Elektronik-Highlights aus Berlin

Die Top-Neuheiten der IFA 2019

04.09.2019

Aufrollbare TVs, sprechende Staubsauger, Kameras für farbige Nachtaufnahmen, intelligente Öfen und Co.

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Offiziell eröffnet die IFA 2019 zwar erst am Freitagabend (6. September) ihre Pforten, doch Medienvertreter dürfen sich bereits am Donnerstag und Freitag auf der 59. Ausgabe der großen Branchenschau (1.800 Aussteller) in Berlin umsehen. Die Hersteller trumpfen dabei einmal mehr mit vielen Neuheiten auf. Ein Trend steht dabei besonders im Mittelpunkt: Denn was es auf der diesjährigen IFA, die bis zum 11. September läuft, im Bereich Smart Home zu sehen geben wird, dürfte nicht nur Technik-Enthusiasten begeistern.

Immer mehr Geräte wie neue Lautsprecher oder auch Saugroboter lassen sich per Sprachbefehl steuern. Wer gerne backt, kann den Kuchen im Backofen bald bequem per App im Auge behalten. Und wer sein Smart TV für den Rest des Tages nicht mehr sehen will, rollt den Fernseher einfach zusammen.

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TCL Fernseher mit Android 9

Fernseher immer smarter und sogar einrollbar

Der smarte Fernseher TCL EP680, der mit dem Android 9 ausgestattet ist, unterstützt nun auch Google Assistant. So kann man als Nutzer seinen Lieblingsfilm ganz einfach per Sprachbefehl suchen. Zugleich lassen sich so kompatible Smart-Home-Komponenten steuern oder auch Informationen etwa über das Wetter oder andere Nachrichten abrufen. Noch nicht klar ist, was die von TCL angekündigte künstliche Intelligenz alles leisten kann. „AI-IN“, so der Name, dürfte auf jeden Fall weitere smarte Features mit sich bringen. Je nach Bildschirmgröße sollen die neuen Fernseher des chinesischen Unternehmens  zwischen 500 und 800 Euro kosten.

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Aufrollbarer OLED-TV von LG.

LG  wird mit OLED R9 wiederum erstmals seinen neuen aufrollbaren Fernseher  in Deutschland präsentieren. Will man seinen Fernseher nicht mehr sehen, rollt sich dieser per Knopfdruck einfach in einen Alu-Kasten, in dem sich auch die Lautsprecher befinden. Bei einer Bildschirmdiagonale von 164 Zentimetern wirkt der Raum schnell deutlich größer, sobald der smarte Fernseher verschwunden ist. Will man später wieder in die „Röhre“ gucken, rollt sich der Bildschirm per Knopfdruck wieder aus. Dank der UHD-Auflösung ist das Bild gestochen scharf. Der Marktstart für Europa ist für Anfang 2020 vorgesehen. Interessenten müssen mit einem Preis von ca. 40.000 Euro rechnen.

>>>Nachlesen: So funktioniert LGs aufrollbarer 4K-TV

Sonos "Move": Smart Speaker werden mobil

Wie zu erwarten war, wird sich auch bei den smarten Lautsprechern einiges tun. Beispielsweise dürfte Sonos mit dem „Sonos Move“ einen Akku-betriebenen Smart Speaker präsentieren, der sich somit quasi überall einsetzen lässt. Für die leichte Mitnahme wird es wohl eigens einen handlichen Griff geben. Neben WLAN soll das Gerät auch Bluetooth zur leichten Musikwiedergabe unterstützen. Steuern lässt sich der „Sonos Move“ u.a. mittels Voice Control in Form von Amazons Alexa und Google Assistant. Geladen wird der Lautsprecher per Basisstation oder USB-C-Kabel. Mit dem Sonos One SL könnte das Unternehmen zudem noch ein weiteres neues Gerät vorstellen.

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Portable Smart-Speaker von Sonos.

Kameras für farbige Nachtaufnahmen

Dass nachts nicht alle Katzen grau sind, will das chinesische Unternehmen Ezviz auf der IFA zeigen. Die neue Sicherheitskamera C3W Color verfügt neben zwei Spotlights auch über zwei Infrarot-Lichter, was laut Hersteller zu farbigen, scharfen Nachtaufnahmen führt. Die Spotlights können auch als normale Außenbeleuchtung eingesetzt werden. Bei entsprechender Einstellung schreckt das Gerät per Blitz-Funktion potenzielle Eindringlinge ab. Zur Ausstattung des zweiten neuen Modells, C1C PIR, gehört unter anderem eine passive Infrarot-Beleuchtung (PIR). Dadurch registriert die Kamera auch Wärme. Bewegt sich also lediglich ein Gegenstand im Wind wie ein Vorhang oder Ast, wird kein unnötiger Alarm ausgelöst und man kann friedlich weiterschlafen. Nähert sich dagegen eine Person, wird dies vom PIR-Sensor umgehend erkannt. 

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Ezviz-Kamera mit Farbaufnahmen bei Dunkelheit.

French Door Fridge: groß und pfiffig

Der French Door Fridge von AEG ist nicht nur ein riesiger Kühlschrank mit vier Türen und Gefrierteil, sondern verfügt auch über allerlei smarte Technologien wie die MultiChill-Technik von AEG, bei der sich die Temperatur der mittleren Schublade je nach Bedarf unterschiedlich einstellen lässt (-2 bis +7 Grad). Die Schnell-Gefrierfunktion „Frostmatic“ kann zudem über die My-AEG-Kitchen-App quasi von überall aktiviert werden – also auch vom Supermarkt aus. Da die integrierte FridgeCam jedes Mal ein Foto erstellt, wenn die Kühlschranktür geschlossen wird, lässt sich beim Einkaufen außerdem überprüfen, ob noch genug Milch und Butter im Kühlschrank sind – oder auch Weißwein und Bier.

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Intelligenter Kühlschrank von AEG.

Kuchen backen vom Wohnzimmer aus

Deutlich heißer geht es bei Miele auf der IFA zu. Laut dem Traditionsunternehmen werden die ersten Backöfen der 7000-Serie mit HD-Kameras ausgestattet sein. Per App lässt sich so über das eigene Smartphone das Innere des Ofens im Blick behalten, selbst wenn man im Wohnzimmer oder im Garten sitzt. Bei Bedarf können dann auch gleich die Temperatur und Garzeit angepasst werden, ohne dass man zum Ofen eilen muss. Nähert man sich diesem dann schließlich, wird dies vom Bewegungssensor erkannt und das Bedienfeld sowie die Beleuchtung im Innern werden aktiviert. Die Kamera soll übrigens nicht nur mit der Hitze im Backofen klarkommen, sondern auch eine Pyrolyse-Reinigung schadlos überstehen.

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Miele-Backofen mit Smartphone-Anbindung.

Sprechender Staubsauger

Wer sich nicht nur mit seinem Lautsprecher oder Fernseher unterhalten möchte, sondern auch mit seinem Staubsauger, der dürfte sich auf den „Bluebot XBoost Robotic“ von Blaupunkt freuen. Der Saugroboter lässt sich über Amazon Alexa und Google Home sowie über die App von Blaupunkt  steuern – oder ganz klassisch über die Knöpfe am Gerät.

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Saugroboter mit Sprachassistenten

Neue Smart-Home-Szenarien dank ULE

Last but not least wird auch die ULE Alliance mit Partnern wie Gigaset, Crow, VTech, DSPG und Jazz Hipster auf der IFA wieder neue Smart-Home-Lösungen präsentieren, die auf dem ULE-Funkstandard basieren. Dieser nutzt DECT-Frequenzen, wie man sie von der klassischen Schnurlostelefonie kennt, und ist somit für Sprachanwendungen prädestiniert. Zudem lassen sich per ULE Smart-Home-Komponenten unterschiedlicher Hersteller in einem Netzwerk verknüpfen. Neben Unternehmen wie dem FritzBox-Hersteller AVM  und der Deutschen Telekom setzt mittlerweile auch Orange in Frankreich auf ULE. Auf der IFA werden am Stand der ULE Alliance verschiedene Smart-Home-Szenarien zu sehen sein, bei denen selbst die Kaffeemaschine auf Sprachbefehle hört.

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ULE-Standard für Smart Home

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