Bilanz
Ein Jahr DVB-H in Österreich
04.06.2009
Vor einem Jahr startete digital verbreitetes Handy-Fernsehen in Österreich
Anlässlich des kleinen Jubiläums ziehen die Anbieter nun eine erste Zwischenbilanz. Die Zahl der Kunden die den Dienst nutzen ist zwar überschaubar, der Mobilfunk-Anbieter "3" zeigt sich dennoch zufrieden.
EU-Vorreiter
Am 6. Juni 2008 startete die neue TV-Technologie
für Handys in Österreich. Damit nahmen wir mit der Einführung dieser
Technologie eine Vorreiterrolle innerhalb der EU ein. Über die genauen
Nutzerzahlen geben die österreichischen Netzbetreiber keine Auskünfte. Die
Media Broadcast (Betreiber der Handy-TV-Plattform) ist laut ihrem
Geschäftsführer (Henrik Rinnert) mit den Ergebnissen jedoch zufrieden.
Handy-Hersteller in der Kritik
Rinnart übt weiters Kritik an den
Handy-Herstellern. Denn zurzeit stünden nur drei Geräte zur Auswahl, was für
eine Marktdurchdringung jedoch viel zu wenig sei. In dieselbe Richtung
schlägt Andreas Martin ("Hutchison 3G") ein und fordert die
Hersteller auf, endlich attraktive und massenmarktfähige Endgeräte auf den
Markt zu bringen. Diese Forderung könnte ziemlich schnell in die Tat
umgesetzt werden - vorausgesetzt größere europäische Länder setzen ebenfalls
auf die neue Technologie.
Verfügbare Programme
In Österreich kann man neben den
ORF-Sendern, ATV und Puls 4 auch einige deutsche Privatsender (RTL, Pro7,
etc.) empfangen. Des Weiteren stehen diverse Radiosender zur Verfügung. Das
Standardpaket kann man für rund drei bis fünf Euro monatlichen
Tarifaufschlag empfangen.
Werbeindustrie setzt auf DVB-H
Laut Andreas Martin hat auch die
Werbeindustrie Handy-TV mittlerweile für sich entdeckt. So hat sich dem
Mobilfunkbetreiber "3" zu Folge, die Buchungssituation gerade in
den vergangenen Monaten "extrem positiv" entwickelt.
In Deutschland scheiterte der Versuch bis jetzt
In Deutschland
ist der Versuch, die DVB-H Technologie kommerziell einzuführen, 2008
allerdings gescheitert. Die Initiatoren des Konsortiums "Mobile 3.0"
mussten im Oktober die Sendelizenzen an die 15 deutschen
Landesmedienanstalten zurückgeben, weil es den Verantwortlichen nicht
gelang, Vertriebspartner für das kostenpflichtige Handy-TV zu finden.
Die Media Broadcast sieht für das heimische Handy-TV dennoch eine positive Zukunft voraus.