Von einem im Jahr 1178 gebauten Gotteshaus erschallt nun ein Smartphone-Ton anstelle der Glocken.
Falls die Katholische Kirche vom Smartphone-Boom bisher noch nicht voll und ganz erfasst wurde, scheint es spätestens jetzt der Fall zu sein: Vom Turm der Peterskapelle im schweizerischen Luzern (Symbolbild) erschallt in den nächsten zwei Wochen nämlich statt regelmäßiger Glockenschläge ein unregelmäßiges Handygeklingeln. Doch für die Gläubigen gibt es Entwarnung. Hinter der ungewöhnlichen Aktion steckt nämlich ein zeitlich befristetes Kunstprojekt. Konkret wollen zwei Kunststudentinnen mit ihrem Projekt "Zeitzeichen" die Passanten irritieren. Am Montagmittag erklang erstmals der Klingelton vom kleinen Kirchturm.
Glocke wird gerade renoviert
Klarissa Flückiger und Mahtola Wittmer, beides Kunststudentinnen der Hochschule Luzern, haben dafür im Turm der ältesten Luzerner Kirche, die erstmals 1178 erwähnt wurde, ihre Toninstallation aufgebaut. Bei der Glocke, die seit Monaten wegen Renovationsarbeiten nicht mehr geschlagen wird, befinden sich nun ein Lautsprecher und ein Mischpult, in dem das Klingelzeichen gespeichert ist. Die beiden Kunststudentinnen bestimmen selbst, wann und wie lange das Kirchturm-Handy klingelt. Sie lösen den Ton via Smartphone aus, wobei sie Auflagen der Stadt, etwa die Nachtruhe, einhalten müssen. Der Handyton wird täglich mindestens drei Mal, wohl aber öfters, ertönen.
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