Trend-Gadget
Die neue Sony SmartWatch2 im Test
28.10.2013
Wir zeigen Ihnen, was die Smartphone-Uhr wirklich kann.
Wie berichtet, ist die zweite Generation von Sonys SmartWatch seit wenigen Tagen in Österreich erhältlich . Marktforscher sagen solchen Geräten, die unter dem Begriff "Wearables" (tragbare Geräte mit Internetanbindung) zusammengefasst werden, ein großes Potenzial voraus. Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller in dieses Segment drängen. Wir haben uns die SmartWatch2 (SW2) nun einmal genauer angesehen und zeigen, für wem sich ein Kauf lohnt.
Erster Eindruck
Nach dem Auspacken gefällt die Uhr erst einmal mit ihrem schlichten Design. Zudem ist sie sehr kompakt und leicht und fühlt sich somit an wie einer herkömmliche Armbanduhr. Bei Samsungs Galaxy Gear
ist das nicht der Fall. Hier sorgen die aufwendigere Technik (Mikrofone, Kamera, etc.) für einen etwas klobigen und unhandlichen Eindruck. Insgesamt wirkt die SW2 gut verarbeitet und sieht edel aus. Letzteres ist zwar Geschmackssache, aber im Freundeskreis des Testers und bei dessen Arbeitskollegen kam das Design der Uhr hervorragend an. Das dargestellte Uhrzeit-Interface kann an den persönlichen Geschmack angepasst werden. Hier stehen moderne aber auch klassische Vorlagen zur Verfügung.
Einfache Kopplung
Dreh- und Angelpunkt der SW2 ist natürlich das 4 Zentimeter kleine Touch-Display, dessen Auflösung (220 x 176 Pixel) zwar etwas mäßig aber im Alltag völlig ausreichend ausfällt. Bei der ersten Verwendung muss die Uhr an ein Smartphone gekoppelt werden. Das funktioniert über Bluetooth oder NFC und ist im Nu erledigt. Zumindest war das bei uns so. Wir haben die Uhr in Kombination mit einem Xperia Z Ultra und einem Xperia Z1
getestet. Die SW2 arbeitet aber mit allen Android-Smartphones (ab Version 4.0 "Ice Cream Sandwich") zusammen. Einmal verbunden, bleibt nur noch die Aufgabe diverse Apps herunterzuladen. Das wird über das Smartphone erledigt. Im Google Play Store gibt es bereits eine ganze Reihe an kompatiblen Anwendungen. Insgesamt gibt es 40 vollständig optimierte Apps. Hinzu kommen weitere 300 Anwendungen, da die SW 2 mit ihrer Vorgängerin rückwärtskompatibel ist.
Funktionen
Sind die Mini-Programme installiert, wird die Uhr ihrem Anspruch, den Nutzer jederzeit und überall auf dem neuesten Stand zu halten, voll gerecht. Sony hat sich von Haus aus darauf beschränkt, dass die Uhr quasi ein zweiter Smartphone-Bildschirm ist. Ohne Zusatzgerät (Bluetooth-Headset, Smartphone) kann man mit ihr nicht telefonieren. Sie besitzt nämlich weder Mikrofon noch Lautsprecher. Der Nutzer kann aber Anrufe entgegennehmen oder aber auch Personen aus der Kontaktliste anrufen. Zum Sprechen selbst muss man dann aber das Smartphone verwenden. Praktischer sind Funktionen wie der SMS- oder E-Mail-Client. User können neue E-Mails oder SMS direkt auf der SW2 lesen, ohne dafür das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen. Dies hat sich beim Test vor allem während der Autofahrt als wirklich nützlich erwiesen. Auch Facebook-News und Co. werden auf dem Bildschirm angezeigt. Gleiches gilt auch für verpasste Anrufe. Apropos Anruf oder SMS: Wird man als Träger der Uhr angerufen oder bekommt eine Mitteilung, fängt sie dezent aber wahrnehmbar zu vibrieren an. Und am Display wird sofort der Anrufer bez. Verfasser der Botschaft angezeigt.
Zu den weiteren praktischen Features zählt etwa die "Fernsteuerung" des Musikplayers. Man kann die komplette Song-Bibliothek des Smartphones über die SW2 bedienen. Weiteres Highlight: Fotos die mit dem Smartphone gemacht werden, können in Sekundenbruchteilen auch auf der SmartWatch 2 angesehen werden. Diese Funktion macht im Freundeskreis ziemlich was her. Mithilfe der Smart-Kamera-App können User sogar aus der Ferne ein Foto von ihrer SmartWatch aus aufnehmen. Weiters können auch Apps wie Landkarten (zur Routenführung), Kalenderfunktion oder die heimische Fitness-Anwendung Runtastic auf der SW2 verwendet werden.
Im zweiwöchigen Test hielt der Akku immer ca. vier Tage durch. Das hängt aber auch stark von der Nutzung ab.
Fazit
Ganz erschließt sich der Sinn von aktuell erhältlichen Smartwatchs nicht. Ohne angebundenes Smartphone sind sie quasi nutzlos bzw. bieten keinerlei Vorteile gegenüber anderen Armbanduhren. Für was braucht man dann ein solches Gadget, wenn man das Smartphone ohnehin mit haben muss? Das ist sicher eine berechtigte Frage. Doch wer "hip" sein und sich im Freundeskreis abheben will, greift gerne zu neuen Produkten. Darüber hinaus bietet die Uhr auch einige handfeste Vorteile - vor allem dann, wenn man das Smartphone dank der SmartWatch2 nicht aus der Tasche nehmen muss. Da die SW2 von Sony darüber hinaus noch gut aussieht, mit zahlreichen Apps zusammenarbeitet, mit vielen Smartphones kompatibel ist und preislich nicht über das Ziel hinausschießt, hat sie durchaus eine Chance auf einen Erfolg. Wer ohnehin eine neue Armbanduhr braucht, Technik-Spielereien mag, ein aktuelles Android-Smartphone besitzt und nicht ganz zu viel Geld ausgeben will, für den ist die SW2 eine gute Alternative. Natürlich bietet sie sich aufgrund ihres Neuheiten-Faktors auch als Weihnachtsgeschenk an.
Preis
Mit rostfreiem Stahl-Armband in schwarz ist die SW2 für 199 Euro (UVP) erhältlich. Mit Silikon-Armband (in schwarz) kostet sie 179 Euro (UVP). Die Silikon-Armbänder in gelb, türkis, purple oder pink sind für 19 Euro zu haben und erlauben einen individuellen Gestaltungsspielraum. Zum Vergleich: Die Samsung Galaxy Gear kann zwar um einiges mehr, ist aber derzeit nur mit einem Gerät kompatibel (in Kürze kommen einige weitere Samsung-Geräte hinzu) und kostet mindestens 299 Euro.
Fotos vom Test des Xperia Ultra Z
Fotos von der Galaxy Gear