Wir haben uns angesehen, wie gut "Magic 2 WiFi next" von Devolo ist.
Devolo hat mit seiner Magic 2 WiFi next -Reihe kürzlich die neueste Generation seiner Powerline-Adapter in den Handel gebracht. Wir konnten in den letzten beiden Wochen das Multiroom Kit mit drei Adaptern ausgiebig testen. Ob die Geräte tatsächlich - ohne lästiges Kabelverlegen - für schnelles Internet im gesamten Eigenheim sorgen, lesen Sie im folgenden Testbericht.
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Qualität
Das Magic 2 WiFi next Multiroom-Kit besteht aus drei Adaptern, von denen einer als Schnittstelle zum Router dient. Dieser verfügt über einen Gigabit-LAN-Anschluss an der Unterseite. Die beiden anderen verfügen jeweils über zwei Gigabit-Lan-Buchsen und können in Steckdosen jener Räume der eigenen vier Wände gesteckt werden, in denen der Internetempfang schlecht bzw. gar nicht vorhanden ist. Sie sind allesamt hochwertig verarbeitet und relativ kompakt. Auch an der Materialqualität gibt es nichts auszusetzen. Dank der integrierten Steckdose geht auch kein Stromanschluss verloren. Der Namenszusatz „2“ steht bei Devolo für die Flaggschiffbaureihe, bei der über die Stromleitung Geschwindigkeiten von bis zu 2.400 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich sind. Doch dieser Wert, der mittels Homegrid-Standard „G.hn“ erreicht wird, ist natürlich von theoretischer Natur und kann in der Praxis nicht erreicht werden. Wie bei anderen Herstellern sind solche Maximalwerte lediglich unter idealen Laborbedingungen erreichbar. Das Wifi im Namen weist darauf hin, dass die neuen Powerline-Adapter das Internet nicht nur über die Stromleitung und LAN-Kabel verbreiten. Bei Bedarf bauen sie auch ein WLAN-Mesh-Netzwerk auf.
Einrichtung
Die Erstinstallation gestaltet sich sehr einfach und stellt selbst Laien vor keine Probleme. Wenn man sich an die Anweisungen der Devolo-App hält, kann eigentlich nichts schiefgehen. Zunächst muss man den LAN-Adapter mit dem Router verbinden und in die Steckdose stecken. Wenn man die beiden WLAN-Adapter dann innerhalb von zwei Minuten in die gewünschten Steckdosen steckt, werden diese automatisch gepaart. Im Idealfall muss man also nicht einmal mehr eine zusätzliche Taste drücken. Das ist wirklich gut gelöst. Die Paarung ist der erste und wichtigste Schritt, um schnelles Internet im ganzen Eigenheim zu verteilen. Alle weiteren Konfigurationen und individuellen Einstellungen können über die iOS- oder Android-Anwendung bzw. den Browser erledigt werden. Hier stellt Devolo eine so genannte „Cockpit“-Software für Windows, Linux und macOS zur Verfügung. Die Menüführung ist in der App und am PC schlüssig und übersichtlich gestaltet. Hier lassen sich dann auch Funktionen wie Kindersicherung, Gast-Zugang oder Zeitschaltung einstellen. Darüber hinaus hat man auch alle WLAN-Features (Multi-User MIMO, Airtime Fairness, Access Point Steering, etc.) im Blick. Das Wifi-Netz wird übrigens mittels WPA3 verschlüsselt. Für hohe Sicherheit ist also ebenfalls gesorgt.
Powerline-Performance
Beim Performance-Test haben wir zunächst für ideale Bedingungen gesorgt. Dafür haben wir alle möglichen Störquellen, von denen es für Powerline-Adapter zahlreiche gibt (Waschmaschine, Ladegeräte, smarte Lampen, etc.), beseitigt. Dabei erreichten die neuen Powerline-Adaper Praxiswerte, die sich absolut sehen lassen konnten. Vom maximalen Theoriewert ist man zwar weit entfernt, doch selbst für anspruchsvolle Anwendungen wie Online-Games oder Video-Streaming ist eine ausreichende Datenübertragung vorhanden. Die Verteilung von Highspeed-Internet in den eigenen vier Wänden funktioniert also tatsächlich. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt jedoch stark vom Umfeld ab. Wer sich an die wichtigsten Regeln (Adapter nicht mit Mehrfachsteckdosen verwenden; kein weiteres Gerät bei Doppel-Steckdosen anschließen) hält, kann im Eigenheim also überall schnell surfen, ohne dafür eigene Leitungen verlegen zu müssen. Die beiden zusätzlichen Gigabit-LAN-Ports sind vor allem für alle jene ein Segen, die hohe Datenraten benötigen, jedoch für eine Kabelverbindung vom Router zu weit weg sind. So lässt sich diese auch in anderen Räumen realisieren. Wir haben beispielsweise eine PS4 und eine Streaming-Box per LAN-Kabel mit einem der beiden Magic 2 WiFi next-Adapter verbunden. Im Test zeigte sich auch, dass die Powerline-Technologie vor allem in großen Wohnungen oder in mehrstöckigen Häusern ihre Vorteile voll ausspielt. Hier stoßen WLAN-Router selbst mit zusätzlichen Repeatern schnell an ihre Grenzen. Wird das Internet hingegen über die Stromleitung verteilt, kommt das Signal selbst im letzten Winkel oder im dritten Stock mit ausreichender Geschwindigkeit an. Ein nachträgliches Verlegen von Kabeln oder ein Verlust von Steckdosenplätzen muss bei den neuen Devolo-Geräten nicht in Kauf genommen werden. Voraussetzung für die uneingeschränkte Funktionsweise ist jedoch, dass sich die Adapter im selben Stromkreislauf befinden. In älteren Häusern sind häufig mehrere Stromkreise vorhanden. Hier muss man die passenden Steckdosen also aktiv suchen.
WLAN-Mesh-Performance
Darüber hinaus punktet Magic 2 WiFi next mit der integrierten WLAN-Mesh-Funktion. Die Adapter bauen bei Bedarf ein WLAN-Netzwerk mit einheitlicher SSID auf. In diesem wird mit 2,4 oder 5 Gigahertz (GHz) gefunkt. Positiv: Das günstigste Frequenzband wird dabei völlig automatisch gewählt. Dank der Mesh-Funktion werden die im Netzwerk integrierten Geräte (PC, Notebook, Smartphone, Tablet, etc.) stets mit dem stärksten Zugangspunkt verbunden. Wenn man sich zum Beispiel von der Küche ins Wohnzimmer oder vom Erdgeschoss in den ersten Stock bewegt, wechselt das Smartphone automatisch zu jenem Zugangspunkt, der das stärkste WLAN-Signal ausstrahlt. Dieser vom Nutzer eigentlich unbemerkte Wechsel funktionierte im Test fast immer zuverlässig und flott. Nur in seltenen Fällen kam es vor, dass wir mit dem Adapter mit der schwächeren WLAN-Übertragungsrate zu lange verbunden geblieben sind. Zur Geschwindigkeit lässt sich sagen, dass auch Devolos neuer WLAN-Chip eine sehr gute Performance bietet. Wer sich in der Nähe eines Adapters befindet, darf sich am Smartphone oder Tablet über Datenraten von knapp 500 MBit/s freuen. Selbst zwei Räume weiter kamen wir noch auf einen Datendurchsatz von 260 MBit/s. Bei solchen Geschwindigkeiten funktioniert auch das Streamen von Videos oder das Zocken von Online-Games problemlos. Maximal wären sogar 1.200 MBit/s möglich. Doch auch hierbei handelt es sich um eine Laborwert.
Fazit, Varianten und Preise
Nach unserem intensiven Test können wir die eingangs gestellte Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten. Devolos Magic 2 WiFi next sorgt tatsächlich für schnelles Internet im gesamten Eigenheim, ohne dass man dafür Zusatzarbeiten erledigen müsste. Wir haben die Powerline-Adapter in einer Wohnung in Wien und einem Haus am Land getestet. Die Ergebnisse konnten sich in beiden Testumgebungen sehen lassen. In einem geschlossenen Stromkreislauf sorgen die Geräte für schnelles Internet via Steckdose. Dort verteilen sie die Daten dann per LAN-Kabel oder WLAN weiter. Für die Mesh-Funktion, die einfache Installation, die vielen Einstellungsmöglichkeiten und die WP3-Verschlüsselung gibt es ausschließlich Pluspunkte. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass der Stromverbrauch im Test etwas über den von Devolo versprochenen Werten lag. Doch die Abweichung war derart gering, dass sie wohl unter die Messtoleranz fällt. Die souveräne Performance lässt sich Devolo ordentlich bezahlen. Für die Erweiterung eines bestehenden Magic-Netzwerk ist der Magic 2 WiFi next Einzel-Adapter zu einem Preis von 129,90 Euro erhältlich. Für das von uns getestete Multiroom-Kit mit den drei Adaptern werden 299,90 Euro fällig. Dazwischen positioniert Devolo ein Starter-Kit mit zwei Adaptern, das mit 199,90 Euro zu Buche schlägt.
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