Selbst wenn man am Sandstrand liegt, kann man sein Zuhause kontrollieren.
Die Reise-, Ferien- und Urlaubssaison zählt für viele zwar zur schönsten Zeit des Jahres, doch leider ruft sie auch Einbrecher auf den Plan. Wer nicht zu Hause ist, kann sich gegen einen Einbruch nicht wehren, so die weitverbreitete Meinung. Doch es gibt sehr wohl Möglichkeiten, seine eigenen vier Wände auch dann im Blick zu haben, wenn man verreist ist. Selbst vom Sandstrand in Italien, Griechenland oder gar der Karibik ist das möglich. Denn das Internet bietet nahezu unendliche Möglichkeiten. Obwohl es eigentlich ganz einfach ist, nutzen jedoch erst wenige Verbraucher das World Wide Web zur Fernüberwachung der eigenen vier Wände. Dabei kann ein derartiges Setup gerade in der Urlaubszeit nützlich sein – und der Aufwand ist in den meisten Fällen überschaubar.
Überwachungskameras , die das Internet Protocol (IP) nutzen, gibt es mittlerweile für wenig Geld. Damit hat heutzutage gewissermaßen jeder die Möglichkeit, die bewegten Bilder der Überwachungskamera selbst aus dem Urlaub per Internet auf dem eigenen Laptop, Tablet oder auch Smartphone abrufen zu können. Voraussetzung ist natürlich, dass der Router daheim stabiles WLAN liefert, das bei der Übertragung von Videos nicht gleich zusammenbricht.
IP-Kameras: Darauf sollte man achten
Wer noch keine IP-Kamera hat, der sollte vor dem Kauf u. a. bedenken, ob die Kamera im Innen- oder Außenbereich eingesetzt werden soll. Weitere Kriterien, die es je nach Bedarf zu beachten gilt, sind Features und Funktionen wie Infrarot-Licht für den Einsatz bei Dunkelheit, Sperrfilter für unverfälschte Farben (IR Cut), integrierte Mikrophone oder Lautsprecher sowie die Beweglichkeit der Kameras. So genannte Pan/Tilt-Kameras können den Kamerakopf um 270° Grad schwenken und um 90° Grad neigen. Und auch die Anschlussart kann eine wichtige Rolle spielen. Konventionelle Netzwerkkabel bieten in der Regel eine bessere Bild- und Tonqualität, während sich IP-Kameras leicht über das WLAN mit dem Heimnetzwerk verbinden lassen. Ist die Reichweite des WLAN nicht groß genug, können Powerline-Adapter oder auch WLAN-Repeater eingesetzt werden.
Fernzugriff aufs Heimnetzwerk
Um auf die eigene IP-Kamera von unterwegs zugreifen zu können, muss man zuvor einen Fernzugriff auf das heimische Netzwerk einrichten. Wer wie die meisten Privatpersonen über keine fixe IP-Adresse verfügt, benötigt hierfür etwa einen Dynamischen DNS-Service (Link am Ende des Beitrags), wenn der Kamera-Hersteller keine eigene Lösung anbietet. In beiden Fällen sollte man etwas recherchieren und in Erfahrung bringen, ob die angebotenen Dienste auch tatsächlich vertrauenswürdig und sicher sind. Um das heimische Heimnetz vom Urlaubsort aus erreichen zu können, reicht es aus, wenn das Modem daheim einen solchen Dienst unterstützt, anstatt dass jede angeschlossene Kamera sich bei einem anderen Dienst anmeldet und hierfür weitere Ports öffnet. Besonders leicht haben es etwa Besitzer einer FritzBox , da der Hersteller AVM mit MyFritz einen kostenlosen Dienst anbietet, der neben vielen anderen Features und Funktionen auch dazu in der Lage ist, alle wichtigen DynDNS-Einstellungen automatisch einzurichten. Besonders nützlich und leicht zu handhaben sind zudem Apps wie der IP Cam Viewer für Apple und Android, mit deren Hilfe man für die meisten Hersteller und Kamera-Modelle ein eigenes Profil erstellen kann. So lassen sich die installierten Kameras kontrollieren und managen.
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Vor der Abreise den Bewegungsmelder richtig einstellen
Bevor man den Bewegungsmelder aktiviert, der bei den meisten Kameras zur Standard-Ausstattung gehört, sollte man bedenken, dass gerade im Außenbereich mitunter schon ein Blatt im Wind oder ein Vogel einen Alarm auslösen kann. Wer also nicht ständig per E-Mail oder sogar per Alarmton im Urlaub gestört werden möchte, sollte die Sensibilität des Bewegungssensors sowie den bestmöglichen Kamerawinkel zuvor entsprechend einstellen und auch testen. Weniger störanfällig sind Kameras im Innenbereich, wenngleich auch hier ein schneller Wechsel von Sonne und Wolken bereits einen Bewegungsalarm auslösen kann. Registriert eine Innen-Kamera eine Bewegung, ist allerdings Eile geboten, denn im Ernstfall ist der ungebetene Besuch dann schon ins Haus oder die Wohnung vorgedrungen.
Kennzeichnungspflicht und Ausnahmen
Wichtig zu wissen ist bei der Installation und Nutzung von Kameras, dass man die Überwachung per Warnschild klar kommunizieren muss. Zudem müssen die Persönlichkeitsrechte Dritter bedacht werden. Gemeinsam genutzte Treppenhäuser und Hauseingänge dürfen ebenso wenig ohne Zustimmung überprüft werden wie öffentlicher Raum oder das Zimmer der Teenager-Tochter. Denn selbst bei den eigenen Kindern muss es einen guten Grund geben, wieso die Aufsichtspflicht ggf. wichtiger ist als die Privatsphäre des Nachwuchses.
Passwort einrichten – und ab in den Urlaub
Apropos Privatsphäre: Selbstverständlich möchte man verhindern, dass Dritte auf die eigene Kamera schauen können. Um unbefugten Zugriff zu verhindern, sollte man diese idealerweise von vornherein per Benutzername und persönlichem Passwort schützen. Sobald alles bereit und fertig eingerichtet ist, kann man fortan von jedem Urlaub, Kurztrip oder selbst vom Büro aus über das eigene Smartphone oder Tablet per Internet-Browser jederzeit sehen, was im und um das eigene Haus passiert.
Smarte Türsprechstellen bieten zusätzlichen Schutz
Zusätzlich zu Überwachungskameras macht in vielen Fällen auch der Einsatz einer smarten, d. h. vernetzten Türsprechstelle Sinn, die sich mit der heimischen Telefonanlage verbinden lässt. Die unter dem Namen DoorLine bekannten Türsprechstellen verfügen u. a. über Rufweiterleitungen auf zuvor hinterlegte Nummern. Das kann auch das eigene Handy sein oder die Telefonnummer vom Hotelzimmer. Klingelt es zu Hause an der Tür, wird ein Gespräch zum Telefon aufgebaut. Handelt es sich um eine bekannte und vertrauenswürdige Person, kann man mitteilen, wann man wieder zu Hause sein wird. Kommt einem der unerwartete Besuch komisch vor, gibt man einfach vor, im Haus, aber verhindert zu sein. Da die meisten Einbrecher sich durch ein kurzes Anklingeln vor ihrer Tat zunächst versichern wollen, dass tatsächlich niemand im Haus ist, trägt eine DoorLine nicht unerheblich zum Schutz vor Einbrechern bei.
Macht man übrigens Urlaub auf Balkonien, kann man mit einer DoorLine selbst vom Garten oder aus der Badewanne ganz entspannt auf die Türklingel reagieren, ohne zur Gegensprechanlage oder Tür hetzen zu müssen.
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