Magazin "Focus" berichtet von Verordnungsentwurf.
Handynutzer sollen einem Medienbericht zufolge in der EU künftig bei Auslandsgesprächen keine Gebührenzuschläge mehr zahlen müssen. Die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes bereite das Ende der Gebühren für die Netzdurchleitung (Roaming) vor, berichtet das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf einen entsprechenden Verordnungsentwurf.
Ende der Roaming-Gebühren bis spätestens Juli 2016
Demnach sollen die Mobilfunkanbieter die Zuschläge bis spätestens Juli 2016 schrittweise aufgeben. Dafür sollten sie Geschäftsallianzen mit Anbietern in anderen EU-Staaten eingehen. Kroes plane, dass die Vorschläge Mitte kommenden Jahres in Kraft treten. "Das Ende des Roamings ist nahe", wird aus ihrem Entwurf zitiert. Dieser sehe ferner vor, dass die Roaming-Gebühren 2014 erneut sinken. Für eingehende Gespräche dürften sie dann gar nicht mehr erhoben werden.
Fällt zweijährige Erstvertragsbindung?
Die EU-Kommissarin strebt laut Magazin weitere Verbesserungen für Mobilfunkkunden an. So solle es für sie keine Erstvertragsbindung über 24 Monate hinaus mehr geben. Überdies sollten die Anbieter sollen verpflichtet werden, auch Einjahresverträge vorzusehen. Außerdem werde vorgeschrieben, dass die Kosten von Festnetz-Verbindungen zwischen EU-Staaten im Normalfall nicht über denen von Fernverbindungen innerhalb des eigenen Landes liegen dürfen.
Tipps gegen
Urlaubskostenfallen mit dem Handy
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Richtige Netzwahl
Handy wählt sich ins stärkste Gastnetz: Meist, aber nicht immer, sind die Preise in den geprüften Urlaubsländern Griechenland, Spanien, Italien, Kroatien, Türkei mittlerweile netzunabhängig. Ein Anruf beim Anbieter schafft Klarheit. Überlassen Sie die Netzwahl dem Handy, bucht es sich automatisch in das stärkste Netz am Standort ein. Die AK Konsumentenschützer raten, über die manuelle Netzwahl am Handy die Einwahl ins günstigste Gastnetz zu programmieren. In der Bedienungsanleitung steht, wie es geht.
Angerufen werden
Das Handy läutet, der Euro läuft: Wer im Urlaub angerufen wird, zahlt auch. Der An-rufer aus Österreich zahlt nur den österreichischen Tarif für Gespräche ins Mobilnetz, da er nicht wissen muss, dass das Handy gerade im Ausland ist. Der Angerufene zahlt Ge-bühren für die Weiterleitung des Anrufs von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr)., A1, T-Mobile, Drei, Bob, Orange, Tele.Ring, Ge-org, S-Budget und Yesss verrechnen im Privatkundentarif in den untersuchten Urlaubsländern ab Juli Passivgebühren von 0,084 bis 1,25 Euro pro Minute (Ausnahme Drei in Italien: im Drei-Netz telefoniert man in Italien zu den gleichen Konditionen wie zu Hause). Am teuersten sind die Passivgebühren meist bei Wertkarten-Handys (Ausnahme Bob).
SMS statt Anruf
Mit SMS besser wegkommen: Vor allem im untersuchten Nicht-EU-Land Türkei rechnet sich smsen statt telefonieren.
Roamingpakete
Manche Anbieter wie Mobilkom, T-Mobile und Drei bieten auch spezielle Roamingpakete an. So kauft man etwa um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten. Sie müssen innerhalb einer Frist aufgebraucht sein, danach ver-fallen sie. Vorsicht, die in Österreich gültigen Freiminuten können bei Telefonaten im Ausland meist nicht genutzt werden.
Kostenfalle Mailbox
Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Ist das Handy so pro-grammiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, können doppelte Kosten anfallen (außerhalb der EU): Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Öster-reich an. Um der Kostenfalle zu entgehen: Mobilbox ganz abschalten!
Seit 2010 darf für den bloßen Empfang einer Mobilboxnachricht innerhalb der EU kein Entgelt mehr verrechnet werden - sehr wohl aber für das Abhören.