Heimische Studie
Die Argumente der Facebook-Verweigerer
01.12.2011
Zwei Drittel treffen Freunde lieber in der Realität, haben Angst vor Datenklau etc.
Über 2,5 Millionen Österreicher sind bei Facebook registriert. Es gibt also auch viele Menschen, die das soziale Netzwerk nicht nutzen. Von den österreichischen Facebook-Verweigerern erachten 70 Prozent die Plattform als nutzlos. Diese und andere Ergebnisse lieferte eine Umfrage von Marketagent, die am Donnerstag präsentiert wurde. "Der typische Nicht-Facebooker in Österreich ist weder digitaler Außenseiter, der noch nicht fest im Sattel des WWW sitzt, noch gesellschaftlicher Einsiedler oder Hinterwäldler, der mit der Plattform nichts anfangen kann, sondern jemand, der nicht gewillt ist, persönliche Inhalte im Netz zu teilen", erklärte Geschäftsführer Thomas Schwabl.
Die Argumente der Verweigerer
Geschätzte 800 Millionen Mitglieder weltweit, täglich Milliarden von Postings und Foto-Uploads - an Facebook scheint kein Weg vorbei zu führen. Und dennoch: Die Anzahl an Nicht-Facebookern ist laut Marketagent.com signifikant. Ebendiese Gruppe wurde nun zu den Motiven ihrer Facebook-Aversion befragt. Für 70 Prozent ist die Plauderplattform unnütz, ebenso viele treffen ihre Freunde lieber im realen Leben. 67 Prozent der Befragten möchten keine persönlichen Dinge über sich preisgeben.
62,5 Prozent gaben an, die Online-Community interessiere sie grundsätzlich nicht; 59,7 Prozent haben Angst vor Datendiebstahl; 42,4 Prozent fürchten sich davor, dass ihnen ihre Einträge irgendwann zum Verhängnis werden könnten - sei es beruflich oder privat. Exakt ein Drittel, nämlich 33,3 Prozent, haben einfach keine Zeit für Facebook.
4,2 Prozent haben laut Umfrage schlechte Erfahrungen gemacht, ebenso viele nutzen lieber andere Online-Plattformen bzw. wüssten gar nicht, wie sie sich registrieren sollen. 1,4 Prozent können mit dem Begriff Facebook nichts anfangen.
Männer sind kritischer
"Vor allem Männer zeigen sich im Rahmen der Studie kritisch, wenn es um den Umgang von Facebook mit den persönlichen Daten geht", resümierte Schwabl. "Ob Informationsaustausch und Datenschutz bei Social Media Plattformen und insbesondere Facebook trotz Intervention von Regulierungsbehörden und Datenschützern jemals vereinbar sein werden, ist fraglich." Zum aktuellen Zeitpunkt hält jedenfalls die Mehrheit der Befragten dieses Unterfangen für unvereinbar und wird wohl auch weiterhin auf einen Beitritt zur Facebook-Community verzichten.
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