Betroffene User könnten gezielt umgeleitet worden sein.
Wie bereits mehrmals berichtet, gab es vor kurzem in Deutschland eine der größten Abmahnwellen gegen Internet-Streaming-User . Konkret waren über 10.000 Nutzer betroffen, die sich Pornos auf der Plattform „Redtube“ angesehen haben. Der Anwalt, der die Abmahnschreiben verschickte, kündigte in der Vorwoche an, dass es in den nächsten Tagen eine neue Welle an Schreiben geben werde
, in denen weitere Nutzer aufgefordert werden, 250 Euro Strafe zu bezahlen. Der Vorwurf lautet: Die Betroffenen sollen sich im Internet kostenlos rechtlich geschützte Pornofilme angesehen haben. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden.
Wurden die User gezielt umgeleitet?
Wie heise.de berichtet, konnte der Anwalt nämlich nicht erklären, wie die IP-Adressen der Betroffenen ermittelt wurden. Laut dem Bericht soll dafür eine spezielle Software genutzt worden sein, was jedoch nicht erlaubt wäre. Weiters ist auch die genaue Funktionsweise des Programms unklar. Viele Nutzer haben aber in ihren Browser-Historien ungewöhnliche Zugriffe entdeckt. Sie könnten also bewusst auf die betroffenen Videos weitergeleitet worden sein. So geht aus der Analyse hervor, dass die Nutzer nicht direkt „redtube.com“ ansurften, sondern über die beiden Seiten movfile.net und retdube.net weitergeleitet wurden. Letztere sind laut dem Bericht nur zwei Tage vor den Zugriffen auf das geschützte Video registriert worden. Der sprunghafte Anstieg an Zugriffen auf die entsprechenden Internet-Pornos würde diese Anschuldigung untermauern. Es könnte sich also um eine fingierte Falle handeln, die rein auf Abzocke ausgerichtet war.
Ermittlungen laufen
Gegen den Abmahn-Anwalt und einen Mitarbeiter der Software-Firma wird mittlerweile ermittelt.