Super-Smpartphone
Der HTC Legend im ersten großen Test
02.04.2010
Vor dem Verkaufsstart konnten wir das Android 2.1 Smartphone bereits testen.
Nachdem wir die vier neuen HTC-Smartphones für Österreich bereits kurz testen konnten, folgt nun der ausführliche Testbericht über den Legend. Als erstes Smartphone Österreichs geht dieses Gerät mit dem neuen Google-Betriebssystem 2.1 an den Start. Auch der Desire verfügt bereits über die neue Software und startet ebenfalls nächste Woche. Für das Motorola Milestone steht nun auch ein Update auf Android 2.1 zur Verfügung.
Mit dem Google-Phone Nexus One (Desire-Zwilling) konnten wir bereits ein anderes Gerät mit diesem Betriebssystem testen. Offiziell wird dieses Smartphone in Österreich jedoch noch nicht angeboten.
Design
Mit dem Legend stellt HTC eine neue Design-Klasse bei
Android Phones vor. Dank des aus einem Block gefrästen 3D-Aluminium-Gehäuses
überzeugt das Gerät mit klaren und schlanken Linien. Bis auf die Abdeckung
für Akku, SIM-Karte und microSD-Karte gibt es keine weitere sichtbare
Öffnung. Damit der Empfang vom Alu-Gehäuse nicht gestört wird, hat der
Hersteller auch das WLAN-Modul unter dieser Abdeckung verbaut. Durch den
leichten Knick unterhalb des Displays liegt der Legend hervorragend in der
Hand. Außerdem rückt dadurch der Mund näher zum Mikrofon, was die
Sprachqualität bei Anrufen verbessert.
Ausstattung
Dreh- und Angelpunkt des Smartphones ist sein 3,2
Zoll AMOLED Touch Display mit HVGA-Auflösung. Unterhalb des Displays gibt es
vier mechanische Tasten und einen optischen "Trackball". Mit
diesem kann man in vier Richtungen durch Menüs oder Internetseiten scrollen.
Das gelingt jedoch auch rein über den Touchscreen sehr gut, weshalb der
Trackball nicht unbedingt notwendig wäre. Einen Vorteil hat er jedoch - der
User verdeckt sich beim Scrollen den Blick auf das Display nicht.
Angetrieben wird der Legend von einem mit 600 MHz getakteten Qualcomm-Prozessor, der in Kombination mit dem Arbeitsspeicher von 512 MB RAM ausreichend Leistung für echtes Multitasking und das Abspielen von Videos (auch Flash) zur Verfügung stellt. So flink wie das Nexus One (1GHz-Prozessor) arbeitet der Legend aber nicht. Als Kritikpunkt kann man die lange Hochfahr-Phase anführen. Bis das Gerät eingeschaltet ist, vergeht rund eine Minute. Außerdem funktioniert die Weckfunktion nur bei eingeschaltetem Smartphone. Wer sein Handy über Nacht gerne ausschaltet, wird vom Legend nicht geweckt. Und die animierten Hintergründe (reine Spielerei) vom Nexus One und Desire, die sogar auf Fingerdruck reagieren, gibt es beim Legend ebenfalls nicht. Neben dem bereits erwähnten WLAN sind noch ein digitaler Kompass, integriertes GPS/A-GPS, Bluetooth 2.1 und 3,5mm-Audioklinke mit an Bord. Mit dieser Ausstattung zählt der Legend eindeutig zu den sogenannten Super-Smartphones.
Bedienung/Sense
Über das Google-Betriebssystem hat HTC seine
bekannte Bedienungsoberfläche Sense gelegt. Somit finden sich HTC-User mit
dem Gerät sofort zurecht. Neben dem frei definierbaren Hauptbildschirm
stehen dem User sechs weitere Screens zur Verfügung. Diese können mit
Widgets und Apps ganz nach den eigenen Vorlieben belegt werden. So kann ein
Screen für beliebte Internetseiten genutzt werden, ein weiterer für Fotos
und Videos, der nächste für Social Networks wie Facebook, Twitter und Co.
und so weiter. Zieht man mit zwei Fingern (multitouch) diagonal über den
Home-Bildschirm kommt man in die gelungene Helikopter-Ansicht. Bei dieser
werden alle sieben Screeen aus der Vogelperspektive auf einmal angezeigt
(siehe Slidshow). Auch die Eingabe von Texten gestaltet sich erfreulich
einfach. Dreht man das Handy ins Querformat, kommt eine Qertz-Tastatur mit
doppelter Belegung zum Vorschein. So muss man nicht zwischen einer normalen
Tastatur und einer für Sonderzeichen hin und her wechseln. Wenn man
beispielsweis länger auf der "h"-Taste bleibt, schreibt man
ein "&".
Die vier mechanischen Tasten sorgen dafür, dass sich der Nutzer nicht in den Menüs verirren kann. Mit einem Druck kommt man zum Homescreen, einen Schritt zurück oder zur Suchfunktion.
Mit der richtigen App wird das Legend zum Städteführer oder Navigationssystem. Ortsbezogene Daten werden ebenfalls erkannt.
Laufzeit
Der Akku hinterließ ein zwiespältiges Ergebnis. Nutzt
man die Funktionen des Smartphones voll aus, muss es alle zwei Tage an die
Steckdose. Beschränkt man sich aufs Telefonieren und schaltet das Gerät über
Nacht aus, hält der Akku auch eine knappe Woche. Aber dieses Problem haben
eigentlich alle Smartphones mit großem Touchscreen und starkem Prozessor.
Internet
Mit seiner Ausstattung (WLAN, UMTS, HSDPA) hat der
Legend alle Voraussetzungen für ein optimales Internet-Handy. Und die Nutzer
werden auch nicht enttäuscht. Eine Verbindung zum Web ist nach wenigen
Augenblicken hergestellt. Der Aufbau der Seiten geht ähnlich schnell, wie
beim Nexus One. Aufgrund der vorinstallierten Google-Dienste (Mail, Maps,
YouTube, etc.) kommen Nutzer, welche diese Dienste auch am Computer
verwenden, voll auf ihre Kosten. Qualitativ hochwertige YouTube-Videos
werden klar dargestellt und ohne ruckeln wiedergegeben. Wenn ein
WLAN-Hotspot in der Nähe ist kann man auch ohne anfallende Datenkosten ins
Internet. Durch die Unterstützung des WLAN n-Standard, ist man über diese
Verbindung sogar noch schneller als im 3G-Netz unterwegs.
Fazit
HTC hat mit dem Legend ein echtes Super-Smartphone
realisiert. Zwar ist es nicht ganz so schnell wie sein Bruder Desire und das
Nexus One, dafür glänzt es mit zeitlosem Design und mobilen Abmessungen.
Außerdem ist es etwas günstiger als seine Herausforderer. Für Apple's iPhone
wird es immer enger. Es ist einfach schon etwas in die Jahre gekommen. Da
darf man auf die nächste
Generation gespannt sein. Ein weiteres Plus des Legend ist sein
Betriebssystem. Google hat hier mit Android 2.1 einen echten Meilenstein
geschafft. Der Zugang zum Android
Market ist mit Sicherheit kein Nachteil. Auch wenn in diesem Bereich die
Konkurrenz sehr stark ist. Neben dem Apple App-Store blüht zurzeit Nokias
Ovi Store richtig auf.
Starttermin und Preis
Die UVP liegt beim Legend bei 459 Euro
(Desire 499 Euro). Für den ersten Monat (April) hat sich die Mobilkom (A1)
die exklusiven Verkaufsrechte gesichert. Dort sollte der Legend nach Ostern
zur Verfügung stehen. Danach wird es das Smartphone auch in einer freien
Version und bei anderen Anbietern geben.