Parfumstreit
eBay muss Millionenstrafe zahlen
01.12.2009
Das Online-Auktionshaus wurde zu einer Strafzahlung von 1,7 Mio. Euro verurteilt.
Der sogenannte Parfumstreit geht in eine nächste Runde. Dabei geht es um den Verkauf von Parfums des LVMH-Konzerns, zu dem Marken wie Dior und Kenzo gehören. Im Jahr 2008 erwirkte das Luxus-Unternehmen eine Unterlassungsverfügung, sodass auf eBay keine Produkte des Konzerns mehr verkauft werden durften.
Da eBay den Verkauf dieser Waren trotz der Verfügung ermöglicht haben soll, verurteilte das Pariser Handelsgericht das Auktionshaus auf die Strafzahlung in der Höhe von 1,7 Mio. Euro.
EBay-Chef kritisiert den Beschluss
Alex von Schirmeister (französischer eBay-Chef) kritisierte die Unterlassungsverfügung als "Missbrauch selektiver Vertriebssysteme". Die Ordnungsstrafe sei zudem unverhältnismäßig. Sie schade den Verbrauchern, die daran gehindert würden, "authentische Produkte im Internet zu kaufen und zu verkaufen", erklärte Schirmeister.
EBay zeigt sich siegessicher
"Wir gehen davon aus, dass die übergeordneten Gerichte diese Entscheidung aufheben und gewährleisten werden, dass E-Commerce-Unternehmen wie eBay Käufern und Verkäufern auch zukünftig als Plattformen dienen, um mit authentischen Produkten zu handeln", erklärte Schirmeister.
Spezielle Filter-Software wirkt nicht immer
EBay hatte nach dem Urteil von 2008 eine Software eingesetzt, um LVMH-Parfums aus den täglich 200 Millionen Artikeln im Angebot herauszufiltern. LVMH habe das Angebot von 1.341 Artikeln beanstandet, bei denen die Verkäufer das Filtersystem bewusst zu umgehen versucht hätten, erklärte eBay.
Die Berufungsverhandlung soll im Mai 2010 starten.
(Quelle: dpa)