Die Deutsche Telekom steigt in den österreichischen Markt ein
Eine auf Mehrwertdienste wie Servicerufnummern und Call-Center spezialisierte Tochter der Deutschen Telekom steigt mit ihren Angeboten am heimischen Telekommarkt ein.
Erstmaliges Auslandsengagement
Die Deutsche Telekom macht mit
ihrer Mehrwertdienste-Sparte einen ersten Schritt ins Ausland - und zwar
nach Österreich. Als "Testmarkt" will der Branchenriese das kleine
Nachbarland nicht verstanden wissen, die hierzulande gemachten Erfahrungen
sollen aber Auswirkungen auf die nächsten Expansionsschritte haben. Die mit
Jahresbeginn gestartete Deutsche Telekom Value Added Services Austria GmbH
mit Sitz im T-Center in Wien will vor allem mit Servicerufnummern, Call
Center- und Managed Services punkten, erklärte Ralph Ulmer, Geschäftsführer
der Österreich-Tochter, bei einem Pressegespräch, heute, Mittwoch, in Wien.
Bei uns führen derzeit Telekom Austria und atms den Markt an
In
Deutschland sei man klare Nummer eins in diesem Bereich, in Österreich liegt
den Angaben zufolge derzeit die Telekom Austria mit etwas weniger als 50
Prozent Marktanteil vor der auf Kundendialoglösungen spezialisierten atms.
"Es wird nicht so einfach, Marktanteile zu gewinnen. Denn wir sind in
Österreich Einsteiger und nicht der Ex-Monopolist", so Ulmer, der aber
keinen Preiskampf starten will. Insgesamt schätzt er den heimischen Markt
für diese Kommunikationslösungen auf rund 260 Mio. Euro. In den kommenden
drei bis vier Jahren sollen davon 10 Mio. Euro - nach einer Million im
Startjahr - auf die DT-Tochter entfallen. In diesem Zeitraum werde man den
Mitarbeiterstand von knapp zehn auf 15 bis 20 Personen aufstocken.
In Österreich stagniert dieser Markt
Rund 80 Prozent des
Geschäfts würden derzeit mit Servicerufnummern und Managed Services erzielt,
etwa 20 Prozent mit Konferenzlösungen. Bei letzteren sei in Deutschland ein
deutlich zweistelliges Wachstum feststellbar, das Volumen im Bereich
Servicenummern - in Österreich eine Milliarde Gesprächsminuten pro Jahr -
stagniere hingegen. Als einen Grund dafür sieht Ulmer, dass beispielsweise
im Versandhandel mehr über das Internet als per Telefon eingekauft werde.
Als weitere Zielgruppen habe man Banken, Versicherungen und Call Center im
Visier.
Synergieeffekte mit T-Mobile werden genutzt
Organisatorische
Überschneidungen mit der auf Geschäftskunden spezialisierten T-Systems und
dem Mobilfunkbereich T-Mobile gebe es in Österreich keine. Allerdings werde
bei Technik und Vertrieb zusammengearbeitet, so Ulmer.