich öfter aufladen, als dies bei „Normalusern" der Fall ist. Bei voller Display-Helligkeit entleert sich der Akku ebenfalls schneller, als wenn der Nutzer hier eine etwas „mildere“ Einstellung wählt. Da das S4 aber auf einen 2.600 mAh-Akku setzt, hält es insgesamt länger durch, als das große Display und die hohe Leistung erwarten lassen würden. Und einen Leistungsmangel kann man dem Smartphone tatsächlich nicht unterstellen: Egal was man mit dem S4 macht, es funktioniert flüssig, flott und spielend einfach. Internetseiten werden im Nu aufgebaut, Apps starten ohne Verzögerung und Downloads stellen genau wie Multitasking ebenfalls keine große Herausforderung dar. Gleiches gilt auch für grafisch anspruchsvollere Games.

Bei der restlichen Ausstattung hat Samsung auch nicht gespart. So sind jetzt neben WLAN, Bluetooth und A-GPS auch ein NFC-Chip und die LTE-Unterstützung bei allen Versionen mit an Bord. In der kleinsten Variante fasst der interne Speicher 16 GB. Via microSD-Karte kann er um bis zu 64 GB erweitert werden. Wir haben die NFC-Funktion gleich einmal ausprobiert, indem wir das S4 mit der Smart Mini-Musikbox von Sony gekoppelt haben. Alles funktionierte problemlos. Die übertragenen Musiktitel wurden klar und deutlich wiedergegeben.

Multimedia (Kamera & Musik)
Bei der Multimedia-Ausstattung haben die Koreaner ebenfalls nachgelegt. Während sich die Hauptkamera beim Vorgänger S3 mit "nur" 8 MP begnügen musste, ist nun eine 13 MP-Kamera inklusive LED-Leuchte verbaut, die auch FullHD-Videos aufnehmen kann. Bei guten Lichtverhältnissen können sich Fotos und Videos durchaus mit jenen von Digitalkameras messen lassen. Hier kann die Qualität wirklich überzeugen. Und auch in dunkleren Räumen beginnen die Aufnahmen nicht sonderlich zu rauschen. Hier haben die Koreaner deutliche Fortschritte erzielt. In Situationen, bei denen es aber kein externes Zusatzlicht gibt, sinkt die Qualität der Fotos deutlich. Hier werden die Defizite vor allem dann sichtbar, wenn man sich die Bilder auf einem größeren Monitor ansieht. Positiv: Samsung hat die Kameras mit vielen Zusatz-Funktionen ausgestattet. Besonders cool ist der Dual-Kamera-Modus, mit dem man während man ein Foto macht, gleichzeitig ein Selbstporträt aufnimmt. Dieses kleine Foto kann man dann an jeder Stelle des Hauptfotos "anheften". Weitere Features sind "Sound Shot" (nimmt zum Bild einen Ton auf), "Drama Shot" (fügt Bewegtbilder zusammen) sowie "Cinema Shot" (Standbild mit beweglichem Hintergrund). Vorne gibt es eine 2.0 MP-Kamera. Erstmals sind nun auch Video-Calls mit drei Personen gleichzeitig möglich. Dabei kann man sich übrigens mit der Haupt- oder der Frontkamera filmen. Die Funktion „Story Album“ fasst Fotos automatisch in einem Album zusammen. Danach kann man sofort ein Fotobuch erstellen. Das scheint wirklich sehr einfach zu funktionieren.

Mit „Group Play“ können Musik, Fotos und Spiele mit Freunden in der unmittelbaren Umgebung geteilt werden – ohne Wi-Fi, ohne Internet-Verbindung. So können Inhalte direkt und sofort mit anderen geteilt oder gemeinsam gestaltet und abgespielt werden. Über „Share Music“ kann ein Song auf mehreren Smartphones gleichzeitig abgespielt werden. Damit das funktioniert, müssen aber auch die anderen Personen ein S4 besitzen.

Fazit
Samsung hat mit dem Galaxy S4 ein beeindruckendes Smartphone entwickelt, das kaum Anlass zur Kritik bietet. Negativ fiel eigentlich nur das Plastik-Gehäuse auf, das nicht an den edlen Auftritt einiger Konkurrenten heranreicht. Dafür lieferten das Display, die Performance, die Bedienung und die vielen, bisweilen einzigartigen Software-Zusatzfunktionen einen beeindruckenden Auftritt ab. Man muss aber auch sagen, dass das HTC One oder das Sony Xperia Z kaum schlechter und in vielen Bereichen sogar ebenbürtig sind. Das iPhone 5 fällt - obwohl es nach wie vor ein hervorragendes Smartphone ist - bei der Ausstattung klar ab. Hier wird Apple bald nachlegen müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Doch das iPhone 5S soll ohnehin schon am 10. Juni vorgestellt werden .

Beim S4 gibt es aber auch zwei Argumente, die gegen einen Kauf sprechen können. Zum einen dürfte das 5-Zoll-Gerät einigen Usern schlichtweg zu groß sein. Zum anderen ist es mit einem Einstiegspreis von 699 Euro für die 16 GB Version nicht gerade ein Schnäppchen. Angesichts der Performance ist dieser Preis aber dennoch gerechtfertigt. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass das Gerät einmal mehr ein Bestseller wird, und seinen Vorgänger bei den Verkaufszahlen sogar noch einmal übertreffen dürfte.

Die Hauptkonkurrenten:

iPhone 5

Xperia Z

HTC One

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