So gut ist Samsungs neues Windows Smartphone-Flaggschiff.
Seit 21. Oktober ist Microsofts Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 (WP7) in Österreich erhältlich . Neben HTC und LG bringt auch Samsung mit dem Omnia 7 (fast) von Beginn an ein passendes Smartphone auf den Markt. Dieses wird es ab nächster Woche unter anderem bei den Mobilfunkanbietern A1 (ab 49 Euro) und "3" (ab 0 Euro) geben. Wir konnten das Gerät bereits vorab testen.
Test
Schon beim Einschalten wird klar, dass der Mini-Computer (Smartphone) ordentlich Dampf unter der Haube hat. Das Hochfahren ist im Nu erledigt und die wichtigsten Voreinstelungen (Registrierung, Social Network-Funktionen, etc.) sind schnell installiert. Nach diesen ersten Schritten steht dem eigentlichen Nutzen (telefonieren, im Web surfen, E-Mails verschicken, etc.) nichts mehr im Weg. Das Home-Interface ist WP7-typisch übersichtlich gestaltet, selbst mit großen Fingern sind alle Icons problemlos anzusteuern. Dafür haben aber auch nicht so viele Apps wie bei den Hauptkonnkurrenten (Android, iPhone OS) Platz. Da wir hier aber das Smartphone und nicht das Betriebssystem auf Herz und Nieren testen wollen, konzentrieren wir uns wieder aufs Wesentliche.
© oe24.at/digital (set)
Die großen WP7-Icons erleichtern die Bedienung.
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Am zweiten Interface werden die Icons kleiner angezeigt.
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Eine beiendruckende Vorstellung liefert der Browser in Kombination mit dem 1 GHz-Prozessor ab.
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Internet-Seiten werden sowohl über 3G wie auch WLAN blitzschnell aufgebaut.
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Dank Multitouch ist auch das Vergrößern und Verkleinern kein Problem (funktioniert auch bei Fotos).
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Nach dem Zoomen kann die gewünschte Seite problemlos gelesen werden.
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Wenn man auf die Such-Taste (rechts unten) klickt, öffnet sich die Microsoft-Suchmaschine Bing.
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Vorteil WP7: Alle Office-Anwendungen sind auch am Handy nutzbar.
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Dazu zählen natürlich auch das Tabellenkalkulations-Programm Excel und..
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...die Textverarbeitung Word.
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Für Spiele-Fans gibt es einen Xbox-Live Anschluss.
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Bevor man sich ein Spiel herunterlädt (gute Spiele ab rund 5 Euro), kann man dieses testen.
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Im App Store stehen Anwendungen aus zahlreichen Kategorien bereit.
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Bestehende Kontaktlisten werden in wenigen Sekunden komplett importiert.
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Kontakte werden alphabetisch gereiht.
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Fotos kann man mit nur einem Knopfdruck auf diverse Plattformen (Facebook, Flickr, MySpace, Picasa, etc.) hochladen.
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Außerdem stehen nahezu alle gängigen E-Mail-Clients bereit. (Hotmail, Outlook, GMail, Yahoo, etc.)
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Auf der Rückseite ist die 5 MP Kamera inklusive Blitz und Autofocus installiert. Mit ihr können auch HD-Videos aufgezeichnet werden.
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Das Display zeigt Farben besonders realistisch an.
Die Ausstattung des Omnia 7 ist vielversprechend. Zu den Highlights zählen u. a. das 4 Zoll große Touchdisplay mit Super AMOLED-Technologie, der 1 GHz starke Qualcomm-Prozessor, die integrierte 5 MP-Kamera inklusive Autofocus und LED-Blitz, mit der man auch Videos in HD-Qualität (720p) aufzeichnen kann, Bluetooth, HSDPA/HSUPA, WLAN (b/g/n-Standard) und der A-GPS-Empfänger.
Das Design wirkt schlicht, aber stimmig. An der Verarbeitung ist uns nichts Negatives aufgefallen, das Gerät wirkt aufgrund seines (edlen) Metallgehäuses äußerst robust. (L x B x H: 122.4 x 64.2 x 10.99 mm / 138 g)
Display und Bedienung
Beim Display hat Samsung nicht zu viel versprochen. Die grafische Darstellungsleistung ist wirklich beeindruckend, vor allem die realistische Farbwiedergabe überzeugt. Auch die Bedienung funktioniert einwandfrei. So reagiert der Touchscreen ohne Verzögerung auf Befehle, die Menüs sind selbserklärend. Im Querformat sind die Tasten der virtuellen Tastatur angenehm groß, Wunderdinge darf man sich aber auch keine erwarten. Texte können genauso schnell oder langsam verfasst werden, wie mit anderen Smartphones auch. Einige Microsoft-Features (Office-Paket) erleichtern aber den Umgang. Ärgerlich ist, dass derzeit eine "Copy&Paste"-Funktion noch fehlt. Diese sollte im ersten WP7-Update enthalten sein. Dafür gibt es von Anfang an eine wirklich praktische Anit-Diebstahlfunktion, mit der man das Handy vom Computer aus sperren kann. Einen kleinen Seitenhieb auf Android konnte sich Microsoft auch nicht verkneifen. Während man bei den Google-Handys die Tastensperre durch einen "Fingerwisch" über das Display nach unten entsperrt, funktioniert das bei WP7 in die entgegengesetzte Richtung.
Fotos, Videos und Co.
Bei den Multimedia-Anwendungen ist das Omnia 7 auf Höhe der Zeit. Fotos erreichen bei gutem Licht Digitalkamera-Niveau, wenn es dunkel wird, müssen aber auch trotz LED-Blitz Abstriche gemacht werden. Dafür sind die Handy-Sensoren einfach zu schwach. Mit diversen vordefinierten Effekten können die Schnappschüsse verschönert und per Knopfdruck auf die diversen Social Networks hochgeladen werden. Videos in HD-Qualität sehen zwar gut aus, saugen den Akku jedoch auch in Windeseile aus. Wer seine Videos auf YouTube stellen will, kann diese ganz bequem direkt vom Handy aus hochladen. MP3- und Videoplayer sind einfach zu bedienen und geben keinerlei Rätsel auf (Kopfhörer inklusive Freisprechfunktion sind im Lieferumfagn enthalten).
Internet
Surfen im Web gilt als Paradedisziplin von Smartphones. Und in diesem wichtigen Punkt kann das Omnia 7 seine Voraussetzungen (Prozessor, Datenstandards) voll ausspielen. Auch große Seiten werden rasend schnell aufgebaut, das Rein- und Rauszoomen funktioniert dank Multitouch perfekt und auch das Öffnen mehrere Seiten steckt das Handy gut weg. Selbst das Durchblättern von Fotoalben (zum Beispiel auf Facebook) funktioniert ohne nerviges Ruckeln. Des Weiteren können auch größere Files (Videos) in kurzer Zeit heruntergeladen werden. Der Empfang und das Versenden von E-Mails funktioniert dank Schnellzugang ebenfalls problemlos. Über WLAN funktioniert das Ganze noch schneller als über HSDPA/HSUPA.
Telefon und Co.
Natürlich kann man mit dem neuen Omnia 7 auch telefonieren oder SMS verschicken. Die Sprach- und Hörqualität ist einwandfrei, der Rufaufbau dauert mitunter jedoch etwas länger als bei der Konkurrenz.
Fazit
Abschließend kann man festhalten, dass Samsung mit dem Omnia 7 ein hervorragendes Smartphone konstruiert hat. Daran hat aber auch Microsoft einen (kleinen) Anteil, schließlich gab der Software-Riese strikte Kriterien bezüglich der Hardware-Ausstattung vor und steuert endlich wieder eine konkurrenzfähige Software bei. Beim Angebot an Apps herrscht aber noch Nachholbedarf. Derzeit stehen im Marketplace nur 150 Anwendungen bereit. Das dürfte sich ziemlich rasch ändern, denn schließlich sind die nötigen Entwickler-Tools erst seit Kurzem verfügbar.
Samsung hat die Vorgaben nahezu perfekt umgesetzt und bringt Ende Oktober ein ausgereiftes WP7-Smartphone in den Handel. Das Gerät hat jedoch seinen Preis, denn mit 629 Euro (ohne Vertrag) zählt das Smartphone nicht gerade zu den Schnäppchen. Aber wie gesagt, die Ausstattung liegt auf hohem Niveau und mit Vertrag geht es bei "3" ab 0 Euro und bei A1ab 49 Euro los.