Grenzüberschreitend möglich - so als ob man es im eigenen Land ist.
Nachdem die EU im Sommer bereits die Roaming-Gebühren abschaffte und die Hürden für Nutzer von Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify beseitigte , hat sie sich nun auch auf ein Aus für Geoblocking geeinigt. Damit gibt es für das Online-Shopping keine Hürden mehr. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Andrus Ansip, sprach von einer "ausgezeichneten Neuigkeit für die Konsumenten".
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Ende der Diskriminierung
Ansip sagte, "heute beenden wir die ungerechtfertigte Diskriminierung beim Online-Shopping". Mit den neuen Regeln könnten die Europäer wählen, von welcher Webseite sie etwas kaufen wollen, ohne blockiert oder umgeleitet zu werden. Der Zeitpunkt für die Einigung hätte nicht besser sein können. Mit dem bevorstehenden Black Friday (24. November) und der "Cyber Monday"- bzw. "Black"-Woche findet gerade jene Zeit im Jahr statt, in der besonders viel online geshoppt wird.
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Grenzüberschreitend shoppen und mieten
Konkret bedeutet die Einigung, dass Konsumenten neue elektronische Güter, das Mieten eines Autos oder der Kauf von Konzertkarten grenzüberschreitend möglich ist, so als ob man es im eigenen Land macht. Es werde damit keine Hürden geben, wie die Aufforderung mit einer in einem anderen Land ausgestellten Kreditkarte zu bezahlen. Für Geschäftsleute bringe die neue Regelung auch ein Mehr an Sicherheit über die Grenzen hinweg.
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Handelsverband kritisiert die EU-Verordnung
Während Kunden sich über den Wegfall des sogenannten Geoblockings freuen dürften, kritisiert der Handelsverband die EU-Verordnung scharf. Vor allem die Dominanz globaler Online-Player würde befeuert, bemängelt der Handelsverband in einer Aussendung am Dienstag. "In der vorliegenden Form ist sie eine reine Superstar-Regulierung, welche mit ihren überbordenden Regulierungen insbesondere KMU in ihrer Geschäftstätigkeit gefährdet. Letztere bilden 99 Prozent der europäischen Einzelhändler, von denen jedoch nur 8 Prozent Cross-Border-eCommerce betreiben", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Will kritisiert zudem die extrem kurze Vorbereitungszeit von 9 Monaten bis zur Anwendung der Verordnung.
Der Handelsverband hatte sich bis zuletzt für eine Entschärfung der Verordnung ausgesprochen. Österreich war das einzige Land in der EU, das sich mit einem Veto gegen die Verordnung stellte.