So früh wie nie

Erster Preissturz beim iPhone XR

22.11.2018

So schnell wurden noch bei keinem neuen Apple-Smartphone die Preise gesenkt.

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© APA/AFP/NOAH BERGER
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Normalerweise sind  Apple -Smartphones für ihre lange Wertstabilität bekannt. Das ist auch einer der iPhone-Erfolgsfaktoren. Denn bisher konnte man sich darauf verlassen, dass die Preise der Geräte über einen längeren Zeitraum stabil bleiben. Damit läuft man zum einen nicht in Gefahr, dass man das Smartphone wenige Wochen nach dem Start deutlich günstiger kaufen kann. Zum anderen kann man für gebrauchte iPhones auch nach einigen Jahren noch gute Verkaufspreise erzielen. Bei vielen Flaggschiff-Modellen von Android-Herstellern ist das anders. Deren Preise fallen normalerweise nach einigen Monaten um mehrere Hundert Euro. Doch nun scheint dieses Schicksal erstmals auch Apple zu treffen.

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Preissturz beim iPhone XR

Wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, drehen in Japan mehrere Mobilfunker die Preisschraube für das neue iPhone XR  nach unten. Anfang kommender Woche werde der Verkaufspreis gesenkt, schreibt die Zeitung. Zugleich werde der US-Konzern den Mobilfunkern in Japan Subventionen anbieten. Ob sich dieses "Phänomen" auch auf andere Länder ausweitet, steht nicht fest. Möglich ist das jedoch allemal. Schließlich wurde bereits vor einigen Tagen bekannt, dass  Apple die Produktion für alle drei im September vorgestellten Smartphones heruntergefahren haben soll. Beim iPhone-Fertiger Foxconn werden deshalb Tausende Stellen gestrichen . Mit einem niedrigeren Preis soll nun die schleppende Nachfrage offenbar angekurbelt werden.

Auch bei heimischen Online-Händlern ist das iPhone XR bereits günstiger zu haben. So wird die 64 GB Variante ab 809 Euro statt um 849 Euro verkauft. Das Modell mit 128 GB ist ab 859 Euro zu haben - Apple verlangt dafür 909 Euro. Und die Top-Version mit 256 GB, die offiziell 1.019 Euro kostet, gibt es ab 970 Euro. Die Ersparnis liegt also zwischen 40 und 50 Euro.

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Preis für Schwellenländer zu hoch

Bereits Anfang des Monats berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" unter Berufung auf Zuliefererkreise, Apple habe geplante zusätzliche Produktionslinien für das neue iPhone XR gestoppt  und seinen Auftragsfertigern Foxconn und Pegatron entsprechende Anweisungen gegeben. Das Modell XR ist seit Ende Oktober im Handel. Im Vergleich zu den ebenfalls neuen Geräten XS und XS Max  ist es deutlich günstiger. In unserem Test lieferte es auch eine gute Performance ab. Analysten zufolge kommt das Modell XR bei Apple-Anhängern in Industrieländern kaum an, da sie auf Luxusprodukte aus sind. Für Kunden in Schwellenländern ist der Preis demnach allerdings weiterhin zu hoch.
 
 

Auch heimischer Zulieferer spürt die Flaute

Anfang des Monats hatte der US-Konzern Anleger mit einer Umsatzprognose überrascht, die unter den Erwartungen lag. Dies wurde mit der schwächeren Nachfrage in Schwellenländern begründet. Apple-Zulieferer wie etwa der österreichische Sensorenhersteller AMS , Chiphersteller IQE oder die im Bereich der Gesichtserkennung tätige Lumentum kassierten bereits reihenweise ihre Prognosen.
 
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