Jahresrückblick
Die Top 10 Sicherheits-Trends 2007
07.12.2007
Security-Anbieter Symantec hat die 10 größten Sicherheitslücken 2007 ermittelt - von schlechten Backups bis hin zur Online-Marktplätzen für Hackertools
Das Jahr 2007 hat nicht nur bei Software-Entwicklungen und Hardware-Neuheiten einige Bewegung in die digitale Welt gebracht, auch am Sicherheitssektor hat sich einiges getan. Security-Anbieter Symantec hat die 10 größten Sicherheitsgefahren des Jahres 2007 ermittelt. Der Spitzenreite: Datenverlust - ausgelöst durch mangelndes Backup.
Die Top 10 Sicherheits-Trends 2007
1. Datenverlust – Gefährliche Pannen
Die meisten Fälle
von Datenverlust waren auf das Verschwinden von Equipment zurückzuführen.
46% aller zu Identitätsdiebstahl geeigneten Datenverlustfälle wurden in der
ersten Jahreshälfte 2007 durch Diebstähle oder den Verlust von Computern und
Datenträgern verursacht. Und das sind nur die an die Öffentlichkeit
gelangten Fälle. Vor allem die Finanzindustrie, der Handel und der
Personalrekrutierungssektor waren betroffen.
2. Vista Einführung – neues Ziel für Angreifer
Microsoft
Vista feierte seinen Einstand und binnen kurzer Zeit fanden Angreifer
Sicherheitslücken. Microsoft hat bis Ende Oktober 2007 bereits 16
Sicherheits-Patches für das neue Betriebssystem veröffentlicht.
3. Spam – Rekordhoch für die ungewollten Nachrichten
2007
erreichte der Spam-Versand ein neues Rekordlevel. Während Image-Spam
zurückging, trat PDF-Spam auf den Plan. E-Card-Spam war auch für die
Verbreitung des „Storm-Worm“ verantwortlich. Storm-Entwickler versuchten mit
gefälschten Grußkarten Anwender zu überlisten und auf verseuchte Websites zu
ködern.
4. Professionelle Attack Kits – Die Kommerzialisierung der
Cyberkriminalität
Über die letzten 2 Jahre beobachtete
Symantec einen merklichen Anstieg der Cyberkriminalität. Entwicklung,
Vertrieb und Implementierung wurden dabei professioneller und kommerzieller.
Ein Beispiel ist das ausgereifte und online zum Verkauf angebotene
Hacker-Tool Mpack, das mit verantwortlich für die rasant ansteigende Zahl
der Web-Angriffe ist. Ein weiterer Hinweis für die zunehmende
Kommerzialisierung von Schadcode sind Qualität und Anzahl angebotener
Phishing Toolkits. Phishing-Kits sind zwar keine Neuerfindung der IT-Szene,
Anzahl und Qualität zeigen aber die zunehmende Professionalisierung. Auch
weniger technikbegabte Hacker können mit solchen Bausätzen Bank- und andere
lukrative Daten ausspionieren.
5. Phishing – Das Angeln nach sensiblen Daten nimmt zu
Phishing
(von „password fishing“) blieb 2007 mit 18 Prozent Zunahme von spezifischen
Phishing-Seiten in der ersten Jahreshälfte ein großes Thema. Besonders
Phishing Tookits trugen ihren Teil zu dem Problem bei. Nur drei
Phishing-Toolkits waren für 42 Prozent der Phishing-Seiten in der ersten
Jahreshälfte verantwortlich. „Rock Phish“, das für ein Phishing-Toolkit als
auch für die dahinterstehende Organisation steht, wurde eines der
populärsten Online – Phishing-Toolkits.
6. Instrumentalisieren von vertrauenswürdigen Marken – bekannt heißt
nicht immer sicher
Im letzten Jahr wurden auch bekannte Marken Opfer
krimineller Aktivitäten. Dabei handelt es sich nicht nur um von Betrügern
gefälschte Seiten, vielmehr wurden echte Websites infiziert.
Vertrauenswürdige Seiten oder Anwendungen wurden durch Angreifer infiziert,
um beim Besuch der Seite beziehungsweise der Benutzung der Anwendung durch
einen Nutzer dessen Computer anzugreifen. Insbesondere Social Network–Seiten
waren Angriffsziele der Hacker.
7. Bots – ferngesteuerte Rechner am Vormarsch
Hacker nutzen
für ihre illegalen Machenschaften und, um anonym zu bleiben, in der Regel
nicht die eigenen Computer, sondern schleusen Schadprogramme in Computer ein
und steuern sie darüber fern. Diese „Zombie-Rechner“ werden von
Cyberkriminellen auch zu großen Netzwerken zusammengeschlossen – sogenannten
„BotNets“. Täglich sind durchschnittlich fast 19.000 Rechner in BotNets in
Europa aktiv. Bot-Nets waren auch im vergangenen Jahr Ursache vielfältiger
Angriffe. Gefahren wie der Storm-Worm Peacomm nutzte ebenfalls
Bot-Technologie. Besonders einprägsam im vergangenen Jahr war eine Reihe von
DDOS (distributed denial of service) Attacken auf diverse Internetseiten in
Estland am 27. April.
8. ActiveX Schwachstellen – Die Sicherheitsgefahr durch
Softwarekomponenten
ActiveX Schwachstellen und deren Ausnützung
sorgten 2007 weiterhin für Ärger bei IT-Personal. Da Anbieter verstärkt auf
Schwachstellen in Webbrowsern reagierten, richten Angreifer ihre Angriffe
auf Schwachstellen in Browser Plug-ins. Vor allem über ActiveX wurde
Schadcode sowohl von fragwürdigen als auch von vertrauenswürdigen Webseiten
übertragen. 89% aller Browser Plug-in Schwachstellen betrafen ActiveX
Komponenten für den Internet Explorer – ein Anstieg von 58% in der letzten
Periode.
9. Sicherheitslücken zum Verkauf – der Marktplatz für Hacker wächst
„Wabi
Sabi Labi“ gab seinen Einstand und bot ein auktionsartiges System zum
Verkauf von Schwachstellen-Information an den Höchstbieter an. Das war
Ausgangspunkt einer Branchendebatte, wie mit Schwachstellen–Information
umzugehen ist.
10. Sicherheitsfolgen der Virtualisierung – die unterschätzte Gefahr
einer jungen Technologie
Nicht nur beim Börsegang des Keyplayers
VMware sorgte Virtualisierung 2007 für große Schlagzeilen - die
Sicherheitsbelange der Virtualisierung liegen aber großteils noch im
Dunkeln. Nicht nur für Unternehmen, auch für Hacker könnte dieser Bereich
zunehmend attraktiv werden.