Weltgrößte Mobilfunk-Messe zeigte auch heuer, was uns künftig erwartet.
Von Anfang der Woche bis Donnerstag blickte die gesamte Techbranche nach Barcelona. Der Mobile World Congress ist und bleibt die Leitmesse für alle Bereiche rund um das Thema Smartphone. Schlagworte wie 5G und künstliche Intelligenz dominieren seit Jahren die weltgrößte Handy-Messe. Diesmal bemühte sich die Branche noch mehr, die Innovationen greifbar zu machen.
Auf den Mobile World Congress in Barcelona zeigte die Telekom-Industrie die Zukunft in Aktion. Diesmal zeichneten sich neben High-Tech-Innovationen auch einige ungewöhnliche Trends ab. Hier noch einmal die Highlights dieses Jahres im Überblick:
5G
Über die Vorzüge des nächsten Datennetzes mit seinen schnellen Durchsatzgeschwindigkeiten und extrem kurzen Reaktionszeiten spricht die Branche schon seit Jahren. Jetzt will sie die Neuerungen greifbar machen. So zeigt der japanische Telekom-Konzern Docomo in Barcelona einen Roboter, der über das 5G-Netz angebunden praktisch ohne Verzögerung die Bewegungen eines Menschen wiederholt. Nach ein paar Gesten zum Aufwärmen malt der Roboter Hieroglyphen und einen Drachen. Der Mensch, der ihn mit seinen eigenen Bewegungen steuert, sieht dabei in einer VR-Brille das Bild aus den Kameraaugen des Roboters.
>>>Nachlesen: 5G als neuer Stern am Mobilfunk-Himmel
VR und AR
Diverse Unternehmen zeigten in diesem Jahr auf dem Mobile World Congress, wie man virtuelle Realität (VR) und um künstliche Inhalte ergänzte Realität in der Praxis einsetzen kann. Der Beratungskonzern Accenture brachte ein System mit, mit dem die Reaktionen von Menschen auf Fahrten in Roboterwagen erforscht werden. Dabei geht es um Situationen wie Beinahe-Unfälle oder Fahrfehler der Software - also solche, die man eher im Labor als auf der Straße durchleben sollte. Die Nutzer werden nicht nur zu ihren Emotionen befragt, Sensoren unter anderem im Sitz registrieren auch ihre Körperhaltung - auch, damit die Inneneinrichtung des Autos im Ernstfall richtig reagieren kann. Die französische Firma SimforHealth zeigt in Barcelona eine virtuelle Anwendung, mit der Ärzte eine Operation am offenen Herzen üben können.
>>>Nachlesen: Top-Smartphones der größten Handy-Messe
Design
Die Messe in Barcelona ist auch ein Schaufenster der Trends im Smartphone-Design. Und hier zeichnen sich ganz klar ab: Der Rahmen um die Bildschirme ist am verschwinden. Viele Hersteller folgen der Linie des Marktführers Samsung, nur noch schmale Streifen am oberen und unteren Rand übrig zu lassen - oben für Kamera und Lautsprecher, unten vor allem für die Symmetrie. Zum Renner in Asien wurde aber auch die viel kritisierte Apple-Lösung beim iPhone X , die Sensoren am oberen Rand in eine Aussparung in der Mitte zu packen - daneben aber noch Bildschirm-Ecken zu lassen, die wie Ohren oder Hörner aussehen. In Barcelona zeigte mindestens ein halbes Dutzend Hersteller solche Display-Lücken , die sie technisch gar nicht brauchen.
>>>Nachlesen: Asus & Co. klonen das iPhone X
Künstliche Intelligenz
Ohne das Schlagwort des Jahres kam in Barcelona kaum eine Präsentation aus. Vor allem steht bisher die Kamera im Mittelpunkt: Software soll erkennen, was sie sieht und dem Nutzer zusätzliche Informationen liefern oder zum Beispiel die Aufnahme-Einstellungen darauf anpassen. Auch eine Übersetzung von Text in fremden Sprachen ist zum Beispiel in Samsungs neuem Top-Modell Galaxy S9 vorgesehen, das in Barcelona vorgestellt wurde. Gleiches gilt auf für das LG V30S ThinQ oder das Sony Xperia XZ2 .
>>>Nachlesen: Galaxy S9 & S9+ greifen iPhone X voll an
Retro
Vor einem Jahr bekam der Hersteller HMD Global, der die Nokia-Markenrechte hält, viel Aufmerksamkeit für seine aufgefrischte Version des legendären Einfach-Handys Nokia 3310 aus den 90er Jahren. Das Retro-Gerät verkaufte sich laut HMD trotz der Smartphone-Dominanz in "hohen Millionen-Stückzahlen" und jetzt legte die Firma nach und ließ das Schiebe-Handy 8110 zurückkehren , das man einst im "Matrix"-Film sehen konnte.
>>>Nachlesen: Nokia 8 "Sirocco", 7 Plus und 8110
© APA/AFP/LLUIS GENE
Für viele Besucher ist das neue Galaxy S9/S9+ von Samsung das Highlight am MWC 2018. Die 5,8 und 6,2 Zoll großen Smartphones bieten Technik vom Feinsten. Zu den Highlights zählen u.a. ...
© Reuters
... abgerundetes QHD+ Display, superschneller 8-Kern-Prozessor, 4. bzw. 6 GB RAM, 12 MP Hauptkamera (S9) bzw. 2 x 12 MP Dualhauptkamera (S9+) mit umschaltbarer Blende und 8 MP Frontkamera. Letztere verfügt...
© Reuters
...über einen innovativen 3D-Scanner, der es ermöglicht, dass der Nutzer einen animierten 3D-Avatar von sich erstellt. Diese AR Emojis kann man dann an Freunde schicken oder auf Social-Media-Plattformen teilen. Preise: 849 Euro für das normale und 949 Euro für das große Modell.
© Reuters
Sony greift mit dem neuen Xperia ZX2 und ZX2 Compact an. Bis auf die Größe (5,7 oder 5,0 Zoll) gibt es keine Unterschiede. Auch hier ist beste Technik mit an Bord: 18:9-Display mit Full HD+ Auflösung, Qualcomm Snapdragon 845 Octa-Core-Prozessor, 4 GB RAM, 64 GB ROM (um 400 GB erweiterbar), 19 MP-Hauptkamera mit...
© Reuters
...Superzeitlupenfunktion (960f/s), 4K-Videos mit HDR und eine Frontkamera mit 3D-Selfie-Funktion. Die große Variante kostet 799 Euro, das Xperia XZ2 Compact kommt auf 599 Euro.
© Reuters
HMD Global hat mit dem Nokia 8 "Scirocco" auch ein neues Flaggschiff präsentiert. Dieses kommt mit Edge-To-Edge pOLED 2K 5,5 Zoll Display im 18:9 Format, Snapdragon 835 Prozessor, 6 GB RAM und Dual-Hauptkamera von Zeiss. Für das Gerät muss man 749 Euro bezahlen.
© Reuters
Für Nostalgiker kommt das legendäre "Bananenhandy" 8110 in einer Neuauflage mit LTE-Unterstützung zurück. Dank Zugriff auf den App-Store unterstützt es bewährte Apps wie Google Assistant, Google-Suche, Google Maps, Facebook und Twitter. Los geht es im Frühjahr ab 89 Euro.
© Reuters
LG hat sein aktuelles Flaggschiff V30 aufgerüstet. Das neue "V30S ThinQ" setzt nach wie vor auf ein 6,0 Zoll 18:9 OLED FullVision Display mit QuadHD+ Auflösung, Dual-Hauptkamera (16 MP / 13 MP) und 5 MP Frontkamera mit Weitwinkel. Neu sind 6 GB RAM und 128 oder 256 GB interner Speicher (auf 2 TB erweiterbar). Zudem...
© Reuters
...bietet das Smartphone umfangreiche KI (Künstliche Intelligenz) Features für die Kamera "Vision KI" und die Sprachsteuerung "Voice KI". Die intelligenten Sprchbefehle sollen die Suche über Menüoptionen überflüssig machen und die direkte Auswahl bestimmter Funktionen ermöglichen. Dann wird der Touchscreen fast zur Nebensache.
© Alcatel
Dass gute Smartphones nicht teuer sein müssen, beweist das Alcatel 5 für 230 Euro: 5,7-Zoll-Display, Dual-Frontkamera (13 und 5 Megapixel), 16 MP Fontkamera Gesichtserkennung, 8-Kern-Prozessor (Mediatek MT6750), 3 GB RAM, 32 GB ROM, USB-C und LTE.
© OnePlus
OnePlus hat sein Flaggschiff aufgerüstet. Als 5T bietet es u.a. 6 Zoll FullHD-Display, Dual-Hauptkamera (16 und 20 MP), 16 MP-Frontkamera oder Snapdragon 835 Prozessor. 2 Varianten (499 oder 559 Euro) sind verfügbar: 6 oder 8 GB RAM und 64 oder 128 GB Flashspeicher.
© Reuters
Huawei stellt sein neues Top-Handy P20 erst am 27. März in Paris vor. In Barcelona hat die Nr. 3 am Smartphone-Markt dafür ein neues Edel-Notebook mit Top-Ausstattung und fast rahmenlosem Display vorgestellt. Das Matebook X Pro ist 14,6 Millimeter dünn, 1,33 Kilogramm leicht, setzt auf ein 13,9-Zoll-Display und kostet 1.499 Euro (ab Juni erhältlich).
>>>Nachlesen: LG rüstet das V30 (noch) weiter auf
>>>Nachlesen: Sony Xperia XZ2 greift das Galaxy S9 an
>>>Nachlesen: Google sagt Android-Partnern Kampf an
>>>Nachlesen: Android hat jetzt 85,9% (!) Marktanteil
>>>Nachlesen: Emporia bringt innovative Smartphone-App
>>>Nachlesen: Galaxy S9: So cool sind die AR Emojis