Eigener Streaming-Dienst

Disney setzt voll auf Netflix-Gegner

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Mit "Disney+" erfolgt der Großangriff erstmals unter eigener Marke.

Walt Disney verstärkt aufgrund von sinkenden (Kino-)Filmeinnahmen und dem geänderten Nutzerverhalten  seine Streaming-Offensive . Während der US-Unterhaltungsriese im Vorjahr aufgrund eines milliardenschweren Sondererlöses dank der US-Steuerreform und Blockbustern wie "Star Wars: Die letzten Jedi" oder "Thor: Ragnarok" außergewöhnlich gut verdient hatte, blieben die großen Kinohits diesmal aus. Deshalb fließt nun viel Geld in den Aufbau neuer Streaming-Dienste. Dabei lässt sich Disney auch nicht von schlechten Zahlen beeindrucken: die neue Streaming-Sparte machte einen operativen Quartalsverlust von 136 Mio. Dollar machte. Die hohen Investitionen sollen sich in den kommenden Jahren jedoch bezahlt machen.
 
 

"Disney+" als Netflix-Gegner

Denn Disney bläst zur Jagd auf Videodienste wie Netflix oder Amazon, denen immer mehr Kunden zulaufen. Der Entertainment-Gigant hat deshalb bereits seinen Sportsender ESPN als Internet-Service an den Start gebracht. Zum Jahresende wird dann mit "Disney+" - wo etwa die lukrativen "Marvel"-Verfilmungen und diverse zugekaufte Inhalte des Rivalen Fox laufen sollen - der große Angriff unter eigener Marke folgen. In diesem Jahr wird auch Apple seinen eigenen Streaming-Dienst starten. Von dem soll es sogar ein  Kombi-Abo ähnlich wie bei Amazon Prime  geben.
 
 

Boom bei Themenparks

Zuletzt jedoch schlug sich der deutliche Rückgang der Einnahmen im Filmgeschäft auch im Umsatz des Konzerns nieder, insgesamt gab es im jüngsten Quartal einen leichten Rückgang auf 15,3 Mrd. Dollar. Verlassen konnte sich Disney allerdings weiterhin auf seine florierenden Themenparks und Resorts. Auch in der klassischen TV-Sparte mit den Disney-Kanälen stiegen - trotz der anhaltenden Probleme mit dem Kabelangebot von ESPN - die Erlöse deutlich.
 
 

Gewinneinbruch

Walt Disney hat angesichts der schwächeren Filmsparte und den höheren Kosten für Streaming-Dienste zum Jahresende einen Gewinneinbruch erlitten. Im Geschäftsquartal bis Ende Dezember 2018 fiel der Überschuss im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar (2,5 Mrd. Euro), wie der Konzern am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss im kalifornischen Burbank mitteilte.
 
Bei Anlegern wurden die Zahlen des ersten Quartals trotz des gesunkenen Umsatzes und Gewinns gut an, die Aktie legte nachbörslich zunächst um rund zwei Prozent zu. Analysten hatten mit stärkeren Einbußen gerechnet. Disney ist an der Börse schon länger gefragt, der Kurs hat im vergangenen Jahr um rund acht zugelegt und liegt auch 2019 klar im Plus.
 
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