Macht heimisches Internet viel schneller
Powerline-Neuheit Devolo Mesh WLAN 2 im Test
26.03.2021Neuheit umgeht das (lahme) WLAN-Signal des Standard-Routers und sorgt für schnelles Internet im Eigenheim.
Wie berichtet, hat Devolo mit seiner Mesh WLAN 2-Serie seit wenigen Wochen eine neue Powerline-Lösung am Start, die für flottes WLAN in den eigenen vier Wänden sorgen soll. Wir haben das neue Multiroom-Kit, das aus drei Adaptern besteht, getestet. Wie es sich dabei geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Powerline-Adaper mit integrierter Steckdose und LAN-Anschlüssen.
Installation
Da wir bereits mehrere Powerline-Lösungen von Devolo getestet haben , ging die Installation leicht von der Hand. Aber selbst für Neueinsteiger stellt die Inbetriebnahme dank Schritt-für-Schritt-Anweisung in der zugehörigen Home Network App (gratis für iOS und Android) kein Problem dar. Eigentlich ist aber auch diese gar nicht notwendig. Denn im Idealfall klappt die Installation nach dem Plug & Play-Prinzip – also anstecken und loslegen: Einmal eingesteckt, verbinden sich die Adapter per Autopairing automatisch untereinander und verwandeln so die gewünschten Steckdosen in einen Zugangspunkt zum Internet. Der Hauptadapter wird direkt beim Router platziert und mit diesem per Netzwerkkabel verbunden. Die anderen beiden Adapter haben wir in Zimmern im Erdgeschoss und im oberen Stockwerk verteilt. Dank integrierter Steckdose geht bei der Mesh WLAN 2-Serie auch kein Steckplatz verloren. Nach drücken der WPS-Tasten am Router und den Adaptern werden Netzwerkname und Passwort des Haupt-WLANs automatisch übernommen. Eine WPA3-Verschlüsselung (128 Bit) sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit.
Performance
Sobald die Installation erledigt ist und die Adapter die gewünschten Räume mit LAN (Anschlüsse an der Unterseite) und WLAN versorgen, kann man das eigentliche Highlight der Newcomer nutzen. Dieses klingt zunächst zwar etwas ungewöhnlich, macht jedoch Sinn. Wer Mesh WLAN 2 nutzt, kann nämlich die WLAN-Funktion seines herkömmlichen Routers (findet man via Browser im Einstellungsmenü) deaktivieren. In den meisten Fällen verfügen die Gratis-Router der Provider nämlich nicht unbedingt über die beste Ausstattung, was für ein vergleichsweise lahmes Internet sorgt. An die Stelle des Routers tritt nun der Hauptadapter von Devolo, der das WLAN-Signal über sein integriertes Triband-System in den Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz verteilt. Darüber hinaus setzt die neue Serie auch auf den derzeit schnellsten Powerline-Standard G.h. Somit werden auch die beiden anderen Adapter über das Stromnetz mit einer hohen Datenrate versorgt. Diese spielen sie dann ebenfalls über WLAN oder LAN aus. In unserem Test machte sich das äußerst positiv bemerkbar. Vor allem die Download-Geschwindigkeit legte ordentlich zu. Die Werte variierten an unterschiedlichen Tagen zwar ein wenig, dennoch lagen sie stets deutlich über den Werten des Standardrouters. In der Umgebung jener Räume, in denen die Adapter in den Steckdosen platziert waren, war der Performance-Sprung eklatant. Im oberen Stockwerk musste man vorher häufig an eine bestimmte Stelle gehen, um mit dem Smartphone einen WLAN-Empfang zu haben. Und selbst dann war es kaum möglich, YouTube-Videos ohne ruckeln anzusehen. Doch damit war während des Testbetriebes Schluss. Die Internetgeschwindigkeit reichte sogar für das Spielen von grafisch anspruchsvollen Online-Games.
Praktische Features
Hier macht sich auch das Deaktivieren des WLAN-Signals des eigentlichen Routers positiv bemerkbar. Denn während die mobilen Endgeräte in den meisten Fällen im Haupt-Netzwerk verharren, sollten sie bei Mesh-Geräten automatisch zwischen den unterschiedlichen Sendern hin- und herwechseln. Das funktioniert aber nicht immer wie gewünscht. Da es bei der neuen Devolo-Lösung aber kein störendes Router-Signal mehr gibt, hat dieses sogenannte „Access Point Steering“ im Test bestens funktioniert. Egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop – die Geräte steuern stets den jeweils stärksten WLAN-Zugangspunkt an. Gleichzeitig wird dank „Band Steering“ stets das optimale Frequenzband (2,4 GHz oder 5 GHz) genutzt. Darüber hinaus bricht die Internetgeschwindigkeit auch dann nicht ein, wenn mehrere Endgeräte gleichzeitig im WLAN funken. In diesem Fall setzt Devolo nämlich auf die „Multi-User Multiple-Input Multiple-Output“-Technologie (MU-MIMO).
Smartphones & Co werden automatisch mit dem stärksten Zugangspunkt verbunden.
Kritikpunkte
Insgesamt gab es im Test wenig Anlass zu Kritik. Das einzige was uns negativ aufgefallen ist, war der doch etwas hohe Stromverbrauch. Die drei Adapter haben mit etwas über 20 Watt deutlich mehr Strom verbraucht als der herkömmliche Router, der aber dennoch angesteckt bleiben muss. Und aufgrund des schnellen Powerline-Standards sind die Mesh WLAN 2-Adaper auch nur mit wenigen anderen Adaptern kompatibel. Das Aufrüsten eines bereits bestehenden Powerline-Netzwerks ist also nicht in allen Fällen möglich. Zu Devolos Magic -Reihe sind sie aber sehr wohl kompatibel.
Fazit
Mit der Mesh WLAN 2-Serie hat Devolo einmal mehr ein Powerline-Set entwickelt, das die Internet-Performance in den eigenen vier Wänden deutlich steigern kann. Im Vergleich zu Mesh-Lösungen anderer Hersteller (und den bisherigen von Devolo selbst), kommt hier noch der geniale Schachzug mit der Deaktivierung des WLAN-Signals des Routers hinzu. Damit ist man tatsächlich vor möglichen Störsignalen gefeit. Neben der guten Performance haben uns auch die schnelle Installation, die gute Verarbeitung und die vielen praktischen WLAN-Funktionen gefallen. Über Devolos "Cockpit-Software" lassen sich auf Wunsch zahlreiche individuelle Anpassungen vornehmen. Darüber hinaus verbrauchen die Adapter keinen Steckdosenplatz und sind auch noch mit LAN-Anschlüssen ausgestattet. Kritik gibt es lediglich für den Stromverbrauch und die überschaubare Kompatibilität.
Devolo lässt sich seine Neuheit aber auch gut bezahlen. Das neue Mesh WLAN 2 ist in zwei verschiedenen Varianten verfügbar: Das Starter Kit enthält zwei Adapter zum Preis von 249,90 Euro (UVP). Das von uns getestete Mesh WLAN 2 Multiroom Kit mit drei Adaptern verkauft die deutsche Firma zum Preis von 369,90 Euro. Insgesamt ist die Neuheit also kein Schnäppchen, das Preis/Leistungsverhältnis kann sich jedoch sehen lassen. Müsste man in seinem Eigenheim für schnelles Internet neue Kabel verlegen, käme das jedenfalls deutlich teurer.