Aus für Geoblocking
Grenzenloses Online-Shoppen in EU fix
06.02.2018
Neues Gesetz ermöglicht grenzüberschreitendes Einkaufen ohne Benachteiligungen.
Ende November 2017 wurde es angekündigt , nun ist es soweit: Die EU hat am Dienstag das Aus für Geoblocking beim Einkauf über das Internet auf Schiene gebracht. Künftig soll das grenzüberschreitende Online-Shopping einfacher werden. Darauf zielt eine Verordnung ab, die das Europaparlament am 6. Februar verabschiedet hat. Auf die Neuregelung hatten sich Unterhändler des Parlaments und der 28 EU-Staaten vorab geeinigt. Die Gesetzgebung ist daher mit dem Votum abgeschlossen, in Kraft treten sollen die neuen Vorschriften in neun Monaten - also noch vor Jahresende. Dann können Verbraucher innerhalb der EU künftig so einkaufen, als ob sie im eigenen Land wären.
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Keine Lieferpflicht
Handelsverband kritisiert die EU-Verordnung
Während Kunden sich über den Wegfall des sogenannten Geoblockings freuen dürften, kritisierte der Handelsverband die geplante EU-Verordnung bereits im November scharf. Vor allem die Dominanz globaler Online-Player würde befeuert, bemängelt der Handelsverband in einer Aussendung am Dienstag. "In der vorliegenden Form ist sie eine reine Superstar-Regulierung, welche mit ihren überbordenden Regulierungen insbesondere KMU in ihrer Geschäftstätigkeit gefährdet. Letztere bilden 99 Prozent der europäischen Einzelhändler, von denen jedoch nur 8 Prozent Cross-Border-eCommerce betreiben", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Will kritisierte zudem die extrem kurze Vorbereitungszeit von 9 Monaten bis zur Anwendung der Verordnung. Der Handelsverband hatte sich bis zuletzt für eine Entschärfung der Verordnung ausgesprochen.