Inquisition im Test

Neues Dragon Age endlich wieder top

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Entwickler nahmen auf die Kritik der Spieler eindeutig Rücksicht.

Als der erste Dragon Age-Teil im Jahr 2009 veröffentlicht wurde, sorgte er bei Experten und Spielern für Lobeshymnen sondergleichen. Und das völlig zu Recht, wie wir meinen. Auf „Origins“ folgte im Jahr 2011 dann mit Teil 2 (Awakening) die Fortsetzung. Doch bei dieser fielen das Lob und das Echo deutlich geringer aus. Viele Fans der Serie waren sogar richtig enttäuscht. Doch mit dem dritten Teil „Dragon Age: Inquisition“ versprechen Publisher Electonic Arts und Entwickler BioWare wieder Besserung. Am morgiten Donnerstag hat für Fans der Reihe das Warten jedenfalls ein Ende. Denn am 20. November kommt die lange erwartete Fortsetzung endlich in den Handel. Schauplatz ist wieder Thedas, rund um das Kaiserreich Orlais und das Königreich Ferelden. Die Handlung spielt einige Jahre nach den Ereignissen von Dragon Age 2. Ob sich das Warten gelohnt hat, konnten wir in einem Test bereits herausfinden. Eines vorweg: Bei Dragon Age: Inquisition haben die Entwickler auf die Kritik der Spieler gehört. 

Wiedergutmachung
BioWare hat sich für den neuen Teil seines Vorzeigespiels ordentlich ins Zeug gelegt. Noch nie war die spielbare Welt so groß, das Kampfsystem so komplex und die Grafik so gut. Letzteres mag auch daran liegen, dass wir Dragon Age: Inquisition auf der PlayStation 4 getestet haben. Zwar fällt der Einstieg aufgrund des riesigen Umfangs etwas schwer, doch wenn man Dragon Age 3 einmal einige Stunden gespielt hat, kommt man immer besser in das Game hinein. Die Helden blühen in ihren bekannten Rollen richtig auf. Darüber hinaus tauchen mit der Zeit auch immer wieder neue, durchaus interessante Charaktere auf, die uns stark an den ersten Teil erinnerten. Ausruhen kann man sich jedenfalls nicht. Als Spieler muss man immer in Bewegung und stets auf der Hut sein. Darüber hinaus führt es nun nicht mehr zum Ziel, wenn man versucht, sich alleine durchs Unterholz zu kämpfen. Will man das Böse schlagen, braucht man Partner, die strategisch gut mitdenken können. Schließlich ist man ja die Inquisition, die dazu aufgerufen ist, als Ordnungsmacht aufzutreten und so etwas Ordnung ins Chaos zu bringen. Doch das ist bei den zahlreichen Kämpfen zwischen Magiern und Templern alles andere als einfach. Kaum ist eine Aufgabe gelöst, wartet schon die nächste Bedrohung. Erwähnenswert ist hierbei noch die Tatsache, dass die Spieler zu Beginn die Wahl haben, ob ihr Inquisitor männlich oder weiblich sein soll. Auch die sexuelle Ausrichtung kann frei gewählt werden und je nachdem, wie man sich am Beginn entscheidet, entstehen unterschiedliche Netzwerke, Freund- und Liebschaften.

Ankündigungs-Trailer

Riesige Spielwelt(en)
Konkret findet der Spieler in seiner durchaus imposanten Burg eine Landkarte, auf der zahlreiche Markierungen vorhanden sind. Und hinter fast jeder lauert eine echte Bedrohung. Dabei reicht die Facette von protzigen Adeligen bis hin zu Aufständen von Blutmagiern. Hat man sich für eine Herausforderung entschieden, muss man sich jene Taktik zurecht legen, die für die Lösung am besten erscheint. So kann man entweder auf Diplomatie setzen, die Armee losschicken oder den Gegner ausspionieren. Je nach Erfolg bekommt man einmal mehr einmal weniger Punkte, größere Ressourcen, schlagkräftigere Waffen oder neue Gegenstände. Aufgrund der großen Auswahlmöglichkeiten bei der Wahl der zu treffenden Entscheidungen, die alle Einfluss auf den Verlauf der Handlung haben, sind bei Dragon Age: Inquisition bis zu 30 verschiedene Enden möglich.

Die wichtigsten Markierungen auf der Karte sind jedoch jene, hinter denen sich kein Problem, sondern Gebiete befinden. Diese sind etwa zu gleichen Teilen auf Ferelden und Orlais (Nachbarland) aufgeteilt. Beim ersten Anblick kann man schon einmal erschrecken. Denn jedes einzelne Gebiet ist wirklich, wirklich riesig. Darüber hinaus begeistern sie mit ihrer liebevollen und aufwendigen Gestaltung. Hier merkt man, dass die Entwickler wirklich Freude bei der Programmierung hatten. Thedas hat sich zu einer riesigen Welt entwickelt. Und jedes Gebiet hat seinen eigenen Charme, auch wenn natürlich bekannte Flächen wie Gebirge, Küsten, Wüsten, Hochländer oder Sümpfe dominieren. Als Spieler bekommt man jedenfalls Lust darauf, einfach durchs Land zu ziehen und zu sehen, was einen da so alles erwartet. Als Lohn bekommt man gigantische Ausblicke und viele, bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Feinheiten. Auch die vielen Tiere und Menschen sind liebevoll und äußerst realistisch gestaltet. Darüber hinaus kommt man nun nur noch ganz selten in einen Ort zweimal, um ein Questziel zu erreichen. In Inquisition hat fast jede Handlung ihren eigenen Ort und dazu gibt es noch viele Nebenquests. Ist man an einem Ort interessiert, bleibt man gerne länger, um diesen etwas genauer zu erkunden. Wer das nicht will, braucht aber auch gar nicht mehr zu kommen. Einige der Nebenquests haben es durchaus in sich. Dafür muss man sich aber auch auf die Bücher, Briefe und Gespräche einlassen. Diese birgen häufig interessante Rätsel in sich.

Bewährte und neue Elemente
Ein großer Vorteil liegt sicher auch darin, dass die Entwickler die zentralen Elemente aus den beiden ersten Teilen aufgegriffen, diese aber deutlich erweitert haben: Die Magier und Templer sind im Krieg, der nördliche Nachbar Tevinter macht ebenfalls Ärger und darüber hinaus gibt es einen völlig neuen Widersacher. Dieser Bösewicht reißt den Himmel selbst auf, schickt Dämonen ins Rennen und kontrolliert auch noch Drachen. Alle Charaktere haben ihre persönliche Aufgabe. Sie sind also nicht beliebig austauschbar. Dies war ja bei Origin einer der zentralen Kritikpunkte. Darüber hinaus kann man nun alle Charaktere wieder so personalisieren, dass man sie nach den eigenen Vorstellungen in den Kampf schicken kann. Die Personalisierung fängt bei der Bekleidung (von Kopf bis Fuß an) an. Als Spieler hat man vier Rüstungssets (Stiefeln, Hosen, Plattenpanzer und Helm) zur Auswahl. In den Levels lernt man dann neue Angriffe und Spezialfertigkeiten für den Kampf innerhalb der diversen Klassen und Spezialisierungen. Für einen Standardkampf gegen „Billigfeinde“ kann man problemlos in der normalen Ansicht bleiben. Dann kann man die drei Freunde einfach kämpfen lassen und dabei die eigenen Fertigkeiten der gerade gesteuerten und jederzeit innerhalb der aktiven Gruppe frei wählbaren Figur je nach belieben nutzen. Positiv gegenüber Teil 2: Es reicht die Taste für Standardangriffe einfach gerückt zu halten. Trifft man hingegen auf Feinde, die einem die volle Aufmerksamkeit abverlangen, wechselt man einfach per Knopfdruck in den Taktikmodus. Dadurch wird das Geschehen pausiert und der Spieler kann Befehle und Ziele an alle Charaktere verteilen. Solange die Ablauftaste gedrückt bleibt, läuft das Geschehen weiter. Wenn man sie los lässt, wird wieder die Pause aktiviert und man kann sich neu disponieren. So kommt deutlich weniger Hektik auf und man kann überlegte Handlungen starten.

Trailer – die Bresche

Drachen mit alter Stärke
Fast am wichtigsten ist jedoch, dass die Drachen endlich wieder das sind, was sie sein müssen. Nämlich dem Protagonisten überlegene Wesen, die einem alles abverlangen. Obwohl wir beim Test durchaus hochgestufte Helden im Einsatz hatten, ist es uns nicht gelungen, eines der fünf fliegenden Ungetüme zu töten. Die Drachen beeindrucken mit imposanten Trefferpunktzahlen und haben alle ihren eigenen Namen, spezielle Stärken und kaum Schwächen. Da wir das Spiel aber auch in den nächsten Tagen und Wochen noch zocken werden, wird es irgendwann auch einmal gelingen, eine der Bestien zu erlegen.

Fazit
Da wir das Spiel erst relativ kurz vor dem Start bekommen haben, konnten wir natürlich noch nicht alles testen. Doch der erste Eindruck ist äußerst vielversprechend. Mit Dragon Age: Inquisition wird es BioWare sicherlich gelingen, auch jene Zocker wieder zufriedenzustellen, die vom zweiten Teil enttäuscht wurden. Für alle Fans der Reihe lohnt sich die Investition in das Spiel auf alle Fälle. Und auch Neueinsteiger, die auf facettenreiche Rollenspiele stehen, kommen bei Dragon Age: Inquisition voll auf ihre Kosten. Natürlich ist auch bei diesem Spiel nicht alles perfekt und es gibt noch Raum für Verbesserungen. Dennoch ist der Titel durchaus zu empfehlen. Das Spiel erscheint am 20. November auf folgenden Plattformen: PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360 und Xbox One

Weiterführende Infos
Wer mehr über die Geschichte von Dragon Age erfahren möchte, dem sei folgendes PDF ans Herz gelegt. Hier erfährt man alles über die Geschichte und die ersten beiden Teile: Dragon Age Geschichte.pdf

>>>Nachlesen: Brandneues PlayStation TV im oe24.at-Test

Externer Link
Offizielle Facebook-Seite von Dragon Age: Inquisition

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