Infos zu persönlichen und sensiblen Daten viel ausgeprägter als viele vermuten - es gibt aber Schutzmechanismen.
Smartphones sind aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Heutzutage werden die mobilen Alleskönner für fast alle die Dinge genutzt, die man früher noch am Computer erledigt hat – Video-Chat, Online-Shopping, Überweisungen, Versenden von Bildern, Unterzeichnen von Dokumenten und vieles mehr. „Dennoch sind sich viele Smartphone-Nutzer weiterhin nicht der Risiken mancher Aktivitäten bewusst, da unsere smarten Telefone keinen ausreichenden Schutz gegen Cyberkriminalität bieten,“ erläutert Daniel Markuson, ein Experte für digitale Privatsphäre bei NordVPN.
Was weiß Ihr Smartphone über Sie?
Konkret weist Maruson auf sieben wesentliche, fast schon unheimliche Dinge hin, die das Smartphone über seinen Besitzer weiß. Das dürfte einige Nutzern regelrecht schockieren. Aber keine Panik: Es gibt Vorsichtsmaßnahmen, die Nutzer ergreifen können, um ihr Gerät und die darauf befindlichen Informationen zu schützen (siehe unten).
- Standort. Verschiedene Apps wie Karten benötigen Zugriff auf den Ortungsdienst des Smartphones, so dass sie jederzeit den Standort verfolgen.
- Passwörter & Rechnungsdaten. Fast alle Apps auf einem Smartphone benötigen eine Registrierung, ganz abgesehen von den verschiedenen Online-Shops und Diensten, bei denen wir uns oft von unserem Mobilgerät aus einloggen. Hinzu kommen Rechnungsdaten, Adresse und Kontaktinformationen, wenn man auf seinem Smartphone shoppt.
- Gespräche. Virtuelle Assistenten wie Apples Siri, Amazons Alexa und Google Assistant können private Gespräche aufnehmen und diese Informationen sogar speichern.
- Bewegungen. Smartphones sind mit einem Beschleunigungsmesser und Gyroskop ausgestattet, welche Bewegung, Richtung und Winkeldrehung messen, um Gesundheits- und Sport-Apps ein sehr genaues Bild der eigenen Bewegungen zu liefern – wie Sitzen, Stehen, Gehen, Beugen, etc.
- Physische Biometrie. Moderne Smartphone erkennen einzigartige Merkmale wie Gesicht und Fingerabdruck zur Identifizierung und Zugangskontrolle.
- Infos, die man an Google weitergibt. Der Tech-Gigant verwendet die Suchanfragen und den Browserverlauf auf seinen Webseiten (wie YouTube), um mehr über die demographischen Daten und persönlichen Interessen für Werbezwecke herauszufinden.
- Foto-Metadaten. Ein Foto, das der Nutzer jemandem von seinem Smartphone sendet oder online hochlädt, gibt Informationen über das Smartphone-Modell preis, sowie über den genauen Standort und die Zeit, an dem das Foto gemacht wurde.
So kann man sein Smartphone schützen
Auch wenn man sich nun angreifbar fühlst, weil das eigene Smartphone fast alles über einen weiß, gibt es laut dem NordVPN-Experten ein paar einfache Schritte, die man unternehmen kann, um die persönlichen Daten für den Fall zu sichern, dass das Gerät gehackt wird oder verloren geht.
-
Zunächst einmal kann der Nutzer sehr viel manuell einstellen. Apps fragen stets nach einer Erlaubnis, um auf Kontakte, Kamera, Mikrofon und Standort zuzugreifen, obwohl manche davon diesen Zugriff gar nicht benötigen, um zu funktionieren. Diese Anfragen sollte man nicht einfach ungeprüft genehmigen. So ist es möglich, Tracker eher davon abzuhalten, private Informationen auszuspionieren.
-
Wi-Fi und Bluetooth auf dem Smartphones immer dann ausschalten, wenn man es nicht benötigt. Dadurch hält man sein Smartphone davon ab, nach möglichen Verbindungen zu suchen. „Viele Smartphone-Nutzer, die sich mit einem öffentlichen WLAN-Netzwerke verbinden, wissen nicht, dass ihre sensiblen Daten abgefangen und gestohlen werden können“, sagt Daniel Markuson. „Eine gute Möglichkeit, sich vor den Risiken eines öffentlichen Netzwerkes zu schützen, ist die Nutzung eines VPN. Ein VPN verschlüsselt die Online-Daten und verbirgt sie vor jedem, der versucht, sie abzufangen.“
-
Wann immer es möglich ist, sollte man unbedingt zusätzlich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für Online-Konten und Apps auf dem Smartphone aktivieren. Lade dir einen Passwort-Manager herunter, um individuelle Passwörter für verschiedene Logins zu erstellen und sie sicher in einem verschlüsselten Tresor zu speichern.
-
Hinsichtlich der Infos, die die Fotos auf dem Smartphone beinhalten, kann der Nutzer das Geotagging in den Privatsphäre-Einstellungen deaktivieren. Und die beste Möglichkeit zum Schutz der privaten Schnappschüsse vor Hackern und Stalkern sei, sie in einer verschlüsselten Cloud zu speichern, so der Experte. Falls etwas passiere, könne kein Außenstehender auf die Fotos zugreifen, und man bekomme sie leicht zurück.