Devolos neue "Magic 2“-Reihe
Powerline-Adapter mit Mesh-WLAN im Test
10.12.2018
Die neue Flaggschiff-Generation verspricht bis zu 2.400 Megabit pro Sekunde.
Auf der IFA hat Devolo seine völlig neue Generation von Powerline-Adaptern vorgestellt, seit November ist diese im Handel erhältlich. Mit der neuen „Magic“-Reihe will der Weltmarktführer aus Deutschland einmal mehr neue Maßstäbe setzen. Wir konnten in den vergangenen vier Wochen die absoluten Top-Adapter testen. Konkret wurde uns von Devolo das Magic 2 Multiroom-Kit für den Test zur Verfügung gestellt. Um ein möglichste breites Anwendungsfeld abzudecken, wurden die Geräte in einer Wohnung in Wien und einem Haus in Oberösterreich getestet. Ob sie ihre großen Versprechungen halten konnten, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Erster Eindruck und Installation
Das Magic 2 Multiroom-Kit besteht aus drei Adaptern (1x LAN und 2x WLAN), die allesamt hochwertig verarbeitet und relativ kompakt sind. Auch an der Materialqualität gibt es nichts auszusetzen. Dank der integrierten Steckdose geht auch kein Stromanschluss verloren. Der Namenszusatz „2“ steht für die Top-Version, bei der über die Stromleitung Geschwindigkeiten von bis zu 2400 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich sind. Doch dieser Wert ist natürlich von theoretischer Natur und kann in der Praxis nicht erreicht werden. Wie bei anderen Herstellern sind solche Maximalwerte lediglich unter idealen Laborbedingungen erreichbar. Die Erstinstallation gestaltete sich ziemlich einfach. Wir haben uns dabei an die Anweisungen der ebenfalls neuen „Home Network App“ gehalten. Zunächst muss man den LAN-Adapter mit dem Router verbinden und in die Steckdose stecken. Wenn man die beiden WLAN-Adapter dann innerhalb von zwei Minuten in die gewünschten Steckdosen steckt, werden diese automatisch gepaart. Im Idealfall muss man also nicht einmal mehr eine zusätzliche Taste drücken. Das ist wirklich gut gelöst. Im Test funktionierte es im zweiten Anlauf. Die Paarung ist der erste und wichtigste Schritt, um schnelles Internet im ganzen Eigenheim zu verteilen. Alle weiteren Konfigurationen und individuellen Einstellungen können über den Browser erledigt werden. Hier stellt Devolo eine so genannte „Cockpit“-Software zur Verfügung. Nach kurzer Eingewöhnung findet man sich dabei schnell zurecht.
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Performance
Beim Performance-Test haben wir zunächst für ideale Bedingungen gesorgt. Dafür haben wir alle möglichen Störquellen, von denen es für Powerline-Adapter zahlreiche gibt (Waschmaschine, Ladegeräte, smarte Lampen, etc.), beseitigt. Dabei erreichten die Magic-2-Adaper Praxiswerte, die sich absolut sehen lassen konnten. Wir haben die WLAN-Adapter in mehreren Steckdosen mit Maximaldistanzen von rund 50 Metern gesteckt. Dabei betrug der Datendurchsatz durchschnittlich rund 500 Mbit/s. Mehrmals wurde dieser Wert sogar noch überschritten. Die Verteilung von Highspeed-Internet in den eigenen vier Wänden funktioniert also tatsächlich. Im Test zeigte sich aber auch, dass dieser Datendurchsatz durch Störquellen rapide sinken kann. Den niedrigsten Wert haben wir mit 35 Mbit/s gemessen. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt also stark vom Umfeld ab. Wer sich an die wichtigsten Regeln (Adapter nicht mit Mehrfachsteckdosen verwenden; kein weiteres Gerät bei Doppel-Steckdosen anschließen) hält, kann im Eigenheim also überall schnell surfen, ohne dafür eigene Leitungen verlegen zu müssen. Um wie viel die Praxiswerte der Magic-2-Reihe über jener der günstigeren Magic-1-Reihe (siehe Tabelle unten), die theoretisch maximal 1200 Mbit/s ermöglicht, liegen, konnten wir nicht testen. Allzu groß dürften die Unterschiede jedoch nicht sein.
Mesh-Funktion
Ein großer Pluspunkt der neuen Magic-Adapter ist die WLAN-Mesh-Funktion. Hier gibt es keine Unterschiede zwischen Magic 1 und Magic 2. Beide neuen Devolo-Reihen bauen ein WLAN-Netzwerk mit einheitlicher SSID auf. In diesem wird mit bis zu 1200 Mbit/s und 2,4 oder 5 Gigahertz (GHz) gefunkt. Positiv: Das günstigste Frequenzband wird dabei völlig automatisch gewählt. Dank der Mesh-Funktion werden die im Netzwerk integrierten Geräte (PC, Notebook, Smartphone, Tablet, etc.) stets mit dem stärksten Zugangspunkt verbunden. Wenn man sich zum Beispiel von der Küche ins Wohnzimmer bewegt, wechselt das Smartphone automatisch zu jenem Zugangspunkt, der das stärkste WLAN-Signal ausstrahlt. Dieser vom Nutzer eigentlich unbemerkte Wechsel funktionierte im Test fast immer zuverlässig und flott. Nur in seltenen Fällen kam es vor, dass wir mit dem Adapter mit der schwächeren WLAN-Übertragungsrate zu lange verbunden geblieben sind.
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Nicht abwärtskompatibel
Da die neue Magic-Reihe erstmals auf "G.hn"-Chips der zweiten Generation setzen, sind sie leider nicht abwärtskompatibel. Sie arbeiten also nicht mit den älteren dLAN-Adaptern von Devolo zusammen. Parallel kann man die neuen und alten Geräte jedoch problemlos verwenden. Da der enorme Technologiesprung mit einer Verdoppelung der theoretischen Maximalgeschwindigkeit und einer Reichweite von bis zu 500 Metern Kabelstrecke aber nur mit der neuen Prozessorgeneration möglich war, ist dieser Schritt absolut verständlich. Schließlich müssen die Hersteller dafür sorgen, dass ihre neuesten Produkte auch für die nächsten Jahre gut gerüstet sind. Mit den neuen Magic-Adaptern ist man technisch für die nächsten Jahre abgesichert. (Künftige) Anwendungsgebiete wie die Übertragung von 8K-Videoinhalten, datenintensive Virtual Reality-Anwendungen oder ruckelloses Online-Gaming dürften für die neuen Powerline-Adapter keine allzu große Herausforderung sein.
Fazit
Devolo beweist mit der neuen Magic-(2)-Reihe, dass die Firma nicht ohne Grund der Weltmarktführer bei Powerline-Adaptern ist. In den neuen Geräten steckt jede Menge Know-How, Expertise und Technologie. Sie sind der logische nächste Schritt bei den hauseigenen dLAN-Adaptern . Im Test konnten sie mit einer hohen Praxis-Übertragungsrate, den WLAN-Mesh-Funktionen, der einfachen Installation und der hohen Qualität überzeugt. Generelle Powerline-Probleme wie externe Störquellen konnte aber auch Devolo nicht komplett eliminieren. Auch wenn das Magic 2 Multiroom Kit mit einem Preis von 300 Euro kein Schnäppchen ist, bietet es ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Mit den einzeln erhältlichen, kompatiblen Adaptern (80 Euro pro Stück) können noch viele weitere Steckdosen in Highspeed-Internet-Zugangspunkte verwandelt werden. Damit können auch große Häuser mit mehreren Stockwerken und vielen Zimmern schnell und einfach bis in die letzte Ecke mit schnellem Internet versorgt werden, ohne dass dafür Umbauten nötig wären.
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