Darüber hinaus bekommen die Kunden nun auch mehr GB fürs gleiche Geld.
Ventocom-Chef Michael Krammer, Gründer des Hofer-Mobilfunkangebotes HoT (Hofer Telekom) und Präsident des Fußballklubs SK Rapid, hat am Dienstag eine sehr zufriedene Bilanz seines Handygeschäftes gezogen: HoT habe mittlerweile 700.000 Kunden, dazu kämen noch weitere bei seinen Ventocom-Angeboten Rapid Mobile , Allianz SIM und LIWEST mobil .
Besserer Tarif und 1 Million Kunden als Ziel
Mittelfristig strebt Krammer, einst Chef von tele.ring und Orange, eine Million Kunden an. Die Richtung dorthin stimmt, wie Zahlen des Marktforschers GfK zum Gesamtmarkt 2016 zeigen: Von den 277.000 Anbieterwechseln im Vorjahr sind rund 40 Prozent auf HoT entfallen (exklusive Datentarife). Lediglich HoT habe am Markt zulegen können, so Krammer mit Verweis auf GfK. Bei der Zielerreichung könnte auch helfen, dass Hofer sein Mobilfunkangebot ab sofort noch attraktiver macht. HoT fix bietet jetzt mehr zum gleichen Preis: 1.000 Minuten oder SMS und 4.000 anstatt bisher 3.000 MB LTE gibt es um 9,90 Euro für 30 Tage. Hinzu kommt keine Servicepauschale und keine Vertragsbindung. Der neue Tarif gilt für alle Kunden, sowohl für neue als auch bestehende. Darüber hinaus ist die Rufnummernmitnahme beim Wechsel von einem anderen Mobilfunk-Betreiber zu HoT bis zum 30. April 2017 kostenlos.
Keine Einschränkung beim Roaming
Dabei habe der Konkurrenzkampf noch einmal Fahrt aufgenommen. Mittlerweile würden sich 29 Anbieter am Markt tummeln. Im Sommer, wenn das Roaming innerhalb der EU fällt, würden dann die Karten neu gemischt. Bei HoT werde es jedenfalls keine Tarife geben, mit denen Kunden im Ausland kein Datenroaming durchführen könne - wie dies letztens T-Mobile mit seinem neuen Tarif " Die Wie-Ich-Will-Sim " getan hat. A1 betont, dass bei all ihren Tarifen (inklusive der Diskont-Tochter Bob etwa bei " easybob XL ") Datenroaming inkludierst ist - auch über den Sommer hinaus.
Richtiger Schritt
Für Krammer ist die EU-Roamingverordnung mit dem Grundsatz "Roam like at Home" der "absolut richtige Schritt" - nur leider total intransparent. "Das ist eine klare Benachteiligung für jene, die für den Wettbewerb sorgen" sagte er am Dienstag vor Journalisten. Denn die jetzigen, von der EU regulierten Einkaufspreise, wären um den Faktor 4 zu hoch und würden nur die großen, multinationalen Telekomkonzerne bevorteilen, die sich die Einkaufspreise intern verrechnen. "Für die ist das rechte Tasche - linke Tasche", so Krammer. HoT-Kunden seien im Schnitt eine Woche im Jahr im Ausland, diese Woche würde dann HoT - bei Datennutzung durch den Kunden - Mehrkosten von 7 bis 25 Euro verursachen.
Die bereits angekündigte Expansion in den slowenischen Markt sei voll im Laufen, das Büro gerade im Aufbau. Im ersten Halbjahr soll Ventocom aktiv werden, mit welcher Marke verriet Krammer nicht.
HoT-Geschäft immer mehr übers Internet
In Österreich ist er nach wie vor mit der Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteldiskonter Hofer sehr zufrieden, wobei die Bedeutung des stationären Verkaufs abnehme. Mittlerweile würden 60 Prozent aller Aufladungen über das Internet erfolgen. Um das Service weiter zu verbessern "und weil wir inzwischen eine kritische Größe erreicht haben" betreibt Krammer künftig das Call Center selbst. Ab dem Sommer sollen in der Wiener Firmenzentrale 25 bis 30 Personen die Kunden beraten.
Gefragt nach der schleppenden Umsetzung der Breitbandmilliarde - von der Leerrohrungsföderung der ersten Tranche in Höhe von 101 Mio. Euro wurden von den Gemeinden nur 39 Mio. Euro abgerufen - ist das Urteil von Krammer vernichtend: "Leere Rohre machen noch kein Breitband." Und in Richtung Marktführer A1 meinte Krammer: "Das ist ein Unterstützungsprogramm für den Ex-Monopolisten um das dahinsiechende Festnetz zu beleben." Sein Fazit: "Ein totes Pferd mit einem neuen Sattel."