In Österreich ist die Nachfrage von Privatleuten nach Notebooks krisenresistent.
Der Computerchip-Marktführer Intel hat mit einem guten vierten Quartal das vergangene Geschäftsjahr wieder "herausgerissen". Die Stückzahlen der verkauften Computer sind nicht so eingebrochen wie zunächst befürchtet, wobei sich besonders die hohe Nachfrage der Privaten praktisch unbeeindruckt von der Krise zeigte.
Desktop-PCs machen nur mehr 20% aus
Insbesondere in Deutschland
und in Österreich boomt der Notebook-Markt weiter: 80 Prozent der von
Privatkunden erstandenen Computer sind Notebooks,
nur rund 20 Prozent mehr Desktop-Geräte, erläuterte Intel-Geschäftsführer
für Deutschland und Österreich, Hannes Schwaderer, Dienstagabend vor
Journalisten in Wien. In Westeuropa werden Notebooks immer begehrter,
während in Osteuropa die etwas billigeren Desktop-Geräte noch stärker
nachgefragt werden.
Im vierten Quartal wurden bei Intel die größten Wachstumsraten bei Computer-Verkäufen der letzten sieben Jahre registriert. Die Umsatzsteigerung von 28 Prozent im vierten Quartal 2009 zum Vorjahresquartal sei zwar sehr hoch, die Zahlen seien aber mit Vorsicht zu genießen, da damals im November 2008 die Verkäufe in Folge der Finanzkrise weltweit eingebrochen waren.
Keine "Intel-Labs" in Österreich
Das
Geschäftsjahr 2009 stand trotz Wirtschaftskrise im Zeichen von verstärkten
Investitionen in Forschung und Entwicklung: Neue Intel-Labs wurden
errichtet, etwa in München, Saarbrücken, bei Paris und Barcelona. Fast ein
"weißer Fleck auf der Forschungslandkarte" des Weltkonzerns ist derzeit
Österreich: Die Universitäts- und Forschungskooperation des Chipgiganten in
Österreich bei einem Projekt für Lehrerbildung mit der Uni Krems ist mit
Jahresende ausgelaufen. Neue Kooperationen mit österreichischen
Institutionen werden überlegt, betonte Schwaderer: "Wir gehen da ganz
pragmatisch vor". In der Schweiz bestehen Kooperationen mit der
Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich und dem Europäischen
Zentrum für Atomforschung (CERN) in Genf, wo Höchstleistungsrechner
entwickelt werden.
Zukunftspläne
Großes Zukunftsprojekt ist für Intel die
Entwicklung immer sparsamerer
PCs und Prozessoren, um den Energieverbrauch einzudämmen: Dabei werden
auch minimale Pausen zu Ruhepausen ausgenutzt. "Die Prozessoren gehen
zwischen den Tastenanschlägen in Schlafzustände, aber nicht in Tiefschlaf",
versicherte Christian Anderka. Weitere Hoffnungsgebiete: Zunehmende
Kommunikation der Geräte untereinander via Internet: Laut einer Prognose
sollen im Jahr 2015 bereits 15 Milliarden Geräte miteinander kommunizieren.
Stärkeres Wachstum wird auch beim übrigen Geschäft, etwa bei der
Maschinensteuerungen, erwartet.